Polster: "Bin absolut zufrieden"

„Ich bin absolut mit dem Verlauf der bisherigen Saison zufrieden“, erklärte der U17-Coach des ASV Cham Tommy Polster zusammen mit seinem Co-Trainer Thomas Adlhoch. Dennoch stellte es auch für die Chamer Trainer eine Herausforderung dar, aufgrund der langen Corona-Pause die Vorbereitung zu planen. „In erster Linie versuchten wir die Jungs nach mehreren Cyber-Trainingseinheiten wieder für den Fußball zu begeistern und haben so über Ballgewöhnung die Trainingsintensität kontinuierlich gesteigert“, beschreibt Adlhoch den Beginn der Hinrundenvorbereitung. Dass der Plan Früchte trug, zeigten die guten Testspielergebnisse. Dazu zählte auch ein Teamtag mit Mittagessen, ein 3:2 Testspielerfolg gegen Landesligist SpVgg Bayreuth sowie ein Nachmittag mit Go-Kart und Lasertag. Vor allem die beiden Siege gegen die Bayernligisten SpVgg GW Deggendorf (5:2) und TSV 1860 München II (2:0) entfachten eine Euphorie, mit der jedoch auch „ein zunehmender Erwartungsdruck“ einherging, wie Polster bemerkte.

So zeigte man zum Saisonstart gegen die Proficlubs FC Ingolstadt II und FC Unterhaching II zu viel Respekt und ließ Biss und Zweikampfstärke vermissen. Vor allem nach dem Last-Minute-Remis gegen Ingolstadt hatten die Chamer Glück, dass ihnen nachträglich aufgrund eines Wechselfehlers des Gegners die drei Punkte am Grünen Tisch zugesprochen wurden. „Diese Phase zeigte uns, dass die U17-Landesliga kein Selbstläufer wird und dass man sich von den Leistungen der Vorbereitung nichts kaufen kann“, schilderte Co-Trainer Thomas Adlhoch den Auftakt. Durch die 0:7 Niederlage gegen Unterhaching wurden Meindl, Leutner und Co. schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. „Wir mussten nach dem Unterhaching-Spiel die Fehler klar ansprechen, haben die Jungs aber auch an ihre Stärken erinnert“, erinnert sich Chef-Coach Tommy Polster an diese schwierige Phase. „Nun war der Charakter der Spieler gefragt. Sie mussten zeigen, dass die Niederlage nur ein einmaliger Ausrutscher war.“ Nachdem die Mannschaft in der darauffolgenden Trainingswoche hervorragend trainiert hatte, folgte ein 3:2 Heimsieg gegen den FC Ismaning. Mit einer 0:2 Niederlage gegen den FC Deisenhofen und den beiden Siegen gegen den SSV Jahn Regensburg II (4:2) und FC Ergolding (2:1) konnte die Polster/Adlhoch-Elf trotz der beschrieben Startschwierigkeiten mit zwölf Punkten und einem Spiel mehr am Konto auf Platz eins in der U17-Landesliga Südost überwintern. Erfolgreichster Torschütze war Moritz Sperl (vier Tore) gefolgt von Andreas Kussinger (drei Tore) und Vize-Kapitän Lukas Leutner (zwei Tore). Benjamin Tolks war trotz Verletzungspause bester Vorlagengeber (vier Vorlagen). ASV-Kapitän Simon Meindl, Torhüter Robin Schneider und Lukas Leutner verpassten keine Spielminute und gingen immer über die volle Distanz.

Bis zum Lockdown Anfang November absolvierte die U17 des ASV Cham 54 Trainingseinheiten. Trotz des zunehmenden Aufwands für die Spieler durch Schule und Beruf wurde eine beachtliche Trainingsbeteiligung von über 80 % erreicht. Dies war auch dem zu verdanken, dass man vor Corona-Einschränkungen und Verletzungen weitestgehend verschont blieb. „Die Kooperation mit unserer U16 um Trainer Tobias Schötz und Manuel Mißlinger klappte hervorragend genauso wie die Zusammenarbeit mit dem FC Chammünster, der uns das Trainingsgelände zur Verfügung stellte“, hob Polster hervor. Wenn der 32-Jährige von seinem Co-Trainer Thomas Adlhoch spricht, die sich beide bereits von der gemeinsamen Trainertätigkeit beim SSV Brennberg kennen, kommt Polster ins Schwärmen: „Die Zusammenarbeit mit Thomas könnte nicht besser laufen. Wir pflegen eine intensive Kommunikation, sind meist auf einer Wellenlänge und ergänzen uns prima.“

Auch wenn sich die Planung für die Rückrunde als schwierig erweist, will man alles daransetzen, um den positiv eingeschlagenen Weg weiter fortzuführen. „Du planst derzeit ins Blaue ohne Ziel. Es steht uns eine ungewisse Zukunft bevor, da aus dem einem Monat Sportverbot auch schnell wieder drei bis vier Monate werden können“, bedauert Polster, der dennoch mit Trainingsplänen die Zeit sinnvoll überbrücken und seine Spieler weiter bei der Stange halten will. Als Zielsetzung für die Rückrunde erklärt Adlhoch: „Wir wollen am Tag X da weitermachen, wo wir aufgehört haben und den größtmöglichen Erfolg herausholen. Die Momentaufnahme nehmen wir gerne mit, ohne uns darauf auszuruhen.“