Orhan Akkurt analysiert FCB-Debakel: „Auch die Spieler des FC Bayern sind nur Menschen“

München/Ismaning - Das 0:5-Pokal-Debakel des FC Bayern bei Borussia Mönchengladbach sorgt in Fußballerkreisen für Gesprächsstoff. Die Blicke der Fans richten sich auch auf das Bundesligaspiel des Tabellenführers am Samstag bei Union Berlin. Welche Reaktion zeigt der Rekordmeister? Unsere Zeitung hat bei Orhan Akkurt, Trainer des SV Pullach, nachgefragt, ob er eine Bayern-Krise erwartet und ob er in aktiven Zeiten selbst schon einmal eine solche Blamage verdauen musste.

Können Sie sich an ein ähnliches Spiel in Ihrer Karriere erinnern, wie es die Bayern jetzt geboten haben?

Wir haben mal mit Wacker Burghausen im Totopokal beim damaligen Bezirksoberligisten TV Schierling ein ganz schlechtes Spiel abgeliefert (im September 2010, Burghausens Trainer war damals Mario Basler;- d. Red.), wie man es sich als Drittligist eigentlich nicht erlauben darf. Wir waren 0:1 hinten, ich sollte eigentlich nicht spielen, bin aber eingewechselt worden und habe zwei Tore gemacht. Das ist eigentlich nicht vergleichbar, weil wir noch 2:1 gewonnen haben, aber es war auch eine ganz schlechte Leistung.

Vor dem Pokal-Aus schien der FC Bayern einen richtigen Lauf zu haben. Wie ist dann so ein Auftritt zu erklären?

Die Dominanz der Bayern erdrückt eigentlich jeden Gegner, aber die Spieler sind auch nur Menschen, die dürfen auch einmal schlecht spielen. Ich werte das als Ausrutscher.

Sie glauben also nicht, dass dieses Spiel den FCB in eine nachhaltige Krise stürzt?

Es kann schon sein, dass es auch mal zwei, drei Wochen ein Leistungsloch gibt. Aber im Fußball zählt Konstanz und der FC Bayern ist ja permanent vorne. Das wird auch so bleiben. Besser verliert man einmal richtig. Schade ist nur, dass es ausgerechnet im Pokal mit dem K.o.-Modus passiert ist.

Das Gespräch führte Umberto Savignano.