2024-05-17T14:19:24.476Z

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Da war die Welt in Gau Odernheim noch in Ordnung: Das Trainergespann Christoph Hartmüller (r.) / Oliver Müller verfolgt das Spiel ihres TSV gegen Bienwald Kandel. 	Foto: pakalski-press/Axel Schmitz
Da war die Welt in Gau Odernheim noch in Ordnung: Das Trainergespann Christoph Hartmüller (r.) / Oliver Müller verfolgt das Spiel ihres TSV gegen Bienwald Kandel. Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

Gau-Odernheim im Abwägungsprozess

TSV tendiert nun doch dazu, die Spielsperren gegen Gerhardt und Friedrich zu akzeptieren

Gau-Odernheim. Die Roten Karten gegen Luca Gerhardt und Jakob Friedrich beschäftigen den Verbandsligisten TSV Gau-Odernheim immer noch. Zwischenzeitlich, sagt der Sportliche Leiter der Petersberger, Benny Wilhelm, habe es ein Gespräch „mit dem Verband“ gegeben, das die ursprünglich geplante Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil in völlig neuem Licht erscheinen lasse. Da die Frist für den Protest erst in wenigen Tagen ablaufe, wolle man sich nun neu beraten.

Wilhelm sagte, er fände es klasse, dass man die Vereine in solchen verbandsinternen Rechtsfällen nicht ins offene Messer laufen lasse. Immerhin müsse man – im Fall einer Niederlage – je Berufungsverfahren mit 250 Euro Kosten rechnen. Nun müsse beim TSV abgewogen werden, ob das Risiko eingegangen werden soll. Im Dialog mit „dem Verband“ habe sich herauskristallisiert, dass die Erfolgschancen in der Berufung geringer sind, als ursprünglich gedacht.

De facto geht es um die Sperren von Jakob Friedrich, der nach dem erstinstanzlichen Urteil zwei Spiele zuschauen muss, und von Luca Gerhardt. Er ist für vier Punktspiele auf Eis gelegt worden. Beide hatten vor anderthalb Wochen beim 1:1 im Punktspiel gegen Bienwald Kandel Rote Karten gesehen. Umstritten.

Um ihre Unschuld zu beweisen, hat der TSV Gau-Odernheim sogar Videomaterial von Bienwald Kandel organisiert. Die Gäste hatten eine mobile Kamera dabei, um das Spiel im Nachhinein zu analysieren. Den Petersbergern sind – nach geschickter Verhandlung – die betreffenden Filmsequenzen überlassen worden. Nach ihrer Sichtung ist Benny Wilhelm endgültig davon überzeugt, dass Jakob Friedrich zu Unrecht vom Schiedsrichter Robinson Michel rohes Spiel unterstellt wurde. Aber dies anhand der Bilder mit Sicherheit nachzuweisen? Es bleibt immer ein Interpretationsspielraum.

Einzelrichter Klaus Karl (Weingarten), der Staffelleiter der Verbandsliga, hatte wegen dieser Roten Karte die unvermeidbare Mindestsperre verhängt – zwei Spiele. Völlig korrekt. Durch die Pause gegen Rüssingen hat Friedrich bereits ein Spiel ausgesetzt. Sonntag beim Heimspiel gegen Jahn Zeiskam wäre das Zweite. Danach wäre der Innenverteidiger sowieso frei. Lohnt es sich, unter diesen Voraussetzungen tatsächlich ein Fass aufzumachen?

Im Fall von Luca Gerhardt sühnte Schiedsrichter Robinson Michel nicht das Foul, wie Zuschauer vor Ort die unübersichtliche Situation deuteten. Vielmehr sah er im Anschluss an seinen Pfiff eine Tätlichkeit des damaligen TSV-Kapitäns. Hier, sagt Benny Wilhelm, lieferten weder die Videobilder von Bienwald Kandel, noch eine weitere Aufzeichnung, absolute Klarheit. Darauf könne man sich nicht berufen, ein eindeutiger Unschuldsbeweis sei das nicht. Insofern fehle im Fall von Luca Gerhardt eine solide Grundlage, um ein Erfolg versprechendes Berufungsverfahren einzuleiten.

Ergo: Unterm Strich scheint es, als würde der TSV Gau-Odernheim die verhängten Strafen akzeptieren.

Die dritte Rote Karte, die in diesem Spiel Lukas Oberle quittierte, ist indes unstrittig. Er hatte den Schiedsrichter wegen der Roten Karte gegen Jakob Friedrich beleidigt. Dass er deswegen für zwei Punktspiele gesperrt wurde, respektierte der TSV Gau-Odernheim widerspruchslos.



Aufrufe: 04.10.2021, 11:30 Uhr
Claus RosenbergAutor