Live-Ticker: Weber würfelt gegen Aschaffenburg den Stürmer aus

VON NICO BAUER

Das Heimspiel am Samstag gegen Viktoria Aschaffenburg (14 Uhr, Garmin Stadion am See) ist eine Premiere. Komplizierter wird die, weil der Aufsteiger eine ziemliche Wundertüte ist.

Die Aschaffenburger haben einen Punkt mehr gesammelt als der VfR und reichlich kuriose Ergebnisse von einem 2:2 beim FC Bayern bis zum 1:4 zu Hause gegen Bayreuth am vergangenen Wochenende. Trainer Daniel Weber hat die ihm bis Montag ebenfalls unbekannten Franken vom anderen Ende Bayerns in dieser Woche per Videostudium kennengelernt und sah in dem Aschaffenburger Topspieler Björn Schnitzer (sechs Spiele, fünf Tore) eine Kopie seines Kapitäns Dennis Niebauer. Auffällig ist, dass sich Aschaffenburg in der Fremde leichter tut, wenn sie das Spiel nicht selbst machen müssen. Zudem beobachtete Weber, dass der nächste Gegner defensive Schwächen hat „und da müssen wir versuchen, sie zu beschäftigen“.

Eine zentrale Frage für Weber lautet aber, wer diesmal in vorderster Front die gegnerischen Verteidiger beschäftigen soll. „Ich werfe zwei Würfel“, witzelt der Trainer, „weil ich habe nun einmal keinen Stürmer. Punkt.“ Aus seinem Kader probierte er schon mehrere Akteure aus und sucht nun „einen abschlussaffinen Spieler“. Der zuletzt vorne getestete Mario Staudigl ist das eher nicht und so geht es bei der Auswahl wieder um die hoffnungsvollste Notlösung.

Zuletzt spielten die Garchinger zweimal 0:0 und vermittelten defensiv den Eindruck, dass sie sich gefunden haben. Offen war zuletzt immer nur die Position links in der Viererkette. Für solche Planstellen kommen derzeit Männer wie Daniel Suck oder Lucas Genkinger in Frage, obwohl beide am liebsten auf der Doppelsechs spielen würden. „Die Spieler wissen, dass sie auf ihrer Lieblingsposition hinten dran sind“, sagt Weber, „aber sie wollen spielen und tun das dann eben auf anderen Positionen.“ Suck, der sich auch schon einmal als Mittelstürmer versuchte, hat bis auf Torwart nun alles schon durch.

Dieses Aufstellungsroulette macht Daniel Weber durchaus Spaß, weil er hier je nach den Erkenntnissen des Videostudiums dem Gegner unerwartete Aufgaben stellen kann. „Wir sind flexibler geworden“, betont Weber. Und das soll die Waffe der stürmerlosen Garchinger sein.

Voraussichtliche Aufstellung: Engl – Kelmendi, Pflügler, Walter, Genkinger (Suck) – Tugbay, M. Niebauer – Staudigl, D. Niebauer, Zimmerschied – Kollmann (Suck).