2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Thüringen

„Mache mich nicht zum Spielball des Thüringer Fußballs“

Für viel Wirbel sorgte die Staffeleinteilung des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) am vergangenen Donnerstagabend.

Die Verantwortlichen der BSG Wismut Gera gingen bis zur Veröffentlichung des NOFV davon aus, dass die den Thüringer Aufstiegsplatz erhalten. Doch es kam bekanntlich anders...

Auch mit ein paar Tagen Abstand ist Wismut-Präsident Frank Neuhaus die Ungläubigkeit der Ereignisse noch immer anzumerken: „Freitag war ein unheimlicher Tiefschlag für mich persönlich. Ich habe immer mit offenen Karten gespielt und gesagt, dass wir aufsteigen wollen, wenn wir die Möglichkeit bekommen. Wir wurden auch vom NOFV schon offiziell angeschrieben und als möglicher Aufsteiger vorgestellt. Ich habe mich für den Saisonabbruch in Thüringen sehr engagiert und damit auch den Aufstiegsplatz erkämpft. Es ist bitter, dass man durch unsportliches Verhalten eines anderen Vereines dann den Platz verliert.“

Mit dem „anderen Verein“ ist zweifelsohne der FC An der Fahner Höhe gemeint. „Sportlich hat es Fahner Höhe sicher verdient. Das wollen wir gar nicht bestreiten. Aber der Verein hat sich bis zum heutigen Tag aus allen Debatten zum Saisonabbruch rausgehalten und bis letzten Donnerstag öffentlich immer deutlich gemacht nicht aufsteigen zu wollen“, sagt Frank Neuhaus verärgert. „Die Haltung von Fahner Höhe kann ich auch nicht verstehen. Entweder ich will aufsteigen oder nicht“, so der Präsident weiter.

Problematisch sieht der Vereinsvorsitzende bei der Abfolge der „unglücklichen Ereignisse“ wie er sagt vor allem die Kommunikation. Damit meint der Wismut Präsident zum einen die Absprache mit der lokalen Presse: „Nach einem Anruf hatte ich darum gebeten erst nach unserer Freigabe die Meldung zum möglichen Oberliga-Aufstieg zu veröffentlichen. Leider wurde sich daran nicht gehalten, sodass wir gezwungen waren nachzuziehen.“ Und auch im vereinsübergreifenden Umgang hätte sich Frank Neuhaus mehr Ehrlichkeit gewünscht. „Zumindest mal einen Anruf vom FC An der Fahner Höhe hätte ich erwartet“, so der BSG-Präsident. Aber auch der NOFV und TFV informierte den Verein nicht vor Bekanntgabe der Staffeleinteilung, dass der angedachte Aufstiegsplatz nun für den FC An der Fahner Höhe reserviert ist. „Erst nach meinen Anrufen am Freitagmittag beim NOFV und TFV hatte ich gewusst, dass all unsere Bemühungen umsonst waren“, sagt Frank Neuhaus weiter.

Ein Hintertürchen bliebe der BSG Wismut Gera, wenn die Saison in Thüringen fortgesetzt wird. In dem Fall würde Fahner Höhe nicht aufsteigen und der Thüringer Aufstiegsplatz in der Oberliga wäre wieder vakant. Doch geht es nach dem Präsidenten wird diese Hintertür nicht geöffnet. „Ich als Vorsitzender würde das nicht mitmachen. Wir haben das allerdings noch nicht im Vorstand besprochen. Ich lasse mich nicht zum Spielball des Thüringer Fußballs machen. Das Hin und Her mache ich nicht mit“, so die klare Haltung des BSG-Präsidenten. Kämpferisch gibt er sich mit Blick auf die sportliche Perspektive: „Dann müssen wir uns eben sportlich in der laufenden oder womöglich neuen Spielzeit qualifizieren. Was Thüringen mit einem möglichen Aufstiegsplatz im Falle der Saisonfortführung macht, müssen dann andere entscheiden.“

Aufrufe: 01.7.2020, 20:00 Uhr
André HofmannAutor