2024-06-17T07:46:28.129Z

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Hofft auf schnelle Genesung: Heftrichs Spielertrainer Sebastian Metzger (rotes Trikot). Archivfoto: Keil
Hofft auf schnelle Genesung: Heftrichs Spielertrainer Sebastian Metzger (rotes Trikot). Archivfoto: Keil

Sebastian Metzger: Prellungen und vier gebrochene Rippen

Erschütternde Diagnose bei Heftrichs Spielertrainer, aber es hätte noch weit schlimmer kommen können +++ Presbergs Raffael Rak : Konnte keiner ahnen, dass er so schwer stürzen würde

Heftrich. Es war weit mehr als eine Schrecksekunde. Es war ein Augenblick, der einschneidende Folgen hätte auslösen können. Wo doch schon die jetzige Diagnose erschütternd genug ist: Vier gebrochene Rippen, dazu Prellungen im Wirbelsäulen- und Beckenbereich. „Die gebrochenen Rippen bereiten höllische Schmerzen. Doch ich bin heilfroh, dass es so ausgegangen ist. Die Organe sind nicht in Mitleidenschaft gezogen worden“, sagt Sebastian Metzger, Spielertrainer des SV Heftrich, nach der Szene im Heimspiel gegen den SV Presberg (Endstand 4:1).

Der erste Gedanke: Ich habe gehofft, dass ich noch laufen kann

Es war die 73. Minute, als Metzger auf der rechten Seite beim Stand von 3:1 dem Ball entgegen sprintete, ihn vor der Seitenlinie noch erwischte, um im nächsten Moment nach dem Eingreifen des heraneilenden Presbergers Raffael Rak an die nahe ans Spielfeld grenzende Bande zu prallen. Rak hatte im letzten Moment den Arm ausgefahren, damit den verhängnisvollen Sturz ausgelöst.
„Ich habe gehofft, dass ich wieder laufen kann. Das war mein erster Gedanke. Bis der Notarzt kam, konnte ich mich nicht bewegen und wurde dann von Presberger Seite noch als Simulant hingestellt. Und von meinem Gegenspieler, der mit 35 Jahren selbst ein erfahrener Spieler ist, kam noch nicht einmal eine Entschuldigung. Bei allem Ehrgeiz: So etwas geht einfach gar nicht. Ich hätte gelähmt sein oder mir das Genick brechen können“, sagt Metzger (34).

Rak bedauert Auswirkungen seines Eingreifens

Raffael Rak, der mit Rot bedacht wurde, gibt auf Anfrage zu Protokoll: „Das tut mir sehr leid und wir wünschen ihm als gesamtes Team gute Genesung. Es war eigentlich ein normaler Zweikampf. Leider mit sehr unglücklichem Ausgang. Es konnte keiner ahnen, dass er so stürzen würde. Wir wollten beide zum Ball, waren Schulter an Schulter, dann ist er direkt gegen die Stange geprallt.“ Dass er kurz vor dem Körperkontakt den rechten Arm ausgefahren habe, ist dem Presberger in der Erinnerung nicht mehr bewusst. Er konnte sich noch abfangen, während Sebastian Metzger mit derartiger Wucht aufschlug, dass die Metalleinfassung der Bande ins Vibrieren geriet.

Tennistrainer-Job muss ruhen

Inzwischen konnte der zweifache Familienvater die Klinik wieder verlassen, muss sich entsprechend schonen. Als weitere Auswirkung büßt er Einkünfte seiner derzeitigen freiberuflichen Tätigkeit als Tenniscoach ein. Sie dient zur Überbrückung, bevor es für den Gymnasiallehrer in den Fächern Sport und Geschichte ins zweite Staatsexamen geht. Dass seine Heftricher inzwischen auf Rang zwei vorgerückt sind und damit von Aufstiegsspielen zur Gruppenliga träumen dürfen, ist für Sebastian Metzger in diesen Tagen sekundär: Er hofft auf baldige Genesung und darauf, dass er die verhängnisvolle Szene möglichst schnell aus seinem Kopf verbannen kann. Raffael Rak, dem kein Vorsatz zu unterstellen ist, der aber mit deutlich mehr Bedacht hätte handeln müssen, dürfte es ähnlich gehen.

Aufrufe: 026.4.2016, 13:47 Uhr
Stephan NeumannAutor