2024-06-14T14:12:32.331Z

Transfers
Kouami Edem Raoul Dalmeida trägt fortan das Gonsenheimer Wappen.
Kouami Edem Raoul Dalmeida trägt fortan das Gonsenheimer Wappen.

"Raoul" geht nach Gonsenheim

SVG holt US-Torjäger vom FSV Frankfurt +++ Trainer Keyhanfar: "Knipser, der uns sofort weiterhilft" +++ Shibata kehrt nach Japan zurück

Demnächst schwappen vielleicht die lang gezogenen „Raul“-Rufe, die man aus den großen Stadien in Madrid oder Gelsenkirchen kennt, durch den Gonsenheimer Wildpark. Denn der SV Gonsenheim hat sich einen klangvollen Namen gesichert. Kouami Edem Raoul Dalmeida, Spitzname „Raoul“, stürmt fortan für den Oberligisten. Der 27-jährige US-Amerikaner kommt ablösefrei vom FSV Frankfurt.

Seine Torgefahr stellte er vorige Saison bei Hessenligist Sportfreunde Seligenstadt (27 Spiele, 15 Tore) und davor in der Verbandsliga Hessen beim VfB Gießen und VfB Unterliederbach (62 Spiele, 44 Tore) unter Beweis. Zuvor spielte er je ein halbes Jahr in der Kreisliga A für den SV Fischbach (18 Spiele, 28 Tore) und in der Hessenliga für den 1. FC Eschborn (11 Spiele, 1 Tor). „Er hat sich, seit er vor fünf Jahren nach Deutschland kam, Jahr für Jahr verbessert“, sagt SVG-Trainer Babak Keyhanfar, „er ist ein fertiger Spieler, der uns sofort weiterhelfen kann.“

Der Transfer wurde möglich, weil Kouami seit seinem Wechsel zum Regionalligisten im vergangenen Sommer nur auf neun Teilzeit-Einsätze kam. „Er arbeitet in Frankfurt als Sportlehrer und konnte dadurch nicht immer mittrainieren“, berichtet Keyhanfar, „dadurch hat er weniger gespielt.“ So kamen die Gonsenheimer, bei denen nur abends trainiert wird, ins Spiel. Zwei Monate Vorlauf hatte der Transfer, am Donnerstagabend kam endlich die Freigabe. „Solche Transfers aus höherklassigen Klubs haben wir selten“, sagt Gonsenheim-Manager Marvin Bylsma, „wir freuen uns und sind stolz, dass es geklappt hat.“ Neben Maximilian Hinterkopf ist Kouami der einzige Vertragsspieler im Kader. Das Arbeitspapier läuft bis Saisonende. „Prinzipiell können sich beide Seiten eine Verlängerung vorstellen“, betont Bylsma, der klar stellt, dass die Verpflichtung kein finanzielles Wagnis bedeutet: „In irgendeiner Weise ins Risiko gehen – das gab es bei uns nicht und wird es auch mit mir nicht geben.“

Am Wildpark wurde die fehlende Torgefährlichkeit als Hauptgrund für den Sturz auf einen Abstiegsrang ausgemacht. Der beidfüßige „Raoul“ soll, gemeinsam mit Stürmer Khaled Abou Daya und Flügelflitzer Stéphane Eba-Eba (beide von Schott Mainz geholt), Abhilfe schaffen. „Er ist ein gereifter Stürmer, ein fertiger Spieler mit Knipser-Eigenschaften“, sagt Keyhanfar, „er kann mit dem Ball umgehen, ist sehr handlungs- und antrittsschnell. Wir haben nun drei Spieler geholt und drei abgegeben – und uns dabei qualitativ verstärkt. Selbst drei, vier schwere Ausfälle werden uns jetzt nicht mehr komplett aus der Bahn werfen.“ Nach Jannik Kern (Waldalgesheim) und Jost Mairose (Schott) ist auch Shun Shibata, der nach Japan zurückkehrt, nicht mehr an Bord.

Aufrufe: 019.1.2018, 13:02 Uhr
Torben SchröderAutor