2024-06-06T14:35:26.441Z

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Ali Naghsh (rechts im Zweikampf beim Testspiel in Schwalbach) hatte nur ein kurzes Intermezzo als Spielertrainer und Vorsitzender in Rüdesheim.
Ali Naghsh (rechts im Zweikampf beim Testspiel in Schwalbach) hatte nur ein kurzes Intermezzo als Spielertrainer und Vorsitzender in Rüdesheim. – Foto: Jörg Schulz

"Arbeite gegen eine Wand": Wieso Ali Naghsh Rüdesheim verlässt

Die Hintergründe über den Weggang des Spielertrainers und Vorsitzenden +++ Ruben Franz übernimmt mit drei Führungsspielern

Rüdesheim. Mit der Rückkehr des höherklassig erprobten Ali Naghsh hatte Germania Rüdesheim die Hoffnungen auf bessere Zeiten verbunden. Doch nach nur wenigen Monaten hat Naghsh, der als Spielertrainer das Team auf die neue Saison vorbereitet hatte und erst vor ein paar Wochen als 1. Vorsitzender gewählt worden war, den Fußball-B-Ligisten wieder verlassen.

„Ich arbeite hier gegen eine Wand, der Vorstand lässt mich komplett alleine“, begründet Naghsh den kurzfristigen Abschied von seinem Jugendclub. Wasser kaufen, Trikots waschen, Bälle aufpumpen – all das sei an ihm hängengeblieben, moniert der 34-Jährige. Naghsh wechselt nun als Vertragsamateur zu seinem vorherigen Verein, dem Verbandsligisten Spvgg. Eltville. Auch einige Spieler, die Naghsh an den Hartplatz an der Kastanienallee gelotst hatte, kehren dem Verein dem Vernehmen nach wieder den Rücken.

Nachfolger-Quartett übernimmt interimsmäßig

Die Nachfolge als Trainer übernimmt Ruben Franz. Der 26-Jährige hatte zuletzt als Co-Trainer der Ersten und Spielertrainer der Reservemannschaft fungiert. Unterstützt wird er von den Führungsspielern Rafael Rak, Steve Eberding und Slavisa Djukanovic. „Das ist eine Interimslösung. Wir schauen mal, wie es bis zur Winterpause läuft“, sagt Franz.
Die zuvor gehegten Ambitionen, nach einem Jahr des Übergangs spätestens in der Saison 2022/23 den Aufstieg in die Kreisliga A zu schaffen, „haben wir erst mal runtergefahren“, erklärt Franz, der gemeinsam mit Kassenwart Joachim Statzner und Schriftführer Murat Atakan nunmehr ein Vorstandstrio bildet. Bei der nächsten Jahreshauptversammlung will sich der dreiköpfige Vorstand verstärken, bis dahin gelte es „den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten“, sagt Franz.

"Kommunikationsprobleme auf beiden Seiten"

Er selbst hatte in seinem Urlaub von Naghshs Abgang erfahren. Franz sieht „Kommunikationsprobleme auf beiden Seiten“ als Grund für dessen Demission an. „Ich kann Alis Entscheidung verstehen, hätte mir aber gewünscht, dass wir uns vielleicht nochmal an einen Tisch setzen, um die Probleme zu besprechen“, sagt Franz. Gleichzeitig sei die Tür für Naghsh weiter offen. „Jeder würde sich freuen, wenn Ali wieder zurückkommt“, sagt Franz. Die kommende B-Liga-Runde startet für die Germania am Sonntag (15 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim TV Idstein – aber ohne ihren einstigen Hoffnungsträger.

Aufrufe: 012.8.2021, 10:40 Uhr
Philipp DurilloAutor