2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
 Luca Fenzl ist vorerst die Nummer eins von Ratingen 04/19.
Luca Fenzl ist vorerst die Nummer eins von Ratingen 04/19.

Luca Fenzl bekommt Sonntag seine Premiere

Hintergrund Ratingen 04/19 hat drei Torhüter im Kader, aber nur einer ist am Sonntag zum Start der Oberliga einsatzfähig, die anderen beiden sind gesperrt. Daran ändert auch die lange Corona-Zwangspause nichts. Was der Fußball-Verband dazu sagt.

Am Sonntag startet Ratingen 04/19 in die neue Saison der Oberliga, um 15 Uhr geht es beim VfB Hilden um die ersten Punkte der neuen Spielzeit. Klarheit herrscht dabei auf einer Position: Luca Fenzl wird bei den Ratingern im Tor stehen und so seine Premiere in einem Senioren-Punktspiel bestreiten.

Zum einen hat der 18-Jährige durchweg gute Leistungen in der Vorbereitung gezeigt und sich den Einsatz so auch verdient, zum anderen sind die beiden anderen Torhüter des Oberliga-Kaders gesperrt. Die sonstige Nummer eins, Dennis Raschka, hatte vor dem pandemie-bedingten Saisonabbruch in Monheim eine Rote Karte aufgrund einer Tätlichkeit gesehen und war für sieben Spiele gesperrt worden.

Zwei Torhüter gesperrt

Deshalb wurden Fenzl und Dario Ljubic verpflichtet, um sich ein Duell um die Nummer eins für diesen Zeitraum zu liefern. Dann kam durch eine turnusmäßige Überprüfung seitens 04/19 aber heraus: Ljubic ist ebenfalls gesperrt. Auf den Seiten von „DFB.net“ war das für die Ratinger nicht zu sehen gewesen. Ljubic hatte ursprünglich eine Strafe bis Februar 2021 erhalten, nur wurde die Corona-Zwangspause da nicht angerechnet – der 24-Jährige fällt so wohl bis Januar 2022 aus. Hätte 04/19 das gewusst, wäre die Verpflichtung eventuell auch noch einmal überdacht worden.

Die Ratinger haben ein Gnadengesuch für den Torwart eingereicht, eine Antwort stand am Donnerstag noch aus. Sein Trainer Martin Hasenpflug findet es unangemessen, dass die Strafe nun durch die achtmonatige Spielpause um eben diesen Zeitraum verlängert wurde. Allerdings lässt die Spielordnung des Westdeutschen Fußball-Verbandes (WDFV), zu dem eben auch der Fußball-Verband Niederrhein (FVN) zählt, da wohl wenig Spielraum.

Das sagt der Verband auf Anfrage unserer Redaktion: „Zum 1. Juli 2020 war auf Wunsch der Vereine im Bereich des WDFV, also damit auch im FVN, die Spielordnung so verändert worden, dass die Spielsperre die Wochensperre ersetzt. Damit soll insbesondere verhindert werden, dass eine Sperre eventuell in einer spielfreien Zeit, wie der Winter- oder Sommerpause, abgesessen wird – oder wie in der Zwangspause wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie.“

Sperre alternativlos

FVN-Sprecher Sprecher Thomas Palapies-Ziehn ergänzt: „Allein die Tatsache, dass es der Wunsch der Vereine war, Wochen- durch Spielstrafen zu ersetzen, zeigt ja, dass sie auch nicht damit einverstanden waren, dass Strafen durch Sommer- und Winterpause abgegolten werden konnten.“

Auch das auf den ersten Blick nachvollziehbare Argument, die vergangene Saison sei ja annulliert worden, daher müssten auch die Strafen ungültig sein, zieht auf den zweiten Blick nicht: Immerhin blieben ja auch erzielte Tore und Vorlagen in den Statistiken der jeweiligen Spieler stehen.

Das sagt der Verband: „Die Saison wurde nicht annulliert, sondern beendet ohne Wertung. Die Spiele haben aber mit Wertung stattgefunden, daher sind auch die darin erteilten Strafen zu ahnden“, erklärt Palapies-Ziehn.

Damit werden die Ratinger in Hilden also nicht nur auf Raschka und Ljubic, sondern auch auf Emre Demircan verzichten müssen. Der Mittelfeldmann muss noch eine Sperre von zwei Spielen absitzen, bevor auch für ihn die Oberliga-Saison 2021/22 beginnen kann.

Aufrufe: 020.8.2021, 21:40 Uhr
RP / Georg AmendAutor