Schlusslicht unterliegt am Tag der offenen Tore

Eines vorweg, der TSV Altkloster II spielte nicht wie ein Tabellenletzter, hätte sich durch technisch guten Fußball auch einen Punkt verdient, doch ohne gelernten Torwart und einer besseren Defensivarbeit wird es für das Team von Bedirhan Alagöz und Yasin Yalcin kaum möglich, die Klasse zu halten. Vom Anpfiff weg suchten die Gastgeber ihr Heil in der Offensive. Durch teilweise gepflegtes Kurzpassspiel setzte der TSV die klar favorisierten Gäste zunächst unter Druck.

FC-Coach Marco Schnackenberg versuchte, seine sich in den ersten 15 Minuten im Tiefschlaf befindende Mannschaft an der Außenlinie wach zu rütteln. Doch das gelang vorerst nicht. Hamit Sahinbas, dem in den letzten beiden Aufstiegsjahren satte 117 Tore gelangen, scheiterte noch an O/O-Schlussmann Sebastian Böhnke. Ahmed Chkair, kürzlich vom TSV Wiepenkathen II nach langer Sperre nach Buxtehude gewechselt, köpfte den anschließenden Eckball etwas glücklich zum 1:0 ein. Das war der Beginn eines offenen Schlagabtausches. Beide Mannschaften sind technisch versiert, das zeigten sie auch einige Male. Kaum waren die Gäste erwacht, stand es auch schon 1:1.

Der starke Andre Schälke setzte Torjäger Alexander Justus gut in Szene und der 31-jährige Offensivmann benötigt nicht viele Chancen, um zu Torerfolgen zu kommen. Die Visiere waren offen, Möglichkeiten gab es auf beiden Seiten. Till Peters und Hamit Sahinbas hatten jeweils eine richtig gute Kopfballgelegenheit, um ihre Teams in Führung zu bringen. David Suppa bekam die Kugel sogar neun Meter vor dem Tor maßgeschneidert von Calvin Nordsiek aufgelegt, statt gleich zu schießen, wollte er den Ball annehmen, doch das dauerte alles zu lange. Also musste wieder Alexander Justus ran. Einen Traumpass erneut von Andre Schülke verwertete er zum 1:2 kurz vor dem Pausenpfiff des jungen guten Schiedsrichter Mattis Kuk.

Zur Halbzeit wechselten die Hausherren ihren Keeper. Für Feldspieler Alparslan Sahinbas ging Feldspieler und Spielertrainer Yasin Yalcin in den Kasten. Halbzeit zwei begann mit einem Regenschauer und mittendrin mit der nächsten großen Gelegenheit für Altklosters Baris Duman. Ahmed Chkair machte es kurz darauf besser. Nach klasse Vorarbeit des starken Danial Arameshk vollendete der Neuzugang zum Ausgleich.

Andre Schülke krönte seine Leistung mit dem 2:3, Alexander Justus legte nach und eigentlich war nach 67 Minuten alles klar. Altkloster gab aber nicht auf, es gehört bei ihnen einfach dazu, das Ergebnis im Rahmen zu halten, sondern Tore zu schießen. Kurz nachdem Ahmed Chkair seinen dritten Treffer vergab, traf Cihan Alagöz unter großer Mithilfe von FC-Abwehrchef und Kapitän Daniel Thiede, als er der Flanke die entscheidende Richtungsänderung gab, zum 3:4. David Suppa zum 3:5, Onur Sebetci zum 4:5 und wieder David Suppa zum 4:6 - alles innerhalb von drei, vier Minuten.

Das Spektakel ging weiter. Hätte Hamit Sahinbas nicht erst eine Minute vor dem Ende das 5:6 erzielt, wäre es vermutlich nochmal richtig eng für die Gäste geworden, die sich durch eigene Fahrlässigkeit tatsächlich fast noch um die Punkte gebracht hätten. Glück hatten sie, dass der ansonsten souveräne Schiedsrichter sehr pünktlich abpfiff. Bei den ganzen Toren und Auswechslungen im zweiten Abschnitt hätte er durchaus einige Minuten drauflegen können. "Ganz ehrlich, ein Unentschieden wäre möglich und auch nicht unverdient gewesen", sagte O/O-Trainer Marco Schnackenberg. Altkloster bleibt also trotz couragierter Leistung ohne Sieg und auf dem letzten Tabellenplatz und muss am nächsten Spieltag zum nächsten Spitzenteam ASC Cranz-Estebrügge II. Oste/Oldendorf hält den Kontakt zur Spitze, empfängt jetzt den nächsten Aufsteiger SV Drochtersen/Assel V.