2024-04-30T08:05:46.171Z

Vereinsnachrichten

Rassistische Beleidigung: Freispruch und Geldstrafe

Freispruch und Geldstrafe für Trainer Mike Achtelik. Die SV Eidinghausen-Werste steht jetzt im Fokus.

Freispruch und Geldstrafe für Mike Achtelik, zwei neue Verfahren gegen ein Mitglied sowie den gesamten Verein SV Eidinghausen-Werste: Das sind die Ergebnisse einer Verhandlung vor dem Jugendsportgericht des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen.

Gesprochen wurde das Urteil bereits am 12. Oktober, erst in dieser Woche haben die beteiligten Vereine dessen schriftliche Form erhalten. Diese ruft bei den einen Erleichterung und bei den anderen Unverständnis hervor. Anlass der Verhandlung war der Verdacht einer rassistischen Beleidigung von Trainer Mike Achtelik im B-Jugend-Kreispokalspiel seines Teams JSG Hausberge/Holzhausen gegen einen Akteur der SV Eidinghausen-Werste. Diesen sah das Gericht nach der gut dreistündigen Zeugenbefragung nicht als erwiesen an, zu widersprüchlich waren die Aussagen.


Achtelik wurde freigesprochen

„Darüber bin ich sehr erleichtert“, sagte dieser und betonte: „Ich habe diese Aussagen nicht getätigt. Es ist wichtig zu sehen, dass ich nicht so bin.“ Verurteilt wurde der Coach dennoch, und zwar zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro. Nach den Wortgefechten am Spielfeldrand, bei denen auch die nun nicht nachgewiesenen Beleidigungen gefallen sein sollen, kam es zu Tumulten und einem Handgemenge.

In diesem soll der JSG-Trainer das T-Shirt von Serdar Kulan, Vater eines SVEW-Spielers, zerrissen haben. Der hatte das lädierte Kleidungsstück zur Verhandlung mitgebracht, dem Sportgericht war das Beweis genug für die hohe Geldstrafe. Diese soll nach Aussage von SV Hausberges Vorsitzendem Dirk Rekate über die JSG-Kasse beglichen werden.


Video mit versuchten Faustschlag gegen Achtelik

Fast empört reagierte die SVEW auf einen weiteren Beschluss des Gremiums: Die Tumulte und Handgreiflichkeiten ziehen zwei neue Verfahren vor dem Kreisjugendsportgericht nach sich. „Das hat uns sehr überrascht, das werden wir nicht akzeptieren“, sagte SVEW-Vorsitzender Alex Hafner. Zum einen wird SVEW-Mitglied Stephan Generotzky eines versuchten Faustschlags gegen Mike Achtelik im Kabinengang beschuldigt.

Als Beweis wurde bei der Verhandlung ein Video gezeigt, auf dem die Tätlichkeit zu sehen sein soll. Zum anderen gibt es ein Verfahren gegen den Verein SV Eidinghausen-Werste wegen des Verhaltens seiner Zuschauer. In dessen Mittelpunkt steht Serdar Kulan, der Achtelik unter anderem mit den Worten „Du Scheiß Nazi“ beleidigt haben soll.

So geht es im Falle des Nazi-Skandal-Videos weiter

Das Verfahren zum B-Jugend-Spiel ist in diesen Tagen das erste mit Beteiligung des TuS Holzhausen/Porta vor dem Verbandssportgericht. Noch vor dem Jahreswechsel soll das zweite, noch sensiblere Thema in Kaiserau verhandelt werden. Anfang September war ein Video bekannt geworden, auf dem die Kreisliga-Fußballer des Vereins bei der Aufstiegsfeier „Sieg heil“ rufen. Der Vorfall schlug hohe Wellen und führte zum Rückzug der 1. Mannschaft vom Spielbetrieb. Zur Aufarbeitung des Vorfalls hat sich auch die FLVW-Spitze eingeschaltet. Am 7. Oktober war eine Delegation um Präsident Gundolf Walaschewski zum Vereinsdialog in Holzhausen. In der nächsten Woche ist ein Treffen von Gundolf Walaschewski und Begleitern vom FLVW mit der Mannschaft geplant.

Aufrufe: 025.10.2019, 16:00 Uhr
FuPa Autor