2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Luca Fenzl zeigte eine starke Partie.
Luca Fenzl zeigte eine starke Partie. – Foto: Achim Blazy

Fenzl ist der Elfmeterheld bei Ratingen 04/19

Der Torwart ist einer der Protagonisten beim Einzug der Ratinger ins Viertelfinale.

Die üblichen Informationsquellen im Internet hatten am Mittwochabend Ali Can Ilbay als Doppeltorschützen bei Ratingen 04/19 angegeben, doch das Achtelfinale im Niederrheinpokal bei der SpVg Schonnebeck hatte andere Protagonisten: Moses Lamidi bereitete erst den 1:1-Ausgleich von Yassin Merzagua vor und erzielte in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich selbst. Und dann war da noch Luca Fenzl, der in der Oberliga Stammtorwart Dennis Raschka den Vortritt lassen muss, nun aber erst ein starkes Spiel machte und dann im entscheidenden Elfmeterschießen zum 04/19-Helden wurde: Die ersten beiden Schonnebecker Versuche parierte der 19-Jährige, der dritte ging über das Tor. Und weil Melvin Ridder, Tim Potzler und Emre Demircan trafen, gewannen die Ratinger 5:2 und zogen ins Viertelfinale ein.

Beide Teams hatten sich erst am Sonntag noch in der Liga an selber Stelle getroffen, 04/19 hatte 2:1 gewonnen. Für beide war es auch die zweite Englische Woche in Folge, Ratingens Trainer Martin Hasenpflug musste sein Team umbauen, weil aufgrund der Belastung einige Akteure angeschlagen waren. So rückte etwa der in der Liga noch gesperrte Demircan wieder ins Mittelfeld, und Lamidi stand nach beruflich bedingten Ausfällen in der Startelf hinter der einzigen Spitze Merzagua. Der dritte Neue in der Anfangsformation war Noah Jecksties, der den angeschlagenen Innenverteidiger Phil Spillmann ersetzte.

Das klappte eigentlich recht gut, doch dann kam die 71. Minute, in der Schiedsrichter Jonah Samuel Nije Besong die Rote Karte gegen Jecksties zückte. „Für mich war das überhart“, kommentierte Hasenpflug. „Es war ein normales Laufduell 25 Meter vor dem Tor, aber der Linienrichter hat ein Schubsen von Noah gesehen und der Schiedsrichter das als Vereitelung einer klaren Torchance gewertet.“ Eine Minute nach dem Platzverweis traf Schonnebecks Kapitän Matthias Bloch zum 2:1 für die Essener. „Das war natürlich ein Nackenschlag für uns“, fasste Hasenpflug zusammen.

Nackenschlag verkraftet

Doch sein Team wehrte sich, auch mit unkonventionellen Maßnahmen: Demircan, mit 1,73 Metern alles andere als ein Hüne, ging für Jecksties in die Innenverteidigung und habe das gut gemacht, wie sein Trainer urteilte. „Wir haben dann einen Angriff nach dem anderen gefahren, haben die Latte getroffen oder sind in Eins-gegen-Eins-Situationen mit dem Torwart gekommen. Die zweite Halbzeit ging ganz klar an uns“, sagte Hasenpflug, der anmerkte: „Obwohl wir am Ende 50 Minuten in Unterzahl waren und es die zweite Englische Woche war, hat das Team einen Riesen-Kraftaufwand, Einsatz und Moral gezeigt.“ Und 04/19 belohnte sich dafür, als Lamidi in der Nachspielzeit die Flanke von Leonard Bajraktari per Kopf zum 2:2 nutzte.

Vor der Verlängerung richtete Demircan einige Worte an die Mannschaft, es fielen aber keine Tore. Und so schlug im Elfmeterschießen die große Stunde von Fenzl. „Luca hatte sich das Spiel durch seine Trainingsleistung verdient und hat das mit einer guten Leistung zurückgezahlt“, lobte Hasenpflug, der betonte: „Nicht nur im Elfmeterschießen. Luca hatte in der ersten Halbzeit eine Doppelparade und hat einmal im Eins-gegen-Eins stark gehalten, zudem gut rausgespielt. Die Gesamtleistung war stark.“ Dass Fenzl dann direkt die ersten beiden Elfmeter, einmal links unten und einmal rechts unten, parierte, sei dann „wie aus dem Bilderbuch für uns“ gewesen.

04/19: Fenzl – Busch (119. Potzler), Jecksties, Koenders, Ilbay, Ari, Demircan, Hammoud (82. Yesil), Lamidi, Hirsch (77. Bajraktari), Merzagua (77. Ridder). Tore: 1:0 Badnjevic (42.), 1:1 Merzagua (68.), 2:1 Bloch (73.), 2:2 Lamidi (90.+4). Elfmeterschießen: Demircan, Potzler, Ridder. Besonderes Vorkommnis: Rote Karte Jecksties (72.).

Aufrufe: 021.10.2022, 11:15 Uhr
Georg AmendAutor