SC Sand landet Heimsieg über den VfL Bochum

Nach dem Schlusspfiff stand der Ortenauer Frauen Zweitligist zum ersten Mal in dieser Saison an der Tabellenspitze. Wenn zuerst auch nur für kurze Zeit, da die Spiele der direkten Konkurrenz erst drei Stunden später angepfiffen wurden. Sands Trainer Dieter Wendling musste schon vor der Begegnung drei Positionen neu besetzen. Für die verletzte Noémie Freckhaus rückte Stéphanie Wendlinger in die Startelf auf die rechte Verteidigerposition, während Rebekah Stott ins rechte Mittelfeld vorrückte. Einzige Sturmspitze war die Italienerin Ilaria Mauro, während Christine Veth nach überstandener Grippeerkrankung zuerst auf der Bank Platz nahm.

Von Beginn an bestimmten die Gastgeberinnen im Sander Kühnmattstadion das Geschehen auf dem Platz. Bochum, das in den ersten drei Spielen nur einen Gegentreffer kassierte, stand tief und machte die Räume dicht. Die beste Lösung, den Riegel der geballten Mittelfeldreihe zu knacken, war über die Flügel zu kommen. Doch Sand spielte diese Möglichkeiten nicht konsequent durch und suchte immer wieder den Weg über die Mitte. Die erste Chance (4.) resultierte nach einem von Patricia Hanebeck ausgeführtem Eckball, doch die zuweilen unsicher wirkende Bochumer Torfrau Anna Wegscheider parierte den Schuss von Stott. Nach einer Hereingabe von Hanebeck verpasste Mauro frei vor dem Tor den Ball nur um Zentimeter (16.).

Die erste und lange Zeit einzige Bochumer Chance nach einem Konter über die reche Seite landete weit über dem Sander Tor. Sand bestimmte das Spiel, hielt den Ball in den eigenen Reihen, doch der erste Treffer muss man der Kategorie Torwartfehler zuordnen. Nach einer weiteren Ecke von Hanebeck klärte die VfL-Abwehr das Leder nicht weit genug, Anne van Bonn erwischte den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend und bei ihrer hohen Hereingabe stolperte Wegscheider rückwärts mit dem Ball über die Linie zum kuriosen 1:0-Führungstreffer (34.). Bochum hatte spielerisch wenig entgegen zu setzen und van Bonn scheiterte sechs Minuten später nach Ecke Hanebeck per Kopf an der mit einem starken Reflex reagierenden Wegscheider. Unmittelbar vor der Halbzeitpause leitete Hanebeck das 2:0 (45.) ein. Ihre genaue Hereingabe vom rechten Flügel platzierte Ilaria Mauro ins Bochumer Tor. Der sechste Saisontreffer der italienischen Nationalstürmerin.

Nach der Halbzeitpause waren drei Minuten gespielt und wieder entwickelte sich auf der rechten Seite ein sehenswerter Angriff, der letztendlich zum Erfolg führte. Rebekah Stott legte den Ball genau in den Lauf von Patricia Hanebeck, die in den Strafraum eindrang und mit dem 3:0 (48.) für die Vorentscheidung sorgte. Danach schien eine weitere Verbesserung des Ergebnisses durchaus möglich, doch in der Folge war die Sander Elf nicht mehr so konsequent im Umsetzen der Angriffe. „Wir müssen versuchen, die Konzentration über 90 Minuten hoch zu halten“, kritisierte Dieter Wendling die Leistung in der Schlussphase und auch den Fehler vor dem einzigen Gegentreffer: „Das war im Mittelfeld ein riesiger Bock. Aber Bochum war auch kein Kanonenfutter.“ Beim zweiten nennenswerten Bochumer Angriff landete der Ball in der 87. Minute auf der rechten Seite und Sarah Grünheid konnte die anschließende Flanke freistehend zum 1:3-Endstand einschieben. Danach hatten noch Patricia Hanebeck, die nur die Latte traf und Rebekah Stott jeweils eine Chance, das Ergebnis für Sand zu verbessern.

SC Sand - VfL Bochum 3:1 (2:0)
SC Sand: Lofton-Malachi; Stott, Scurich, Wendlinger, Haag, van Bonn, Migliazza, Hanebeck, Amann, Mauro (72. Veth), Zirnstein.
VfL Bochum: Wegscheider (65. Stober); Kill, Kühn (70. Adams), Grendel, Bock, Tatenhorst (46. Josten), Angrick, Ließem, Gosch, Grünheid, Hoppius.
Tore: 1:0 van Bonn (34.), 2:0 Mauro (45.), 3:0 Hanebeck (48.), 3:1 Hoppius (87.).
Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim).
Zuschauer: 355.