2024-06-17T07:46:28.129Z

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– Foto: Brennpunkt Orange

Antworten: Die Aufstiegsfrage und der FC An der Fahner Höhe

Verwundert rieben sich am Donnerstagabend im Thüringer Fußballland sicher viele die Augen. Bei der Staffeleinteilung des NOFV tauchte der Name FC An der Fahner Höhe in der Oberliga Süd aus.

Wir haben mit Rolf „Conny“ Cramer – Vizepräsidenten des FC An der Fahner Höhe – zu den Hintergründen des Aufstiegswandels gesprochen.

„Wir haben uns klar für eine Weiterführung der Ligen positioniert, so wie es auch der Thüringer Fußballverband mit einer Mehrheit von 58 Prozent am 5. Mai beschlossen hat. Wir wollten die Saison zu Ende spielen und sportlich den Aufstieg in die Oberliga schaffen“, beschreibt Rolf Cramer die Ausgangssituation von Anfang Mai. Dabei unterstützte der Verein von der Fahner Höhe die Argumentation des Verbandes und hätte auch weniger Spiel in Kauf genommen. „Auch wir haben das Gefühl, dass eine neue Saison aufgrund der Coronalage nicht zu Ende geführt werden kann“, argumentiert der Vizepräsident.

Doch seit dem 5. Mai wurden einige Liter Apfelsaft auf der Fahner Höhe produziert und im Thüringer Fußball hat sich auch einiges getan: Petition im Nachwuchsbereich, Abbruch im Nachwuchsbereich, Petition und Vereinsbündnisse gegen die Saisonfortsetzung im Männerbereich, Außerordentlicher Verbandstag am 18. Juli – Ausgang offen! „Das Gefühl beschleicht uns, dass noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Wenn es jetzt zu einem Abbruch kommt, dann haben wir keine Möglichkeit nach unserer erbrachten Leistung diese Saison aufzusteigen. Ein wenig verstehe ich die Welt nicht mehr, wie ein demokratisches Ergebnis jetzt nochmal in Frage gestellt wird“, spricht Rolf Cramer über seine Gefühlswelt.

Dabei gibt er zu, dass auch ein wenig die Angst mitspiele einfach nicht den Lohn für die Arbeit zu bekommen, der dem FC An der Fahner Höhe seiner Meinung nach gebührt. „Wir haben hier tolle Arbeit in den letzten Jahren geleistet. Bei uns ist mit der Unterstützung des Bürgermeisters – ihm gebührt auch ein großer Dank – viel entstanden. Wir müssen uns nicht mehr verstecken vor der Oberliga. Wir haben nichts zu verlieren. Es wäre natürlich eine große Nummer, die wir angehen. Aber wir werden die Zeit jetzt nutzen um die Voraussetzungen mit Sponsoren und Co. zu schaffen“, sagt „Conny“ auch mit Stolz. Gemeinsam mit Trainer Tobias Busse und dem neuen Sportlichen Leiter Christian Heim entschied sich Cramer in einer Nacht- und Nebelaktion deshalb beim TFV nochmals vorstellig zu werden. „Ich habe Thomas Münzberg und Joachim Zeng unsere Lage dargelegt und anschließend eine entsprechende Meldung an den NOFV gemacht“, so Cramer weiter.

Und der Inhalt der Meldung ist eindeutig: „Bei einem Abbruch machen wir von unserem Aufstiegsrecht Gebrauch und steigen in die Oberliga auf. Und wenn auf dem Verbandstag die Fortsetzung der Spielzeit bestätigt wird, dann werden wir die Saison auch zu Ende spielen und würden nächsten Sommer aufsteigen, sofern wir nach 30 Spieltagen auch auf dem ersten Platz stehen.“

Eine große Lähmung löste die Nachmeldung von Fahner Höhe in Sachen Oberliga-Aufstieg bei der BSG Wismut Gera aus. Denn der Verein um Präsident Frank Neuhaus positionierte sich öffentlich in Richtung Aufstieg und war bis zum Donnerstagabend um 21 Uhr auch der festen Überzeugung ab dem Frühherbst wieder in der fünften Liga zu spielen. Und ganz scheint die Sache auch nicht aus der Welt. Denn wenn die Saison in Thüringen am 18. Juli fortgesetzt wird, dann wäre eben der vakante Oberliga-Aufstiegsplatz wieder frei. „Wenn die Saison fortgesetzt wird, ist es mir ganz egal wer aufsteigt“, sagt Rolf Cramer abschließend.

Aufrufe: 026.6.2020, 18:00 Uhr
André HofmannAutor