Nicht schön, aber nützlich

Erst einmal stand die Null in dieser Rückserie, dafür setzte es in den jüngsten sechs Spielen fünfmal das frühe 0:1. Und erneut bahnte sich Unheil an, doch Noah Korczowski grätschte geistesgegenwärtig rein, bevor Sebastian Szimayer aus zentraler Position aufs Tor schießen konnte (8.). Sergej Evljuskin köpfte nach Heinz Mörschels Stellungsfehler freistehend vorbei (24.), Tyrala blockte Sascha Korbs Schuss in höchster Not (33.), Szimayer wurde mittig vor dem Tor eng bedrängt und brachte so keinen Druck hinter den Schuss (55.) – das Engagement in der Defensive, als Grundlage für den Erfolg ausgemacht, stimmte, das nötige Glück folgte prompt gegen allerdings spielerisch auch biedere Gäste.

„Mit dem Zu-Null sind wir zufrieden, nach vorne haben wir noch Luft nach oben“, hält Interimstrainer Thomas Krücken fest. Drei dicke Chancen hatte der FSV. Ridle Baku köpfte nach Karl-Heinz Lappes Flanke freistehend deutlich vorbei (13.), Christian Kinsombi tat es ihm nach einer Eckballvariante gleich (24.), Bakus Schuss, glänzend am Elfmeterpunkt freigespielt, parierte Niklas Hartmann stark (62.). Berauschend war der Offensiv-Vortrag nicht, aber wo soll die Sicherheit nach fünf Punkten aus zwölf Rückrundenspielen auch her kommen. Folgerichtig waren es Defensiv-Kriterien, die Krücken lobte: ordentliches Kettenverhalten, immer wieder gutes Vorwärtsverteidigen und Gegenpressing, die Stabilität gegen eine körperlich überlegene Mannschaft.

Schon am Mittwoch geht es gegen den VfB Stuttgart II weiter

Der Fußballlehrer hatte eine Startelf ohne große Überraschungen aufs Feld geschickt, wie sie womöglich auch Kunert nominiert hätte. Die Spieler rechtfertigten das Vertrauen mit einem kampfstarken Vortrag. „Die Jungs sitzen in der Kabine, als hätten sie verloren“, berichtet Krücken. Ein Befreiungsschlag war das Remis gegen den Abstiegskandidaten nicht, doch es gibt genügend Anhaltspunkte, die weitere Besserung erwarten lassen. „Der Spirit im Team war da, die Mannschaft ist intakt“, betont der 40-Jährige – und verlangt mehr Zug zum Tor, Läufe in die Tiefe und Zutrauen in die eigenen Aktionen.

Für Tyrala ist das eine Frage der Zeit. „Bei den entscheidenden Bällen sind wir nicht da, treffen nicht die richtigen Entscheidungen“, sagt der Kapitän, der die Verunsicherung als Grund anführt. Und die lässt sich auch mit einem Trainerwechsel nicht einfach vom Tisch wischen. Doch ein Anfang ist gemacht. Am Mittwoch (15 Uhr) besteht gegen den VfB Stuttgart II direkt die Chance nachzulegen. „Wir waren sehr kampfstark“, sagt U23-Koordinator Manfred Lorenz, „jetzt müssen wir nach vorne durchschlagskräftiger werden. Ich freue mich jetzt schon auf das Spiel.“

FSV Mainz 05 II – KSV Hessen Kassel 0:0

FSV Mainz 05 II: Dahmen – Breitenbach, Häusl, Korczowski, Neubauer – Tyrala (83. Petermann) – Kinsombi (79. Sverko), Mörschel, Baku, Trümner (58. Mause) – Lappe.

Hessen Kassel: Hartmann – Schmik, Mimbala, Albrecht, Rakk – Brill, Bravo Sanchez – Dawid (86. Leinhos), Evljuskin (63. Schwechel), Korb – Szimayer (74. Schmeer).

Zuschauer: 698.

Gelbe Karten: Tyrala, Häusl – Dawid.

Schiedsrichter: Mario Schmidt (Daun-Steinborn).

Manthe verlängert

Patrick Manthe (24) hat seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um ein Jahr verlängert. Der Ersatztorwart stammt aus der Jugend der 05er, war von 2013 bis 2016 Stammkeeper beim TSV Schott Mainz und kehrte dann an den Bruchweg zurück. Für die U23 der 05er hat Manthe noch kein Punktspiel bestritten.