2024-04-29T14:34:45.518Z

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Bald wieder auf der Trainerbank? Daniel Weber sagt, dass er nach zweijähriger Pause in naher Zukunft etwas unterschreiben werde.
Bald wieder auf der Trainerbank? Daniel Weber sagt, dass er nach zweijähriger Pause in naher Zukunft etwas unterschreiben werde. – Foto: Gerald Förtsch

Daniel Weber über Ex-Klub Garching: „Ich bin ziemlich traurig, was da passiert ist“

Neue Aufgabe bei einem Fußball-Klub in Sicht 

Er ging als Legende und dann wurde es ruhig. Daniel Weber, der Vater des Erfolgs beim VfR Garching, machte nach seinem Abschied 2019 erst einmal Urlaub und dann verlängerte Corona die Auszeit vom Fußball. Heute blickt Weber mit Sorge auf sein Lebenswerk VfR Garching und steht kurz vor einer neuen Aufgabe.

Garching – Nach zwölf Jahren als Garchinger Trainer mit dem Durchmarsch von der Bezirks- bis in die Regionalliga wollte er erst einmal die Freiheit genießen und reisen. Weber weilte gerade in Thailand, als Michael Köllner den TSV 1860 München übernahm. Köllner wollte Weber einst als Co-Trainer zum 1. FC Nürnberg holen. Aber diesmal stellte sich das Thema nicht.

Nach Webers Weltreise war dann Corona in Deutschland angekommen mit langen Pausen der Fußballer. „Wo nicht gespielt wird, kann man auch nichts falsch machen“, sagt der 45-Jährige, „und aus dem Profifußball waren die Anfragen sehr überschaubar.“ Jetzt sagt Daniel Weber aber, dass er in naher Zukunft etwas unterschreiben werde. Damit dürfte sicher sein, dass man ihn nach zwei Jahren Pause im Herbst wieder in Fußballstadien sieht.

Der neue Verein wird wohl nicht SpVgg Unterhaching heißen. Spekuliert wurde schon mit Blick auf den wahrscheinlichen Abstieg des Vereins in die Regionalliga. Weber wäre ein guter Mann für einen Neuaufbau des familiären Proficlubs. „Da gab es nullkommanull Kontakt“, sagt der Garchinger unmissverständlich.

So ganz ohne Fußball waren aber auch die vergangenen Monate nicht. Daniel Weber pflegt noch Kontakte zu Sponsoren für den VfR Garching. Er macht aber auch deutlich, dass es in Corona-Zeiten nahezu unmöglich ist, neue Sponsoren für einen Fußball-Verein zu aquirieren.

Der ist und bleibt sein Herzensclub, „aber ich bin ziemlich traurig, was da passiert ist. Man hat keine 20 Spiele gemacht und es ist viel in die falsche Richtung gelaufen.“ Für den unwahrscheinlichen Fall einer Ligafortsetzung ist er realistisch: „Wenn weitergespielt wird, dann wird der Klassenerhalt zum Himmelfahrtskommando.“

Und doch hat er einen klaren Wunsch: „Ich würde mir wünschen, dass der VfR ein dauerhaft leuchtender Stern am Himmel ist und nicht eine Sternschnuppe, die kurz mal glüht. Derzeit sieht es leider nach Sternschnuppe aus.“ Diese Vision hängt nicht an einer Saison. Für nachhaltigen Erfolg sei ein Abstieg nicht das Problem. Auch Weber ist mit dem VfR einmal aus der Regionalliga abgestiegen und kam dann stärker als je zuvor zurück nach dem sofortigen Wiederaufstieg.

Der ehemalige Trainer und Kaderplaner Weber redet seinen Nachfolgern nicht rein, wünscht sich aber eine klare Philosophie: „Der größte Erfolgsgarant ist das Miteinander in der Mannschaft. Du musst eine Idee haben. Viele Spieler haben hohes Vertrauen in mich gesetzt und ich denke, dass ich auch einiges zurückgegeben habe.“

Diese Idee bei der Kaderplanung ist unabhängig von der im Raum stehenden Option, dass es bei einem Abbruch ohne Absteiger gut ausgeht. Das wäre dann ein Ende der Saison eins nach Daniel Weber mit einem blauen Auge. Der Erfolgsmacher von Garching sieht seinen Herzensverein in einem anderen Dilemma: „Während sich derzeit andere Vereine für die neue Saison aufstellen, hält sich der VfR zurück.“ Der Weg des Vereins müsse über die Spieler aus den Nachwuchsleistungszentren der großen Vereine führen. Denn dort bleiben immer junge, talentierte Kicker übrig, die sich in gehobenen Ligen präsentieren wollen. Für die Kaderplanung des VfR sagte Weber, „dass es jetzt schön wäre, wenn wir noch ein Jahr Regionalliga geschenkt bekämen.“

Aufrufe: 024.4.2021, 07:49 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Nico BauerAutor