2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
F: Dominik Claus
F: Dominik Claus

Starke Saison ohne Happy End

Saisonfazit der KOL Darmstadt/Groß-Gerau / Büttelborn feiert den Titel, Groß-Gerau scheitert in letzter Minute

In der Kreisoberliga Darmstadt/Groß-Gerau feiert die SKV Büttelborn mit ihrem Sturmduo Hölzel/Beisser den verdienten Meistertitel. Die tolle Saison des VfR Groß-Gerau findet in Dieburg ein trauriges Ende. Am Tabellenende erwischt es Mit dem SC Opel und Germania Pfungstadt zwei Traditionsvereine. Ein Rückblick auf die abgelaufene Spielzeit 2016/17.

Der Meister
Was für eine Saison für die SKV Büttelborn. Vor allem dank einer überragenden Rückrunde feierte das Team von Trainer Arndt Hornicek am Ende den Titel. Acht Siege in Serie (plus das kampflose 3:0 gegen Rückzieher Italia Weiterstadt) reichten am Saisonende, um die Konkurrenz aus Groß-Gerau und vom SV St. Stephan auf Distanz zu halten. Zwar hatte man vor der Saison das Ziel ausgegeben, einen Platz unter den ersten fünf zu erreichen. Den Titel aber hatten bei der SKV wohl nur die ganz großen Optimisten auf der Rechnung. Bedanken darf man sich dabei vor allem bei der Offensive. Die beiden Angreifer Nick Hölzel (38 Tore) und Youngster Nils Beisser (23) sorgten alleine für mehr als die Hälfte aller Büttelborner Treffer (113).

Die Absteiger
Für den AC Italia Weiterstadt war die Saison früh zu Ende. Zahlreiche Probleme auf verschiedenen Ebenen zwangen die Italia zum vorzeitigen Rückzug aus der Kreisoberliga. Bitter lief die Saison für die beiden Teams des Kreises Groß-Gerau. Sowohl Aufsteiger TSV Trebur als auch der SC Opel Rüsselsheim müssen in die A-Liga absteigen. Während dem TSV am Saisonende komplett die Luft ausging, kämpften die Opelaner bis zuletzt um den Relegationsplatz - vergeblich. Ebenfalls lange Gesicher gab es bei Aufstieger Germania Pfungstadt. Nachdem man im Winter nahezu die gesamte Mannschaft ausgetauscht hatte, schien sich das Team um die neu geholten Routiniers Michael Bodnar rund Rudi Hübner zu stabilisieren. Am Ende musste man sich aber in der Relegation nach einem 3:3 gegen Italia Groß-Gerau und einem 0:3 gegen die TSG Wixhausen geschlagen geben.

Die Überraschung der Saison
Wohl kaum einer hätte vor der Saison den VfR Groß-Gerau zum Kreise der Aufstiegsanwärter gezählt, war das Team doch in den Jahren zuvor eher im hinteren Drittel der Tabelle zu finden gewesen. Zwar wurde das die Mannschaft mit gezielten Neuzugängen vor der Saison verstärkt. Dass Spieler wie Angreifer Razan Farag (31 Tore), der von Croatia Griesheim in die Kreisstadt gekommen war, oder Mittelfeldspieler Mohamed Hadi (10 Tore, FC Leeheim) derart einschlagen, konnte man nicht ahnen. Trainer Gaetano Bauso hat es geschafft, seine Spieler zu einer Einheit zu formen, die ihre Stärken perfekt auf den Platz bringen konnten. Lange sah es gar nach dem Titelgewinn aus, ehe man im Saisonendspurt Büttelborn den Vortritt lassen musste. Die starke Saison der Groß-Gerauer wurde leider nicht belohnt. Im letzten Aufstiegsspiel unterlag der VfR gegen Hassia Dieburg in der 90. Minute durch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung knapp mit 0:1.

Die Enttäuschung der Saison
Mit großen Ambitionen in die Saison gestartet war Traditionsverein Germania Pfungstadt. Nach durchwachsener Vorrude und vereinsinternen Querelen trennte man sich im Winter nahezu von der gesamten Mannschaft und musste in kürzester Zeit ein neues Team aufbauen. Das gelang den Verantwortlichen auch recht gut. Namhafte Neuverpflichtungen konnten an Land gezogen werden. Jonas Iser im Tor brachte Hessenliga-Erfahrung mit. Die früheren Darmstadt-Profis Michael Bodnar und Rudi Hübner kamen sogar auf Einsätze in der Regionalliga und Dritten Liga. Dazu gesellten sich Qualitätsspieler wie Onur Inan (RW Walldorf) und Pasquale Lauria (Italia Weiterstadt). Gute Voraussetzungen also, um zumindest die Klasse zu sichern. Das gelang der Truppe von Trainer Oliver Schnepper nicht. In der Relegation enttäuschte man auf ganzer Linie, gab einen klaren Vorsprung gegen Italia Groß-Gerau aus der Hand und war im zweiten Spiel bei der TSG Wixhausen ohne Chance. Die Folge: Erneuter Neuaufbau in der A-Klasse. Sicher zu wenig für die Ansprüche der Germania.

Der Torschützenkönig
Wer 38 Treffer in der Kreisoberliga schießt, hat sich den Titel des Torschützenkönigs redlich verdient. Nick Hölzel vom Meister Büttelborn traf in der abgelaufenen Runde, wie er wollte. Nur 29 Spiele brauchte der 28-Jährige für diese Quote. Dazu kommen noch weitere elf Vorlagen. Somit kommt Hölzel auf unglaubliche 49 Scorerpunkte und kann getrost als die Lebensversicherung der SKV bezeichnet werden. Hölzel ergänzte sich perfekt mit Sturmpartner Nils Beisser, der in seinem ersten Aktivenjahr ebenfalls auf ganzer Linie überzeugte.

Der FuPa-Spieler der Saison
Zugegeben, schon in der A-Liga gehörte Razan Farag zu den besten Angreifern. Für die Croatia aus Griesheim kam der Deutsch-Kroate in der Saison 2015/16 in 19 Spielen auf 22 Treffer. Dass der 27-Jährige eine Liga höher aber derart einschlagen würde, war nicht vorauszusehen. 31 mal traf Farag für den VfR und hielt sein Team damit lange auf Aufstiegskurs. Kann der Angreifer seine Quote auch in Zukunft aufrecht erhalten, dürfte die Kreisoberliga für Farag noch lange nicht Endstation sein.

Rekorde
Torschützenkönig (38): Nick Hölzel (SKV Büttelborn)
Meiste Tore (113): SKV Büttelborn
Wenigste Gegentore (40): VfR Groß-Gerau
Meiste Siege (23): SKV Büttelborn
Wenigste Niederlagen (6): VfR Groß-Gerau, SV St. Stephan
Meiste Heimsiege (14): SKV Büttelborn
Meiste Auswärtssiege (10): SV Traisa
Höchster Sieg (0:13): AC Italia Weiterstadt - TSV Trebur (10. Sieltag)
Torreichstes Spiel (15:3): Türk Gücü Rüsselsheim - TSV Trebur (32. Spieltag)
Aufrufe: 012.6.2017, 11:40 Uhr
Frank Leber (Darmstädter Echo)Autor