2024-06-17T07:46:28.129Z

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Michael James den Heijer: "Dritte Liga ist mein langfristiges Ziel"

Der neuseeländische Verteidiger des 1. FC Kleve spricht vor dem Oberliga-Saisonstart über Stärken und Ziele.

Monatelang hatten die Verantwortlichen des Oberligisten 1. FC Kleve nach einem Verteidiger gesucht. Nun machte der Bresserberg-Klub die Verpflichtung des Neuseeländers Michael James den Heijer perfekt, der zuletzt in den Niederlanden spielte. Am Sonntag, 15 Uhr, dürfte der 24-Jährige beim Saisonstart bei Germania Ratingen sein Debüt feiern – sofern die Spielgenehmigung bis dahin vorliegt.

Herr den Heijer, können Sie für uns auf Ihre bisherige Laufbahn zurückblicken?

Michael James den Heijer Mit fünf Jahren habe ich in meinem Heimatland Neuseeland mit dem Fußballspielen angefangen. Dort habe ich dann in den Jugend-Auswahlmannschaften gespielt. So fuhr ich mit der U17 zur Weltmeisterschaft, auch für die U20 von Neuseeland habe ich gespielt. Von 2014 bis 2015 war ich für eine Saison in der Jugend des japanischen Klubs Kashiwa Reysol aktiv. Dort habe ich eine völlig andere Fußballkultur kennengelernt. Im Anschluss bin ich zurück nach Neuseeland. Allerdings wollte ich unbedingt in den Profifußball, den es in Neuseeland jedoch nicht gibt. Daher musste ich nach Europa.

Im Jahr 2016 folgte dann der Wechsel zum niederländischen Zweitligisten NEC Nijmegen.

den Heijer Genau, dort habe ich drei Jahre lang gespielt. Allerdings war es bei NEC nicht immer einfach für mich. Ich kam nur für die zweite Mannschaft zum Einsatz. Das war hart. Immerhin habe ich sehr für meinen Platz im Team gekämpft. Die Konkurrenz war aber zu stark. Es ist schwierig, erfahrene Kräfte aus der Startelf zu verdrängen, wenn man als Unbekannter kommt. So habe ich den Durchbruch in Nijmegen verpasst. In der vergangenen Saison spielte ich dann für den Sechstligisten DFS Opheusden. Wir waren auf bestem Wege zur Meisterschaft. Doch dann kam Corona. Mittlerweile hat sich der Hauptsponsor zurückgezogen. Daher will der Verein weg vom Leistungssport. Ich brauchte also ein neues Team.

Es ist der Oberligist 1. FC Kleve geworden. Wie kam es dazu?

den Heijer Ich bin mit einem gut vernetzten Spieleragenten befreundet, der mich darauf aufmerksam machte, dass der 1. FC Kleve einen Verteidiger sucht. Zwar ist die Oberliga nicht mein Traum-Niveau. Allerdings sehe ich diese Station als eine gute Chance für den Neustart meiner Karriere. Ich mache nun einen Schritt zurück, um später wieder zwei nach vorne zu machen.

Wo soll Ihre Karriere hinführen?

den Heijer Ich will unbedingt in den Profifußball, um Nationalspieler Neuseelands zu werden. Die Dritte Liga ist mein langfristiges Ziel.

Womit verdienen Sie Ihr Brot?

den Heijer Bei meinen Stationen in den Niederlanden habe ich von Profi-Verträgen gelebt. Corona aber hat es für mich schwierig gemacht. Daher arbeitete ich zuletzt als Kellner in einem Restaurant in Nijmegen. Dort werde ich weiterhin aktiv sein. Langfristig will ich mich aber vom Fußball finanzieren.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke vom 1. FC Kleve?

den Heijer Ich bin sehr freundlich von den Menschen im Verein empfangen worden. Es wirkt alles sehr herzlich in Kleve. Auch die Mannschaft macht einen sehr intakten Eindruck. Der Trainer Umut Akpinar spricht außerdem eine sehr klare Sprache. Er ist sehr ambitioniert. Genau das brauche ich.

In der Verteidigung laufen Sie künftig neben Nedzad Dragovic auf.

den Heijer Ich habe beim Training kurz mit ihm gesprochen. Nedzad Dragovic ist ein sehr intelligenter Spieler mit toller Persönlichkeit. Er hat mir zehn Jahre Erfahrung voraus. Daher will ich von ihm lernen.

Was sind Ihre größten Stärken und Schwächen?

den Heijer Auf meine Schwächen will ich mich nicht fokussieren. Sicherlich bin ich nicht Usain Bolt, aber auch nicht total langsam. Nach meinem Wechsel nach Europa musste ich an meinem Selbstbewusstsein auf dem Platz arbeiten. Das ist mir gelungen. Meine größten Stärken sind die Balleroberung, die Führung der Mannschaft und die Organisation des Spiels. Ich kann zudem dirigieren, wann das Team pressen und wann es kompakt stehen soll.

Das Gespräch führte Maarten Oversteegen

Aufrufe: 05.9.2020, 08:00 Uhr
RP / Maarten OversteegenAutor