2024-04-30T13:48:59.170Z

FuPa Portrait

Starkes Team in unschuldigem Weiß

BUNTE LIGA GIESSEN: +++ Seit 10 Jahren in der Bunten Liga +++ Mentalitätswechsel durchgemacht +++ Konzept entgegen Uniformität und Hierarchie +++

Die Slumdogs sind eines der ältesten Teams in der Bunten Liga Gießen. Gegründet wurde die Mannschaft von Felipe aka Pippo und seinem Bruder Pedro. Zur Gründung und Anfangszeit gab uns der ehemalige Spieler Arturo die Infos, während der aktuelle Organisator Ben aka Perro für das aktuelle Team Rede und Antwort stand.
Die obengenannten Gründerväter der Slumdogs waren keineswegs neu in der Bunten Liga. Sie waren bereits aktiv im Team FC Internazionale, doch das Team war den Beiden wohl etwas zu temperamentvoll und sie schauten sich nach Spielern für ein neues Team um. Dabei hat Pippo den einen oder Anderen sogar auf der Straße angesprochen. Der dritte Team-Admin Felix verließ Gießen und die Slumdogs im Jahr 2010 in Richtung Dubai.

Während seiner Ausführungen zeigt sich Arturo sehr gut gelaunt und belustigt, was auf eine amüsante Anfangszeit der Slumdogs hindeutet. Während einige der Spieler damals vom Uni-Sport oder ebenfalls noch vom FC Internazionale stammten, wurden die Anderen "mehr oder weniger so vom Party machen" rekrutiert. Ein weiterer Freund war damals noch für die Kamera zuständig, da die ersten sechs Slumdogs-Partien sogar gefilmt wurden. Arturo erinnert sich an die erste Sommersaison 2009, in der das neugegründete Team erst im Halbfinale die Segel streichen musste. In seinen Ausführungen über die Gründungszeit fallen Namen wie Oehler, Fabi Schwill, Can und Gilak. (keine Garantie für korrekte Rechtschreibung).

Auch Ligaorganisator Christian hat eine Anekdote zu Gründer Pippo parat: "Ich weiß noch, dass ich in meinem ersten Jahr in der Liga-Orga als ich ihn in der Stadt gesehen hatte (das war insgesamt überhaupt erst das zweite Aufeinandertreffen.), er mich direkt umarmte als würden wir uns ein Leben lang kennen. Zu diesem Zeitpunkt stand zum wiederholten Male das ewig junge Duell gegen die Hala Kampfkolosse bevor und man merkte ihm deutlich an, wie heiß er auf dieses Spiel war."
Die Slumdogs waren auch das erste Team, das gemischtgeschlechtlich aufgetreten ist und hat so die Weichen für ein Bild gestellt, das die Bunte Liga heute ausmacht.
Die Organisation des Teams liegt heute bei Ben, auch bekannt als Perro. Er wird unterstützt von Teamkollege Vanja. Die Rekrutierung sieht eigentlich ähnlich aus wie damals: Unisport, Party, Freunde. Perro: "Eines haben alle gemeinsam: nett, fußballverrückt und immer heiß aufs Kicken." Man unternimmt auch außerhalb des Platzes einige Dinge, bis hin zu gemeinsamen Urlauben. Auch der Nachwuchs ist schon auf einem guten Weg. Es gibt nach wie vor den "harten Ü-30-Kern von 4-5 Leuten, die eigentlich von Anfang an dabei sind."
Die Frauenpower besteht ebenfalls immer noch. Auch Fairplay ist ein großes Thema im Team der "Hunde". Trotz allem zeigt sich Perro über die ca. 8 bisher erlangten Trophäen sehr stolz.
Der Wechsel in der Orga von Pippo zu Perro, sieht so aus, dass damals eher zaubern und eine gewisse Arroganz die Devise waren, heute geht es eher um das Taktische.
Perro dazu grinsend: "Auch wenn ich davon wenig verstehe."

Zum Thema Bunte Liga sagt Perro: " Wir spielen seit 10 Jahren ohne Trikots, ein weißes Shirt reicht. Für Fußball braucht man keine schicken Taschen und Traingshosen mit Initialen, keine teuren Treter oder 'nen perfekten Rasen, sondern nur irgendeinen Ball und vor allem ein paar nette Leute, die Bock haben zu kicken. Unser bester Torjäger kickt seit zwei Jahren in Schuhen, die er mal in Italien für 7 Euro gekauft hat. Das sind 3,50 € pro Fuß." Perro erwähnt ebenfalls die "Uniformpflicht" im Vereinsfußball. "Alle müssen immer uniform im Outfit erscheinen um sich dann von irgendwelchen unglücklichen Leuten am Spielfeldrand anbrüllen zu lassen."
Außerdem schätzt er die Hierarchielosigkeit in der Bunten Liga. Man könne den Sonntag nutzen um auszuschlafen, eine Radtour zu machen oder in die Berge zu fahren ohne dem Spielplan geschuldet nachmittags auf dem Platz stehen zu müssen. Es gäbe keinen Erfolgsdruck, was eine viel angenehmere Stimmung erzeuge.
Auch die Gegner sind für Perro keine Gegner. Auch wenn man natürlich gerne gewinnen möchte, kickt man mit dem anderen Team zusammen und hilft sich auch mal gegenseitig aus, wenn ein Team nicht genug Spieler hat um ein geplantes Spiel machen zu können.
Soll man die Slumdogs beschreiben, fallen einem die Begriffe Lockerheit, kein Ehrgeiz, aber ein starkes Team ein.

Passend dazu das Schlusswort von Arturo.
Er sagt grinsend: "Wir haben eigentlich immer alles gewonnen, das wollte ich noch dazu sagen."

Aufrufe: 02.3.2019, 12:01 Uhr
Christian DiebelAutor