2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein Fußballspiel vor Zuschauern genossen der TSV Schott Mainz und der VfB Stuttgart II - auch wenn die Platzherren oft hinterher liefen.
Ein Fußballspiel vor Zuschauern genossen der TSV Schott Mainz und der VfB Stuttgart II - auch wenn die Platzherren oft hinterher liefen. – Foto: Kevin Kieweg

Strahlende Gesichter trotz Niederlage

TSV Schott Mainz kassiert vor 100 Zuschauern sein 100. Gegentor - und sorgt trotzdem für Wohlfühl-Atmosphäre

Einer tanzte. Als Raphael Assibey-Mensah nach dem Schlusspfiff davon erfuhr, dass der SC Freiburg II die Regionalliga-Meisterschaft sicher hat und er damit kommende Saison Drittligaspieler ist, schoss die Freude aus ihm heraus. Sein aktueller Klub, der TSV Schott Mainz, hatte sein letztes Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II mit 2:4 (0:1) in den Sand gesetzt, schrieb jedoch auch eigene Wohlfühl-Geschichten.

Neben Assibey-Mensah, der sich neben dem Karrieresprung auch für sein 13. Saisontor bei gefühlt jedem auf der Bezirkssportanlage seine Glückwünsche abholte, strahlte Felix Pohlenz. Der Torwart, die gesamte Saison über durch eine schwere Knieverletzung samt Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt, freute sich über sein Regionalligadebüt und klatschte all seine verletzt oder geschont zuschauenden Kollegen ab – darunter in Ex-Schottler Jan Just, derzeit Waldhof Mannheim, möglicherweise auch ein künftiger. Das würde sich beim TSV zumindest jeder wünschen, Trainer Sascha Meeth eingerechnet. Auch wenn er die Chancen als gering ansieht.

Dankeschön-Gesten an alle Helfer

Vor dem Spiel wurden neben Assibey-Mensah auch Johannes Gansmann, Jan-Niklas König und Justin Haydn verabschiedet. Es gab Dankeschön-Einsätze, auch für den langjährigen Kapitän Marco Senftleben, der für die neue Saison zumindest als Teilzeitkraft zugesagt hat. Und später für die Ehrung der Helfer zuständig war, die allesamt eine Flasche Wein und einen von der Mannschaft signierten Ball erhielten, auch wenn sie die letzten sieben Monate über aufgrund der Geisterspiele zur Untätigkeit verdonnert waren. Rhythmisches Klatschen vor einer Ecke, Applaus nach Torchance oder Parade – die 100, die da waren, erlebten und brachten, fein säuberlich in markierte Bereiche sortiert, wieder ein Stück Normalität.

„Es war eine Top-Saison, denn wir haben den Klassenerhalt geschafft“, sagt Assibey-Mensah mit zwei gerahmten Bildern und einem Trikot als Andenken in den Händen, „ich kann mich für die drei Jahre nur bei Schott bedanken. Was ich jetzt tun kann, haben sie mir ermöglicht.“ Das halbe Dutzend Spieler, deren Zukunft noch ungeklärt ist, soll sich bis zum Saisonfinale in Pirmasens erklären. Dann ist, wie Meeth sagt, Deadline. Ein Ziel ist dort noch erreichbar, mit einem Sieg würden die Mainzer die 40-Punkte-Marke knacken. Das andere, bei den Gegentoren zweistellig zu bleiben, ist dahin.

Meeth nimmt Ergebnis auf seine Kappe

Dass die Mainzer im Training seit zwei Wochen langsam machen, sah man. Dass der ein oder andere sich womöglich anlässlich bevorstehender Probetrainings nicht weh tun wollte, ebenso. „Ich nehme das gern auf meine Kappe, würde es aber noch mal so machen“, blickt Meeth auf das Schonprogramm anlässlich der anstrengenden Saison und der kurzen Sommerpause, „was wir in die neue Saison mitnehmen, ist, dass Schott Mainz in jedem Regionalligaspiel 100 Prozent geben muss und bei der Aufstellung nicht zu viele Kompromisse machen darf.“

Marco Pasalic schoss, obgleich haltbar, die überfällige Pausenführung heraus (27.), Marcel Söklers Doppelpack (47., 52.) sowie Thomas Kastanaras (71.) sorgten für Klarheit. Assibey-Mensahs Spurt samt Außenrist-Treffer mithilfe beider Pfosten (66.) wurde von der Tribüne bejubelt, ebenso Janek Ripplingers 2:4 mit der letzten Aktion des letzten Heimspiels (90.+1). Auf ein Neues, mit mehr Fans.

TSV Schott Mainz: Hinke (64. Pohlenz) – Obas (64. Haydn), Ahlbach (80. Senftleben), Del Vecchio, Hermann, Bhatti – Schwarz, Demirbas (64. Fring), Lihsek (80. Gansmann) – Ripplinger, Assibey-Mensah.

Aufrufe: 05.6.2021, 19:21 Uhr
Torben SchröderAutor