2024-05-17T14:19:24.476Z

FuPa Portrait
Lucas Oberle fühlt sich pudelwohl beim TSV Gau-Odernheim. Er sehnt sich aber danach, endlich wieder dauerhaft auf statt neben dem Platz mitmischen zu können.
Lucas Oberle fühlt sich pudelwohl beim TSV Gau-Odernheim. Er sehnt sich aber danach, endlich wieder dauerhaft auf statt neben dem Platz mitmischen zu können. – Foto: BK/Axel Schmitz

Ob der Körper diesmal mitspielt?

Seit über zwei Jahren kämpft der Gau-Odernheimer Lucas Oberle um sein dauerhaftes Comeback

Gau-Odernheim. Die Augen leuchten, als Lucas Oberle sagt: „Gegen TuS Rüssingen (Freitag in einer Woche, Anm.) könnte ich mir vorstellen, dass ich mitspielen kann“. Eine imponierende Aussage. Denn der 29 Jahre alte Fußballer vom TSV Gau-Odernheim hat in den zurückliegenden Monaten schon öfter vorm Comeback gestanden – und wurde dann wieder von einer Verletzung heimgesucht.

So wie in der zurückliegenden Runde, als er sich mühevoll wieder in die engste Auswahl zurückgekämpft hatte. „Im Abschlusstraining, es war unter dem damaligen Trainer Matthias Strasburger, handelte ich mir dann mit der letzten Aktion eine Zerrung ein“, erinnert er sich. Lächelnd. So, als wäre es das Normalste der Welt, kurz vorm Ziel immer wieder zurückgeworfen zu werden.

Doch der Schein trügt. „Manchmal frage ich mich schon, was da los ist. Ich bin jemand, der stark auf Gesundheit und Körper achtet. Und wenn ich dann andere sehe, die da weniger sorgsam sind, aber immer fit wirken, da macht man sich seine Gedanken“, reflektiert der ehemalige Oberliga-Fußballer. Dann aber setzt sich sein unerschütterlicher Optimismus durch: „Ich hoffe, dass es sich nun in die richtigen Bahnen entwickelt. Will heißen: Dass er endlich dauerhaft beim Verbandsligisten auflaufen kann. Dass er mit seiner ungeheuren Erfahrung den jungen Spielern des TSV helfen kann, in dieser Liga Fuß zu fassen. So, wie das geplant ist, seit er vor zwei Jahren an den Petersberg gewechselt war.

Oberle, angehender Lehrer für Sport und Geografie, ist seit der A/B-Jugend vom Verletzungspech gebeutelt. Damals wurde er erstmals am Knie operiert. Es folgten zwei Eingriffe an der Leiste und zwei weitere am Knie. „So vor drei, vier Jahren bin ich fußballtechnisch ein bisschen kürzergetreten.“

Trotz des Verletzungspechs gibt der Fußballer nie auf

Den neuen Freiraum nutzte der Fußball-Enthusiast, der unter anderem auch schon die Trikots der TSG Pfeddersheim, von Alemannia Waldalgesheim und von RWO Alzey trug, seinen Trainerschein zu machen. Der wiederum entpuppte sich später als Brücke zum TSV Gau-Odernheim. Am DFB-Stützpunkt in Worms, wo er den jungen Talenten vom Kreis Alzey-Worms seine Erfahrungen und sein Wissen weitergab, begeisterte ihn der ehemalige 81er Simon Kustan für eine Stippvisite am Petersberg.

Ursprünglich war angedacht, dass sich Lucas Oberle als Trainer im Jugendbereich der Gau-Odernheimer engagiert. Er spürte aber schnell, dass es das nicht alleine sein kann: „Ich bin ein Wettkampftyp. Es reizte mich, noch einmal in einer starken Mannschaft mitzumachen.“ So schloss er sich nach einem kurzen Intermezzo in der A-Klasse dem TSV Gau-Odernheim an, der zu diesem Zeitpunkt gerade mit seiner ersten Mannschaft in die Verbandsliga aufgestiegen war.

Coach Christoph Hartmüller war seinerzeit froh, in der Debütanten-Saison neben Eric Wischang und Lukas Dreger einen weiteren Routinier in den Reihen des TSV zu wissen. Dass Oberle aus gesundheitlichen Gründen nur das Auftaktspiel (1:3 gegen den SC Rieschweiler) über 90 Minuten lang mitmachen würde, ahnte seinerzeit niemand.

Auch wenn er letztlich bisher selten aktiv für Gau-Odernheimer auf dem Platz stand, er ist inzwischen emotional aufs Engste mit dem Verein verbunden. Deutlich wurde das auch am vergangenen Freitag beim 2:1-Sieg über Basara Mainz. Der 29-Jährige feuerte die Jungen auf dem Feld an, freute sich mit ihnen, litt mit ihnen. Es war ein Vorgeschmack auf die Leidenschaft, mit der er gegen TuS Rüssingen aufwarten könnte. Vorausgesetzt, die Gesundheit spielt ihm mal keinen Streich auf den letzten Drücker.

Aufrufe: 010.9.2020, 12:00 Uhr
Claus RosenbergAutor