2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Die Eintracht-Verteidiger Marcel Charles Kouakou (l.) und Anilcan Mankoc bearbeiten einen Türkspor-Spieler.       F: Zimmer
Die Eintracht-Verteidiger Marcel Charles Kouakou (l.) und Anilcan Mankoc bearbeiten einen Türkspor-Spieler. F: Zimmer

SG Eintracht: Kostet diese zweite Halbzeit den Aufstieg?

Die SG Eintracht 07/12 verliert das Relegationshinspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga bei Türkspor Dortmund mit 1:5

Eigentlich war die SG Eintracht 07/12 am Sonntag im Relegationshinspiel bei Türkspor Dortmund gut im Rennen. Zur Halbzeit lagen beide Aspiranten auf den Aufstieg in die Bezirksliga bei einem 1:1-Pausenstand gleichauf. Doch in der zweiten Hälfte brach die SGE unverständlicherweise ein.

Als die Spieler der SG Eintracht Gelsenkirchen 07/12 am Sonntagnachmittag vom Kunstrasen der Sportanlage an der Grävingholzstraße trotteten, wurden sie von Pauken und Trompeten begleitet. Okay, um genau zu sein handelte es sich nicht um eine Trompete, sondern eine Klarinette. Und doch passte das Relegationshinspiel der SGE bei Türkspor Dortmund um den Aufstieg in die Bezirksliga genau zu dieser Redewedung. Die Gelsenkirchener gingen in Dortmund nämlich mit Pauken und Trompeten, bzw. Klarinetten, unter. 1:5 hieß es schließlich, sodass Türkspor für das Rückspiel im Südstadion (Donnerstag, 6. Juni, 19 Uhr) alle Trümpfe in der Hand hält.

Ob Pauke und Klarientte dabei tatsächlich eine Rolle spielten? Pünktlich zur zweiten Halbzeit begannen zwei Musikanten der Gastgeber nämlich mit ihrer spontanen, aber lautstarken Darbietung hinter dem Kasten von SGE-Keeper Durmus Kara. Und letztlich war es auch die zweite Hälfte, an der die Gäste scheiterten. Nach einem 1:1-Pausenstand ließen sie sich in den zweiten 45 Minuten vom Tabellenzweiten der Dortmunder Kreisliga A1 zeitweise vorführen. Der sonst so wortgewaltige SGE-Trainer Carlo Allievi rang nach dieser Vorstellung nach Worten. "Das ist unfassbar, mir fehlen die Worte. Mit so einer Leistung können wir nichts holen. Wir haben katastrophale Fehler gemacht und waren fahrlässig. Ich kann die zweite Halbzeit auch nicht erklären. Das muss ich erst einmal sacken lassen", sagte er.

Kouakou gleicht für die SGE schnell zum 1:1 aus

Dabei hatte es lange gut für seine Truppe, die am vergangenen Donnerstag noch durch zwei Last-Minute-Treffer einen 3:1-Vorsprung im Gelsenkirchener Entscheidungsspiel gegen den VfB Kirchhellen verspielt und im Elfmeterschießen den Aufstieg verpasst hatte, ausgesehen. Den frühen Rückstand von Ahmet Cosgun (10.), bei dem der zwischen die Pfosten zurückgekehrte SGE-Keeper Durmus Kara keine gute Figur abgab, glich Innenverteidiger Marcel Charles Kouakou - im Team besser als "Balu" bekannt - wenig später nach einem Eckball aus (16.). Die Gelsenkirchener kamen daraufhin immer besser ins Spiel, ohne jedoch für Torgefahr zu sorgen. Die gab es in der Endphase der ersten Hälfte noch einmal auf der anderen Seite. Türkspor erhöhte nun das Tempo, allerdings scheiterten Osman Kumac an der Latte (45.) und Ahmet Cosgun am Kopf von Engin Polat (45.+3).

F: Artz
F: Artz

Das Aufkreuzen der typisch türkischen Musik war dann jedoch aus Sicht der SGE der Anfang vom Ende. Engin Polat vergab zwar in der 48. Minute noch per Kopf ein mögliches 2:1 (48.), anschließend ging es aber nur in die andere Richtung. Der flinke Linksaußen Alihan Kurgan legte den Ball in den Rückraum, wo Mehmet Özdemir zum 2:1 für die Hausherren versenkte (54.). Fünf Minuten später hatte Kurgan das 3:1 auf dem Fuß, schoss aber freistehend vorbei. Besser machte es der 23-Jährige in der 60. Minute: Von der linken Seite aus schlenzte der den Ball ins lange Eck. Doch die Eintracht bettelte um weitere Gegentore. Erst verlor Emre Cevik am eigenen Strafraum gegen Ozan Bektas die Kugel und Bektas erhöhte (68.). In Minute 72 ging Marcel Charles Kouakou nicht richtig zum Ball, Kurgan traf zum 5:1-Endstand.

Allievi: "Mit dieser Leistung haben wir im Rückspiel keine Chance."

Die Eintracht braucht somit am Donnerstag mindestens einen 4:0-Sieg, um sich den Traum Bezirksliga zu erfüllen. Um sich das vorzustellen, brauchte es am Sonntag viel Fantasie. Nicht nur für Carlo Allievi. "Vielleicht hat heute nach dem Spiel vom Donnerstag auch ein wenig die Kraft gefehlt. Trotzdem darf ich hier nicht so untergehen. Mit einer solchen Leistung haben wir im Rückspiel keine Chance", betonte er und ging wieder zurück in die Katakomben. Begleitet von der munter weiter klingenden Pauke und Klarinette.

Die Bildergalerien zum Spiel:
Aufrufe: 03.6.2019, 13:30 Uhr
Andreas ArtzAutor