Der Bezirksliga-Absteiger wollte von Beginn an oben mitspielen, gab in der Vorbereitung als Ziel die ersten fünf Plätze aus. „Wir wissen, dass wir einen guten Kader haben. Mit und ohne Ball wollen wir Druck machen“, sagte Asemissens Coach Florian Müller im vergangenen Sommer. Und Asemissen blieb den eigenen Ansprüchen gerecht. Bei 25 Siegen und vier Unentschieden aus 30 Spielen blieb das Müller-Team lange Zeit auf Meisterschaftskurs. Selbst der ärgste Rivale RSV Barntrup wurde im Spitzenspiel am 24. Spieltag mit 3:2 geschlagen.
Doch ausgerechnet die einzige Saisonniederlage brach den Asemissern am vorletzten Spieltag das Genick. Zu Hause verloren die Asemisser gegen den TuS Lipperreihe mit 2:3 und rutschte mit zwei Punkten Rückstand auf Barntrup auf den zweiten Rang ab. „Wir hatten alles in unserer Hand. Die Partie gegen Lipperreihe war das allerwichtigste Spiel.“ Am letzten Spieltag blieb das Wunder dann aus. Der RSV sicherte sich mit einem Sieg Aufstieg und Meisterschaft, Asemissen blieb nach einer fast perfekten Saison lediglich Rang 2. „Die Mannschaft hat eine tolle Saison gespielt und sich wahnsinnig entwickelt.“
„Wir haben die Ernte in der Hinserie eingefahren“, sagt Timo Blodow, der den TuS Lipperreihe gemeinsam mit Mirco Westermeier coachte. In der Hinrunde eilten die Lipperreiher von Punktgewinn zu Punktgewinn und blieben in den ersten zehn Partien ungeschlagen. 38 Zählen hatte Lipperreihe zum Ende der Hinrunde auf der Habenseite. Die Ausbeute in der Restserie fiel dagegen deutlich magerer aus. Da half auch nicht der 3:2-Erfolg gegen Spitzenreiter Asemissen am vorletzten Spieltag. Fünf Siege standen fünf Niederlagen gegenüber. „Trainingsrückstände und fehlende Spieler haben die tolle Entwicklung der Hinserie getrübt. Wir hatten nicht die Breite des Kaders, um die Verletzungen zu kompensieren. Es darf nicht der Anspruch eines A-Ligatrainers sein, am Samstag zu überlegen, wer Sonntag spielt.“ Am Ende landete Lipperreihe auf dem vierten Rang. „Eine Saison mit Licht und Schatten.“
Während Leopoldshöhe die Hinrunde mit 29 Punkten auf dem fünften Rang abschloss, verlief die Restserie für das Team von Trainer Sebastian Brosch schleppender. Gerade einmal vier Siege aus zwölf Partien schlugen nach der Winterpause zu Buche. „Damit bin ich generell nicht zufrieden und hätte mir den ein oder anderen Sieg mehr gewünscht“, sagt Brosch, der die schwache Rückserie jedoch in einem größeren Zusammenhang sieht. „Wir sind sowieso schon mit einem kleinen Kader in die Saison gestartet und haben zur Rückrunde unsere zweite Mannschaft unterstützt. Wir hätten durchaus eine höhere Platzierung erreichen können, haben aber mit dem Klassenerhalt der Reserve in der B-Liga im Sinne des Vereins gehandelt.“
Dieser Zusammenhalt habe die Mannschaft während der Saison ausgezeichnet. „Wir hatten einen relativ großen Anteil an Stammkräften, auf die man bauen konnte und die große Freude am Sport haben. Auch fußballerisch und technisch hat das Team einen großen Sprung gemacht.“ Lediglich im Offensivbereich sieht Brosch, der mit Leopoldshöhe zum Saisonende den sechsten Platz belegte, noch Nachholbedarf. „Wir haben als einziges Team unter den Top 6 eine negative Tordifferenz. Uns hat ein richtiger Knipser gefehlt.“
In der vorangegangenen Spielzeit kämpfte der TSV Oerlinghausen II länger als erwartet um den Klassenerhalt. Und auch in der abgelaufenen Saison bewegten sich die Bergstädter oft an der Grenze zum Tabellenkeller. Zum einen hatte die TSV-Reserve mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Zum anderen schwächelten die Oerlinghauser vor allem in der ersten Saisonhälfte auswärts. Bis zum Jahresende fuhr die TSV-Reserve nur einen Dreier vor fremdem Publikum ein. „In der Hinrunde hatten wir auswärts keine Chance. Man könnte meinen, wir hätten eine Naturrasen-Allergie“, sagt TSV-Trainer Sebastian Boer.
Zu Beginn der Restrunde erhielten die Bergstädter neuen Auftrieb. Stürmer Felix Formanski wechselte von den SfS Sennestadt an den Kalkofen und brachte dem Boer-Team die dringend benötigte Offensivkraft. Zwölf Tore schoss Formanski für die TSV-Reserve in der Restrunde, hatte wesentlichen Anteil an den Siegen etwa gegen die SG Kalldorf oder den TSV Kirchheide. „Felix ist ein absoluter Topstürmer, der nur wenige Chancen braucht. Für uns Goldwert“, sagt Boer, der die Saison mit seinem Team auf Platz 11 abschloss.
Bexterhagen spielte ab dem ersten Spieltag gegen den Abstieg. Unter Aufstiegstrainer Achim Wenzel startete der Liganeuling mit einer 0:4-Niederlage in Lipperreihe. Weitere Niederlagen folgten, Bexterhagen rangierte in der ersten Saisonhälfte ohne Unterbrechung im Tabellenkeller. Zur Mitte der Hinrunde zog der Verein vor dem 13. Spieltag die Reißleine und entließ Wenzel. Unter Nachfolger Frank Warbende holte der Aufsteiger bis zum Jahresende zehn Punkte aus sechs Spielen und verließ damit vorerst die Abstiegszone.
Aus sportlicher Sicht unruhig ging es in der Rückrunde weiter. Nach einem schlechten Start mit zwei Niederlagen kämpfte das Warbende-Team weiterhin um den Klassenerhalt, zumal zur Mitte der Restserie bekannt wurde, dass drei statt der vorher geplanten zwei Mannschaften das Lemgoer Kreisoberhaus am Saisonende verlassen sollten. Da war es wenig hilfreich, dass Bexterhagen zum Serienschluss auf die Spitzenteams der Liga traf.
Zwar wurde der TuS Ahmsen mit 2:1 geschlagen, gegen Asemissen folgte allerdings eine 0:8-Pleite. „Das kann man als Tiefpunkt deuten. Die Mannschaft hat aber eine deutliche Trotzreaktion gezeigt und die Saison auf beeindruckende Weise zu Ende gespielt“, sagt Warbende. Drei Siege aus den letzten drei Spielen und ein 2:2 des TSV Kirchheide reichte Bexterhagen dabei für den Klassenerhalt. „Es war uns eigentlich klar, dass es bis zum letzten Spieltag dauern könnte. Das Team hat eine gute Geschlossenheit und gute Defensivarbeit gezeigt. Der Punktestand und der Ligaverbleib sprechen für sich.“