Großes Vertrauen hat der Trainer der B-Juniorinnen des SC Huglfing, Marco Tragl, in seine Mannschaft. Denn die ist überraschend in die Landesliga aufgestiegen.
Huglfing – Als Tabellendritter in der vergangenen Bezirksoberliga-Saison, die bekanntlich wegen der Corona-Pandemie nicht zu Ende gespielt werden konnte, hatten sich die Fußball-B-Juniorinnen des SC Huglfing eigentlich keine Gedanken über einen Aufstieg gemacht. Jetzt wurde das Thema aber doch aktuell, weil der Zweitplatzierte, die JFG Sempt Erding, auf den Sprung nach oben verzichtete.
Der Bayerische Fußballverband (BFV) fragte daraufhin bei den Verantwortlichen des SC Huglfing an, ob die Mädchen in die Landesliga aufsteigen wollen – und der Verein nahm diese Herausforderung an.
„Diese Liga traue ich den Mädels auch zu“, so die Einschätzung von Trainer Marco Tragl. „Ich denke, wir können da mithalten und werden auch keine Klatschen kassieren.“ Der Coach hat großes Vertrauen in sein Team, das es in der neuen Liga mutmaßlich vor allem mit Mannschaften aus dem Großraum München zu tun bekommt.
„Die Ligen-Einteilung wird gerade vorgenommen und soll zeitnah abgeschlossen werden“, berichtete Harald Gärtner, der im Verein eine treibende Kraft in Sachen „Mädchen- und Frauenfußball“ ist. Angedacht sind zwei Landesligen (eine Süd- und eine Nordgruppe) mit je acht Teams. „Nach aktuellen BFV-Informationen sind einfache Fahrstrecken bei den Auswärtsspielen von durchschnittlich nur hundert Kilometern zu erwarten“, so Gärtner, wobei er das Wort „nur“ in Anführungszeichen setzt.
Coach Tragl sieht seine Mannschaft für die neue Liga durchaus gerüstet. „Wir sind gut aufgestellt, aber wir haben leider einen kleinen Kader“, sagt Tragl, „und während der Saison kann viel passieren.“ Er hofft jedoch, noch die eine oder andere Verstärkung zu bekommen. „Vielleicht gibt es ja in der Gegend noch Mädchen, die schon bei den Jungs mitspielen, die können mit Zusatzspielrecht zu uns kommen“, klärt Gärtner auf. „Die müssen dann nicht nach München fahren, um hochklassig zu spielen“, so Gärtner.
Um den potenziellen Neuzugängen eine Chance zu geben, sich zu präsentieren, veranstaltet der Verein in der kommenden Woche am Dienstag, 6., und Donnerstag, 8. Juli, zwischen 18.30 und 20 Uhr am Huglfinger Sportplatz am Tautinger Weg ein Sichtungstraining unter fachkundiger Leitung eines DFB-Stützpunkttrainers. Eingeladen sind dazu alle Mädchen der Jahrgänge 2005 bis 2010. Den potenziellen neuen Spielerinnen bleibt dann noch genügend Zeit, um sich einzugewöhnen, da die Punktrunde in der Landesliga erst im September beginnt.
Bis dahin stehen einige Testspiele auf dem Programm. Das erste haben die Huglfinger Mädchen bereits sehr positiv gestaltet, gegen den FC Stern München – einen der möglichen Gegner in der Landesliga – gewannen sie mit 5:1. „Wir waren eigentlich das ganze Spiel überlegen. In der zweiten Hälfte haben wir es zunächst etwas ruhiger angehen lassen. Erst nach dem Anschlusstreffer haben die Mädels das Tempo wieder angezogen“, kommentierte Tragl die Vorstellung seines Teams. Das Resultat wollte er aber nicht überbewerten: „Weil die Münchnerinnen mit einigen C-Jugend-Spielerinnen angetreten sind.“
Wichtiger war dem SC-Trainer ohnehin, seiner Mannschaft Spielpraxis zu verschaffen. „Im Training sind alle mit Feuereifer dabei“, lobte Tragl die Einstellung seiner Schützlinge, die mit dem deutlichen Sieg – die Tore für Huglfing erzielten Evi Salvamoser, Vanessa Frankl, Steffi Sponsel, Emma Tragl und Annika Listle – auf alle Fälle Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gesammelt haben. (rh)