2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
"Wir arbeiten alle gemeinsam hart am Ziel Klassenerhalt", sagt Mirko Reichel, Sportlicher Leiter am NLZ Fürth.
"Wir arbeiten alle gemeinsam hart am Ziel Klassenerhalt", sagt Mirko Reichel, Sportlicher Leiter am NLZ Fürth. – Foto: Foto: sgf1903.de

Mirko Reichel: "Definitiv noch Luft nach oben"

Regionalliga Bayern: Der Sportliche Leiter der Kleeblatt-Akademie zieht zur Winterpause Bilanz und sieht für die Fürther Zweite eine positive Restrunde voraus

Platz 19 zur Winterpause für die "kleinen Kleeblätter" - das ist definitiv nicht das, was man sich vor der Saison in Fürth erwartet hatte. Mit derzeit 16 Punkten steht die U23 in der Regionalliga Bayern nur einen Punkt vor dem Tabellenletzten aus Rosenheim und sieben Punkte hinter dem rettenden Rang 15, den momentan der SC Eltersdorf innehat. Für den Rest der Spielzeit bedeutet das: Abstiegskampf pur.

Diesen will man nun mit dem neuen (alten) Trainer Petr Ruman bestreiten, der den glücklosen Dominic Rühl zum Jahreswechsel ablöste. Der einstige Kleeblatt-Profi, der die Mannschaft bereits von 2018 bis 2021 betreut hatte und danach zu Türkgücü München gewechselt war, soll nun die Klasse halten und den Karren für die Amateure aus dem Dreck ziehen.

Ein Ziel, dem Mirko Reichel, Sportlicher Leiter der Kleeblatt-Akademie, zuversichtlich entgegenblickt, wie dieser im FuPa-Interview durchblicken lässt. "Wir sind davon überzeugt, mehr Punkte zu holen als in der Hinrunde, weil unser Team Woche für Woche Fortschritte macht."

Wie blickst Du zurück auf die bisherige Saison? Sprich: Wie zufrieden bist Du mit dem Abschneiden Deiner Mannschaft? Was ist aus Deiner Sicht noch ausbaufähig?

Was die Punkte angeht, haben wir definitiv noch Luft nach oben. Es gab durchaus das eine oder andere Spiel, in dem wir zu wenig Ertrag mitgenommen haben. Wir wissen aber natürlich auch, dass unsere junge Mannschaft noch viel Entwicklungspotenzial hat und Spiel für Spiel dazulernt. Wir arbeiten an einer besseren Balance zwischen unserem mutigen Offensivspiel und einer stabilen Defensive.

Was sind Deine persönlichen Highlights? Was war weniger erinnerungswürdig bzw. ist sogar negativ haften geblieben?

Bei uns in Fürth steht grundsätzlich die sportliche Entwicklung an erster Stelle. Da hat es mich zwischen den Feiertagen besonders gefreut, dass mit Marvin Weiß einer, den wir viele Jahre hier ausgebildet haben, beim Trainingsauftakt unseres Bundesliga-Teams dabei war. Auch die Entwicklung unserer Jugendspieler, die ihr erstes Jahr im Herrenfußball absolvieren, stimmt mich positiv.

Welches Regionalligateam hat Dich am meisten in der bisherigen Saison überrascht? Und: Welchen Regionalligaspieler hättest Du gerne in Deinem Team, wenn Du die freie Wahl hättest?

Eine der Überraschungen ist sicher unser Partnerverein SC Eltersdorf. Als Aufsteiger hatten sie natürlich einen schwierigen Start, aber sie punkten beständig und stehen – obwohl sie bisher so wenig Spiele wie kein anderes Team bestreiten konnten – über dem Strich. Außerdem begeistert mich der Offensivstil vom SV Wacker Burghausen.

Unseren Spieler-Wunsch haben wir uns im Winter schon erfüllt, indem wir Daniel Adlung aus Schweinfurt wiedergewonnen haben. Er bereichert unsere junge Mannschaft mit Erfahrung, Stabilität und Qualität.

Stichwort Corona: Wie wurde aus Deiner Sicht von Seiten des Verbandes dieses Thema mit all seinen Konsequenzen behandelt? Sind im Umgang damit Deiner Meinung nach die richtigen Entscheidungen getroffen worden?

Im Großen und Ganzen war der Umgang mit der Pandemie im bayerischen Fußball schon richtig – etwa die Saison in der Regionalliga Bayern im Frühjahr 2020 zunächst zu unterbrechen, statt direkt alles auf Null zu setzen und neu zu starten, war in Ordnung. In den Junioren-Bundesligen lagen auch schon andere Konzepte in der Schublade - diese Spielstrukturreformen hätte man möglicherweise schon in Angriff nehmen können.

Mirko Reichel: "Eine der Überraschungen ist sicher unser Partnerverein SC Eltersdorf."
Mirko Reichel: "Eine der Überraschungen ist sicher unser Partnerverein SC Eltersdorf." – Foto: Sportfoto Zink / O.Gold

Wie soll's nach der Winterpause weitergehen? Was ist das angepeilte Wunschziel von Dir und Deiner Mannschaft? Wohin geht die Reise noch in dieser Saison?

Wir arbeiten alle gemeinsam hart am Ziel Klassenerhalt. Der erste Schritt ist, gut aus der Winterpause zu kommen und schnell etwas Zählbares einzufahren, um über den Strich zu klettern. Wir sind davon überzeugt, mehr Punkte zu holen als in der Hinrunde, weil unser Team Woche für Woche Fortschritte macht – und wir jetzt auch das bislang fehlende Puzzleteil „Erfahrung“ einsetzen können.

Vielen Dank und weiterhin alles Gute.

Aufrufe: 015.1.2022, 12:00 Uhr
Stephan HörhammerAutor