2024-06-17T07:46:28.129Z

Vereinsnachrichten
Der FSV Taunusstein musste zuletzt sein Abendspiel abbrechen.
Der FSV Taunusstein musste zuletzt sein Abendspiel abbrechen. – Foto: ata atlan

Ohne Schlüssel kein Flutlicht

FSV Taunusstein beklagt Spielabbruch wegen Dunkelheit +++ TuS Hahn pocht auf seine Schlüsselgewalt

HAHN. Wenn der neu gegründete FSV Taunusstein in Zukunft Heimspiele am Abend austrägt, dann hat Trainer und Vorsitzender Ata Atlan nur eine große Hoffnung: Der Schlüssel zum Raum mit der Steuerung der Flutlichtanlage möge am vereinbarten Platz bereitliegen. Denn sonst droht bei zunehmender Dunkelheit ein Spielabbruch. Das hat man beim FSV schon einmal erlebt. Nach 80 Minuten war plötzlich Schluss.

Der neue Fußballverein, der siebte in Taunusstein, hat in der jungen Fußballsaison bereits drei Pflichtspiele in der CLiga absolviert. Die ersten beiden wurde gewonnen, das Dritte wurde in der 80. Spielminute beim Spielstand von 6:1 für den Taunussteiner Club abgebrochen. Der Grund: Es war zu dunkel, denn die Flutlichtanlage konnte nicht in Betrieb genommen werden. Der Flutlichtraum war verschlossen und es war kein Schlüssel da. Vor Anpfiff musste der Schiedsrichter sich in der Kabine mit den Spielern der Heimmannschaft umziehen, denn auch hier fehlte der Schlüssel.

Der FSV Taunusstein habe von der Stadt die Erlaubnis die Sportanlage zu benutzen, sauber übergeben zu bekommen und alle für den Spielbetrieb und das Training notwendigen Voraussetzungen vorzufinden, sagt Atlan auf Anfrage. Leider hätten es die Verantwortlichen der Stadt bisher nicht geschafft, dem FSV einen Schlüssel für die Sportanlage zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund sei der FSV darauf angewiesen, dass der TuS Hahn die Sportanlage aufschließt und die notwendigen Schlüssel nach Absprache an einem bestimmten Ort hinterlegt.

„Weder lag der Schlüssel an der vereinbarten Stelle, noch konnten wir jemandem mit einem Schlüssel beim TuS erreichen“, so Ata Atlan. Nun wollen die Verantwortlichen des FSV mit der Stadt und TuS Hahn ins Gespräch kommen, um eine solche Situation in Zukunft zu vermeiden. Atlan: „Wir wollen ein gutes Miteinander, aber auf solch einen Stress haben wir keinen Bock“.

Wer übernimmt die anfallenden Kosten?

„Das ist dumm gelaufen“, sagt dazu Ralf Etz, der Vorsitzende des TuS Hahn. Gleichzeitig betont er, dass der entsprechende Schlüssel dem TuS Hahn gehöre, sich der FSV „ins gemachte Nest setzt“. Denn zunächst hätten die Verantwortlichen des FSV einen Verein gegründet und sich dann erst auf die Suche nach einem Sportplatz gemacht. Bisher gebe es keinerlei Absprachen über die Verwendung des Schlüssels. „Es ist noch niemand auf den TuS Hahn zugekommen“.

Der TuS habe nur diesen einen Schlüssel für den Flutlicht- und Regieraum und die Kabine des Schiedsrichters. Die von Atlan sonst noch genutzten Schlüssel habe dieser in seiner Funktion als Jugendtrainer beim JSV Taunusstein erhalten. Als Vorsitzender des FSV Taunusstein dürfte er diese gar nicht nutzen, meint Etz. Zudem erinnert er daran, dass der TuS Hahn einen Teil der umlagefähigen Betriebskosten vom Stadion an die Stadt zahlen muss. Wer aber übernehme die Kosten für das Flutlicht und die Duschen, wenn der FSV sie nutzt, fragt er. Der FSV Taunusstein habe von der Stadt bestimmte Trainingszeiten im Stadion in Hahn zugewiesen bekommen, „der Rest ist Absprache zwischen den Vereinen“, verdeutlicht Karl-Heinz Cramer von der Stadtverwaltung den Stand der Dinge. Deshalb habe der Verein die Schlüssel, auf die er ein Recht habe. Cramer sieht ein Problem bei der Lösung der Kostenregelung. Er habe die Betroffenen deshalb zu Gesprächen eingeladen. Solche Änderungen seien mit viel Aufwand verbunden, da alte Verträge geändert und neue aufgesetzt werden müssten. Einfach eine neue Schließanlage zu fordern, sei wenig hilfreich. „Die kostet viel Geld“.

Zudem erinnert Cramer daran, dass der Platz der Stadt und dem Kreis gehört und auch von anderen Vereinen und der Schule genutzt werde. Da einfach Änderungen vorzunehmen „geht nicht von heute auf morgen“. Sein Rat an die Adresse des FSV Taunusstein: „Die sollen sich einigen, dafür sind sie alt genug“. Beim Verband will der FSV Taunusstein nun beantragen, den Spielstand zum Spielabbruch zu werten, falls die Gastmannschaft aus Hallgarten damit einverstanden ist. Integration durch Sport funktioniert jedoch anders.


Aufrufe: 021.8.2019, 22:45 Uhr
Mathias Gubo Autor