2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Auch mit dem SV Hohenau schaffte Tanzer den Sprung in die Bezirksliga
Auch mit dem SV Hohenau schaffte Tanzer den Sprung in die Bezirksliga – Foto: Michael Wagner

Portrait-Serie (19): Die Geschichte mit dem Salzburger AK

Mario Tanzer wäre vor einigen Jahren fast beim österreichischen Drittligisten gelandet ++ Kuriosum: Der Blondschopf lief mit seinen Hohenauer Teamkollegen zur D-Jugendzeit in Dänemark-Trikots auf

Das Corona-Virus hat unseren Alltag momentan fest im Griff. Auf unabsehbare Zeit kann kein Fußball gespielt werden, deshalb möchten wir etwas in die Vergangenheit zurückblicken und uns den Typen widmen, die in den letzten Jahrzehnten herausragende Spielerpersönlichkeiten der regionalen Szene waren. Im 19.Teil der Portrait-Serie erzählte Mario Tanzer (44) ein paar spannende Anekdoten aus seiner aktiven Zeit.

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn....
Das Bayerische Toto-Pokalfinale 1997 mit dem SV Hutthurm gegen die SpVgg Greuther Fürth. Vor vollem Haus haben wir zwar 0:3 verloren, dennoch war das ein tolles Erlebnis. Eine ganz besondere Sache war auch 2002 der Aufstieg mit der SG Post/Süd Regensburg in die Bayernliga. Wir sind mit großem Vorsprung Meister geworden


Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammen gespielt hast....
Bei der SG Post/Süd Regensburg mit dem jungen Oliver Fink. Als damals 18-Jähriger war das schon ein klasse Fußballer. Seine Karriere spricht für sich, nicht umsonst hat er es bis in die erste Liga geschafft


Bei welchem Verein hattest du als Aktiver deine schönste Zeit...
Beim SV Wacker Burghausen. Das war nicht nur sportlich die schönste Zeit, sondern auch privat Ich bin mit vielen Leuten von damals immer noch sehr verbunden


Fußballerisches Vorbild deiner Jugendzeit...
Der frühere Bayern-Profi und dänische Nationalspieler Sören Lerby. Wir spielten damals beim SV Hohenau in der D-Jugend aus Verehrung zu ihm sogar in Dänemark-Trikots


Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft....
Das ständige Jammern und am Boden liegen


Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut...
Ich hätte im Januar 2001 zum österreichischen Drittligisten Salzburger AK wechseln können, habe dann aber am letzten Tag der Wechselfrist einen unterschriftsreifen Kontrakt nicht unterzeichnet, da mündliche Absprachen vom Vertrag abwichen. Im Nachhinein hat mich das sehr geärgert, weil ich damals im besten Fußballeralter war und diese Chance nutzen hätte sollen

Lieblings-Rückennummer....
6

Gibt es ein Spiel, das du nie vergessen wirst....
Mein erster Regionalliga-Einsatz für den SV Wacker Burghausen beim VfB Stuttgart II. Ich wurde eingewechselt und fand vor lauter Aufregung meine Schienbeinschoner nicht. Zum Glück saßen noch ein paar Spieler auf der Bank und ich konnte mir welche ausleihen


Bester Trainer, den du hattest....
Kurt Niedermayer bei Burghausen. Ein Vollblutprofi in Sachen Können, Disziplin, Ernährung und Mannschaftsführung


Sinnloseste Regel im Fußball....
Da fällt mir spontan keine ein

Größte Enttäuschung deiner Karriere...
Meine Ausmusterung von Trainer Rainer Hörgl beim SV Wacker Burghausen mit der Begründung: "Egal wie du trainierst, es spielen die, die ich geholt habe.“ Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, was Profifußball ist



Lieblings-Fußballschuh...
Nike Total 90


Wo hast du auswärts nie gerne gespielt....
Beim SV Perlesreut. Die Spielweise dort war immer mit Schmerzen verbunden

Im Trikot des TSV Grafenau feierte Mario Tanzer (re.) als Spielertrainer drei Aufstiege
Im Trikot des TSV Grafenau feierte Mario Tanzer (re.) als Spielertrainer drei Aufstiege – Foto: Andreas Santner



Zur Person:
Mario Tanzer verließ erst mit 19 Jahren seinen Heimatverein SV Hohenau Richtung SV Hutthurm, der damals in der Landesliga Mitte um Punkte und Tore kämpfte. 1998 folgte der Wechsel zum SV Wacker Burghausen. In der Regionalliga, die seinerzeit die dritthöchste Spielklasse war, kam der Blondschopf in zweieinhalb Jahren zu 32 Einsätzen und markierte dabei einen Treffer. In der Winterpause der Spielzeit 2000/2001 wechselte der Hohenauer zum Landesligisten SV Schalding. Bereits ein halbes Jahr später zog es Tanzer zur SG Post/Süd Regensburg, mit der er Meister in der Landesliga Mitte wurde. Nach nur einem Jahr kehrte der Mittelfeldmann erneut zum SVS zurück, ehe er 2003 seine Spielertrainer-Laufbahn startete.

Mit dem TSV Grafenau schaffte Tanzer den Durchmarsch von der Kreis- in die Bezirksoberliga. 2006 übernahm der Waidler das Traineramt bei der U19 des SSV Jahn Regensburg und stieg mit der Truppe um den späteren Schaldinger Regionalligakicker Michael Wirth auf Anhieb in die Bundesliga auf. Nach dem sich die Oberpfälzer in der Eliteklasse halten konnten, übernahm Tanzer den Spielertrainerposten beim SV Hohenau. Als Kreisliga-Vizemeister stiegen die Blau-Weißen über die Relegation in die Bezirksliga auf. Mario Tanzer verließ seinen Stammklub dann aber wieder und heuerte erneut beim TSV Grafenau an. Unter der Regie des Erfolgstrainers wurden die "Stodbärn" Bezirksliga-Meister. In der Winterpause der Spielzeit 2010/2011 übernahm Tanzer den Übungsleiter-Posten beim SV Schalding-Heining, konnte aber den Abstieg aus der Bayernliga nicht verhindern. In den Folgejahren liefen es aber wie am Schnürchen: Die Kicker vom Reuthinger Weg marschierten von der Landes- bis in die Regionalliga und schafften unter Tanzers Anleitung zweimal den Klassenerhalt. Im April 2016 wurde der A-Lizenzinhaber jedoch nach dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz entlassen. Von Juli 2017 bis Dezember 2019 engagierte sich Tanzer beim 1. FC Passau als Sportdirektor.

Aufrufe: 08.4.2020, 11:30 Uhr
Thomas SeidlAutor