2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Dominik Zawal (vorne, im weinroten Trikot) wird nach der Coronapause nicht mehr für die SV Grafenwöhr dem runden Leder nachjagen. Der 21-jährige Angreifer verstärkt ab sofort den Kreisklassisten DJK Irchenrieth.
Dominik Zawal (vorne, im weinroten Trikot) wird nach der Coronapause nicht mehr für die SV Grafenwöhr dem runden Leder nachjagen. Der 21-jährige Angreifer verstärkt ab sofort den Kreisklassisten DJK Irchenrieth. – Foto: Dagmar Nachtigall

Neuer Coach legt in Grafenwöhr los

Martin Kratzer hat bei den Garnissonsstädtern ab sofort die sportliche Verantwortung +++ „Eingewöhnungsphase“ zunächst vier Wochen mit viel Ball- und taktischen Übungen

In Grafenwöhr rollt wieder der Ball. Bereits am vergangenen Dienstag, dem 16. Juni, starteten die Landesligakicker der Sportvereinigung unter neuer Führung in den Trainingsbetrieb nach der Corona-Zwangspause. Martin Kratzer gab seinen Einstand als Trainer.

Unter Einhaltung der Auflagen der bayerischen Staatsregierung und einem detailliert ausgearbeitetem Hygiene-Konzept gab die Vorstandschaft der SV TuS/DJK Grafenwöhr grünes Licht für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes. Man sah es jedem einzelnen Spieler an, dass er froh war, endlich wieder gegen das „Runde“ treten zu können. Das Konzept sieht nun vor, in den nächsten vier Wochen zehn Einheiten in mehreren zeitlich versetzt trainierenden Kleingruppen stattfinden zu lassen, um die Sicherheits- und die Abstandsregeln auch auf dem großen Sportgelände einhalten zu können. Weitere Maßnahmen der Staatsregierung und des BFV werden durch ein Gremium genauestens betrachtet und zur Umsetzung gebracht.

Zu Beginn der ersten Trainingseinheit nach dem Lockdown stellte Abteilungsleiter Johann Danninger der Mannschaft Martin Kratzer ganz offiziell vor und übergab das Wort gleich dem neuen Chefanweiser. „Es ist ein gutes Gefühl wieder mit einer Mannschaft zu trainieren“, sagte Martin Kratzer, welcher zum Auftakt einen Großteil seines neuen Teams begrüßen durfte. „Natürlich sind wir alle froh, wieder auf dem Platz stehen zu können. Es ist ein großes Privileg, nach dieser fußballfreien Zeit wieder starten zu dürfen. An ein normales Training können wir in der aktuellen Zeit noch gar nicht denken, wir können auch noch nicht in vollem Umfang trainieren und auch keine Zweikämpfe führen. Aber wir werden die Zeit effektiv nutzen und in den nächsten vier Wochen gemeinsam viel mit dem Ball arbeiten und die ein oder andere taktische Übung absolvieren. Ob wir nach diesen vier Wochen nochmals eine kurze Pause einlegen, oder weitermachen, entscheiden wir als Mannschaft“, so der neue Mann an der Außenlinie weiter.

„Was natürlich fehlt, sind die Abschlussspiele und das Fußballspiel allgemein. Da müssen wir uns einfach weiter gedulden und die Entscheidungen der Regierung und des BFV abwarten, vielleicht ist ja der Kontaktsport in absehbarer Zeit wieder erlaubt“, schloss Martin Kratzer sein Statement zum Trainingsauftakt ab und bat seine Mannen zum Training.

Im personellen Bereich musste die SVG zwei talentierte Fußballer in der Corona-Pause ziehen lassen. Dominik Zawal (zur DJK Irchenrieth) und Nikolas Wiesnet (zum FC Tremmersdorf-Speinshart) werden die SV Grafenwöhr verlassen und sich neuen Herausforderungen stellen. „Wir möchten uns hier ausdrücklich nochmals bei beiden Spielern bedanken und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg auf ihrem sportlichen Werdegang“, so Abteilungsleiter Johann Danninger. Mit Daniel Tarchila konnten die Garnisonsstädter hingegen einen talentierten jungen Spieler wieder für sich gewinnen. Daniel streifte sich die Grafenwöhrer Farben bereits in seiner frühen Jugend über, ehe er sich der SpVgg Weiden anschloss. Dort absolvierte er in den vergangenen Jahren 39 Spiele für die U17 und U19-Landesligamannschaften und erzielte dabei zwölf Tore. „Wir sind froh, mit Daniel nun einen weiteren jungen Spieler in unseren Reihen zu haben. Es freut uns immer wieder, wenn unsere Eigengewächse zu ihrem Heimatverein zurückkehren“, lobte Danninger die Entscheidung Tarchilas'.

Im Zuge des Trainingsauftakts hat FuPa die Gelegenheit genutzt und auch bei der Sportvereinigung eine Meinung eingeholt, wie man dort zu den Entwicklungen rund um die Entscheidungen des Bayerischen Fußballverbands steht. Florian Danninger, Sohn des Fußballbosses, Betreuer und Pressebeauftragter hat dabei drei Fragen beantwortet:


Flo, seht ihr durch die geschaffene Möglichkeit des Vereinswechsels eine Wettbewerbsverzerrung, viele Clubs verstärken sich und
spielen mit einer anderen Mannschaft die Rückrunde?
Nein. Spieler kommen, Spieler gehen, das ist schon immer so gewesen. Ob man sich in der normalen Winterpause verstärkt, oder jetzt in der „verlängerten Pause“, macht für uns dann keinen Unterschied. Eine Wettbewerbsverzerrung sehen wir also nicht.


Wenn die Saison im November vorbei ist, wie soll es weitergehen? Neue
Runde, Pokal, Pause?
Der Pokal ist an sich eine tolle Sache, er muss nur attraktiv gestaltet werden, damit er für schwächere Mannschaften nicht nach drei Spielen schon wieder zu Ende ist.


Was meinst du, geht's im September endlich weiter?
Grundsätzlich schon. Man muss einfach abwarten, wie sich die Lage entwickelt. Jeder will spielen, das letzte Wort hat aber in diesem Fall die Staatsregierung. Ein ausgewogenes Konzept bei späterem Start ist vonnöten, die Ansetzung der Ligapartien und möglicher Zusatzspiele, wie zum Beispiel Pokal sollten daher gut geplant sein. Abgesehen davon gibt´s Plätze, die im Herbst nicht so lange bespielbar sind oder aber auch im Frühjahr länger brauchen, als andere Plätze bis man wieder drauf kann. Das muss alles mitbedacht werden.

Aufrufe: 021.6.2020, 15:00 Uhr
Flo Danninger/Werner SchaupertAutor