2024-05-02T16:12:49.858Z

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Coach des Jahres ist Daniel Weber. Foto: Archiv.
Coach des Jahres ist Daniel Weber. Foto: Archiv.

Rückrunde zu schwach: Weber statt Strobl Trainer des Jahres 

Wechsel-Verkündigung als Wendepunkt

Eine lahme Ente ist Tobias Strobl nie gewesen. Nicht als Spieler, nicht als Trainer. Trotzdem hat man zuletzt recht häufig den Begriff „lame duck“ gehört, wenn von Strobl die Rede war. Es war schon auch ein bisschen komisch, dass seine höchst erfolgreiche in eine nur noch mäßig gute Zeit beim TSV 1860 Rosenheim just in dem Moment umschlug, als er seinen Abschied zum Saisonende verkündet hatte.

Eine lahme Ente ist Tobias Strobl nie gewesen. Nicht als Spieler, nicht als Trainer. Trotzdem hat man zuletzt recht häufig den Begriff „lame duck“ gehört, wenn von Strobl die Rede war. Es war schon auch ein bisschen komisch, dass seine höchst erfolgreiche in eine nur noch mäßig gute Zeit beim TSV 1860 Rosenheim just in dem Moment umschlug, als er seinen Abschied zum Saisonende verkündet hatte.

„Lame duck“ nennen die Amerikaner einen Präsidenten, der nicht mehr zur Wiederwahl antritt und damit in seinen Möglichkeiten eingeschränkt ist. Rosenheim hatte unter dem erst 30 Jahre alten Coach eine großartige Hinrunde gespielt, war nach zehn Spieltagen sogar Vierter und musste sich noch zur Winterpause mit dem Thema Abstieg nicht näher befassen. Im Gegenteil, man bekam Lob von allen Seiten, die roten Sechziger spielten einen herzerfrischenden Offensiv-Fußball. Noch in der Winter-Vorbereitung aber verkündete Strobl, Rosenheim im Sommer verlassen zu wollen, um als hauptamtlicher Nachwuchstrainer beim FC Ingolstadt tätig zu werden.

Und was passierte? Rosenheim verlernte das Siegen, gewann 2018 nur noch ein einziges Spiel (ausgerechnet bei Strobls neuem Arbeitgeber), war in der Rückrundentabelle gerade noch einen Zähler besser als Absteiger Unterföhring und entkam mit Müh‘ und Not der Relegation. Strobl, noch im Winter auf dem Weg, Trainer des Jahres in der Regionalliga Bayern zu werden, musste den Titel Daniel Weber überlassen. Der ging quasi den umgekehrten Weg, führte den VfR Garching aus den Niederungen der Tabelle auf den sensationellen vierten Platz. Und das, obwohl der Verein vor einem Jahr noch vor dem finanziellen Aus stand. Zur lahmen Ente aber wurde Weber nie

Die Amateurfußballseite erscheint jeden Mittwoch. Autor der heutigen Folge ist Reinhard Hübner, erreichbar unter komsport@t-online.de.

Aufrufe: 030.5.2018, 13:31 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Reinhard HübnerAutor