2024-04-29T14:34:45.518Z

Team Rückblick
So sehen Sieger aus.....
So sehen Sieger aus.....

Mit viel Erfahrung zum Titel

Sportliche Highlights: MTV Hammah, Meister der Kreisliga 2004/2005 - Minikader und hoher Altersschnitt

Es war die Saison 2004/2005 in der Kreisliga Stade. Beim MTV Hammah wollte eigentlich die Hälfte der Mannschaft eine letzte Saison spielen. Spieler wie Ralf Studier (37 Jahre), Rolf Michel (36), Marcus Lütje (35), Ronald Krai (34) oder Michael Brunsch (35) waren zum Ligastart längst im Altherrenalter. Am Ende war es eine der bis dahin erfolgreichsten Spielzeiten des MTV Hammah und das mit einem Kader von zunächst lediglich 17 Akteuren.
Mit Christoph Behrens und Timo Elfers konnten zwei willensstarke Akteure aus der A-Jugend in die routinierte Mannschaft eingebaut werden. Ansonsten stand dem neuen Coach Volker Richter, der Udo von Borstel beerbte, ein eingespielter, aber sehr kleiner Kader zur Verfügung. Der MTV startete nicht gerade ambitioniert mit zwei Unentschieden gegen den VfL Stade II und den SuSV Heinbockel, sowie einer deutlichen Niederlage in Hagen. Von Spiel zu Spiel steigerte sich das Team von Volker "Mehlauge" Richter. Nach fünf Siegen in Serie übernahm man am 8. Spieltag die Tabellenführung und gab sie bis zum Schluss nicht wieder her, lieferte sich allerdings bis zuletzt einen spannenden Dreikampf mit dem SV Ottensen und dem TuSV Bützfleth. In der zweiten Saisonhälfte standen mit Alexander Schmidt und Lars Nekarda zwei 18-Jährige aus der Jugend zur Verfügung, die der "alten" Mannschaft noch einmal unerwartete Frische verliehen. Vor dem letzten und entscheidenden 26. Spieltag lagen die Hammaher mit 53 Punkten vor dem SV Ottensen (51) und dem TuSV Bützfleth (50) auf Platz 1. Es war völlig unklar, ob der Zweitplatzierte ein Entscheidungsspiel gegen den Zweiten aus dem Landkreis Cuxhaven machen darf oder nicht. Also musste gegen den VfL Stade II unbedingt ein Sieg her, um die Tabellenspitze zu verteidigen und den Meistertitel feiern zu können.
Rolf Michel schlenzt die Kugel an Frank Sandmann (heute Sandmann-Litfin) vorbei zum 1:0.
Rolf Michel schlenzt die Kugel an Frank Sandmann (heute Sandmann-Litfin) vorbei zum 1:0.

Es war angerichtet. Vor sagenhaften 350 Zuschauern ging es in Hammah gegen einen keineswegs schlechten VfL Stade II. Für den damaligen MTV-Obmann Dennis Krai war vor dem Anpfiff klar: "Wer 18 Spieltage auf 1 steht, wird es auch nach dem letzten Spieltag." Stade fightete bis zum Schluss, gab noch einmal alles. Dennoch hätten Rolf Michel, genannt "Rosenmichel" und Gerd "Gerdi" Erko die Gastgeber frühzeitig in Front schießen können, doch zweimal retteten Stader Spieler für den bereits geschlagenen Schlussmann Frank Sandmann (heute Sandmann-Litfin) auf der Torlinie. Nach 35 Minuten war es dann aber doch soweit. Torjäger Michel wurde gekonnt freigespielt und erzielte seinen 23. Saisontreffer, ließ dabei Sandmann keine Abwehrmöglichkeit. Nach dem Wechsel wurde die Partie nicht nur attraktiver für die Zuschauer, sondern auch nickliger. Der VfL verschenkte weiterhin nichts. Der MTV vergab weitere gute Gelegenheiten, machte einfach den berühmten Sack nicht zu. Zu allem Überfluss sah dann auch noch der unermüdliche Mittelfeldkämpfer Sergej Gets die Ampelkarte.
Marcus Lütje verwandelt den Elfmeter zum 2:0.
Marcus Lütje verwandelt den Elfmeter zum 2:0.

Mit dem zuletzt oft angeschlagenen Ronald "Surfer" Krai brachte Volker Richter noch einmal eine frische Offensivkraft. Krai war es dann auch, der in der 78. Minute auf und davon ging und im Strafraum von Alexander Schulz nur noch durch ein Foul gestoppt werden konnte. Schulz, der heute nach einigen Jahren beim SV Bliedersdorf noch die Fußballschuhe für den MTV Himmelpforten schnürt, sah Rot und Marcus "Lüdel" Lütje traf vom Punkt zum vermeintlich entscheidenden 2:0. Die Zuschauer bereiteten sich auf die Party vor. Doch im direkten Gegenzug gelang Stades Julian Feige nach schöner Einzelleistung der Anschlusstreffer. Kurz darauf hatte Rolf Michel Pech mit einem Kopfball, der nur an den Pfosten ging. Dann war Schluss und der Jubel kannte keine Grenzen.
Auch die Raupe durfte nicht fehlen.
Auch die Raupe durfte nicht fehlen.

Nach 40 Jahren stieg man wieder in die Bezirksklasse auf. Mit einem Trecker ging es für die Truppe des MTV Hammah in Meister-T-Shirts durch das Dorf, vorneweg der Wischhafener Spielmannszug. Das war der Beginn einer rauschenden Partynacht am Sportplatz in Hammah. Da interessierte es auch nicht mehr, dass man sogar bei einer Niederlage aufgestiegen wäre, denn auch der Zweite, in diesem Fall der TuSV Bützfleth, der Heinbockel souverän mit 4:0 besiegte, stieg direkt mit auf. Tragischer Dritter wurde der SV Ottensen, der das Derby in Apensen 1:3 verlor. Wie schon erwähnt, das war jetzt Nebensache.....
Großer Jubel beim MTV Hammah.
Großer Jubel beim MTV Hammah.

Rolf Michel schmeckte das Bier beim Siegeszug mit dem Trecker.
Rolf Michel schmeckte das Bier beim Siegeszug mit dem Trecker.


Das machen die "Stars" von damals heute:
Ralf Grosser: Ü40 SV Burweg;
Lars Albrecht, Matthias Braack, Mirko Loock, Michael Brunsch, Sergej Gets, Marcus Lütje, Patrick Schulz: alle Ü40 ASSG Himmelpforten/Hammah/Heinbockel;
Ralf Studier, Rolf Michel: beide Ü50 ASSG Himmelpforten/Hammah/Heinbockel;
Markus von Ass, Sven Tischer, Gerd Erko, Hauke Schmidt, Ronald Krai, Lars Nekarda, Alexander Schmidt, Sebastian Wolf, Christoph Behrens: alle Karriereende;
Timo Elfers: MTV Hammah II und Ü32 TSV Lamstedt.
Trainer Volker Richter und Betreuer Thomas Gooßen: Fans des MTV Hammah.
Aufrufe: 010.11.2020, 18:00 Uhr
Michael BrunschAutor