2024-05-24T11:28:31.627Z

FuPa Portrait
Ein Mann mit Zug zum Tor: Stefan Becker.
Ein Mann mit Zug zum Tor: Stefan Becker. – Foto: Alfred Weinandy

Nie war er so wertvoll wie heute ...

Bezirksliga: Auch mit 34 Jahren ist Stefan Becker kein bisschen müde. Der Routinier spielt beim SV Konz eine heraus­ragende Saison.

Nie war er so wertvoll wie heute: Der einstige Werbespruch für ein frei verkäufliches Arzneimittel trifft auch auf den Konzer Routinier Stefan Becker zu. Der 34-Jährige spielt seine bis dato vielleicht beste Saison beim SV Konz. Der Mittelfeldspieler hat schon einiges erlebt in seiner langen Laufbahn. Er erlernte unter Papa Christian, langjähriger Vorsitzender bei der SpVgg Zewen, früh das Kicken und durchlief gemeinsam mit seinem Bruder Dennis, aktuell mit Stefan Castello Spielertrainer bei der zweiten Garde der SG Igel-Liersberg/Zewen/Langsur, alle Jugendaltersklassen bei der JSG Zewen.

Bis 2012 spielte Becker in Zewen in der C- und B-Klasse, ehe es den schnellen und technisch beschlagenen Fußballer direkt nach dem Aufstieg in die Kreisliga A zum Bezirksligisten SV Konz zog. „Das war eine spannende Zeit, aus der ich sehr viel für meine künftige Entwicklung mitgenommen habe“, sagt er. In dieser Zeit spielte der aus Celle in Niedersachsen stammende und in Konz lebende Spieler unter Rudi Krein und Bernd Marx auch in der Kreis- und Rheinlandauswahl.

Aktuell sind seine 17 Saisontore Bestwert beim SV Konz. „Die Treffer sind auch das Resultat davon, dass mich meine Mitspieler so gut in Szene setzen. Doch mit der nötigen Cleverness, dem hohen Spielverständnis und der Fähigkeit, in entscheidenden Situationen einfach präsent zu sein, habe ich mit meinem großen Erfahrungsschatz auch viele Tore über Einsatz und Körpersprache erzielt“, sagt Becker.

Seine Kämpferqualitäten und sein Ehrgeiz haben Becker zu einem unverzichtbaren Spieler in der Mannschaft werden lassen. Dabei rieten ihm die Ärzte nach einer schweren Knieverletzung 2016 (Innenmeniskusriss, Knorpelschaden) schon zum Aufhören. „Ich habe damals einen neuen Knorpel transplantiert bekommen und habe es einfach noch mal versucht. Der Wille war ausschlaggebend, dass es jetzt wieder so gut läuft“, sagt der Fitness-Freak, der mit dem Rheinlandliga-Aufstieg im Sommer 2014 einen Höhepunkt erlebte: „Sportlich war das mein schönster Erfolg. Doch mein Comeback nach der schweren Knie-Operation 2018 ist für mich höher zu bewerten. In zehn Spielen hatte ich mit elf Toren großen Anteil am Wiederaufstieg in die Bezirksliga.“

Heute zwickt und drückt es hier und da, wenn er mit seinen 34 Jahren ins Tempodribbling geht. Becker: „Doch so lange die Knochen halten, möchte ich mindestens noch ein Jahr dranhängen.“

Der Außendienstmitarbeiter bei einer Krankenkasse kann sich vorstellen, später im Jugendbereich als Trainer tätig zu sein. Oder bei einem Seniorenteam als Co-Trainer.

Der tolle Lauf, den der SV Konz derzeit hat, sei der „besseren und intensiveren Trainingsbeteiligung, dem Spielglück und den konstanten Leistungen“ geschuldet. Becker: „Wir haben jetzt zwei, drei Spiele gewonnen, die wir in der Hinrunde noch verloren hätten. Wir sind unangenehm, ein verschworener Haufen und physisch stark. Zudem sind einige Verletzte zurückgekommen.“ Aktuell fühlt sich der Familienvater, dessen Teamkamerad Dominik Güth Patenonkel seines neun Monate alten Sohnes ist, auf der Sechser-Position pudelwohl. „Ich habe Spaß daran gefunden, weil ich noch aktiver im Spiel eingebunden bin, doch auf der ,Zehn‘ habe ich die meisten Tore erzielt. Doch egal, wie es kommt: Der Erfolg der Mannschaft steht über allem.“

Aufrufe: 012.5.2022, 00:17 Uhr
Lutz SchinköthAutor