2024-06-14T14:12:32.331Z

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Raphael Zeilhofer hat nach zwei Jahren seinen Rücktritt bei seinem Heimatverein TSV Langquaid erklärt. F: Schmideder
Raphael Zeilhofer hat nach zwei Jahren seinen Rücktritt bei seinem Heimatverein TSV Langquaid erklärt. F: Schmideder

Langquaid: Zeilhofer schmeißt das Handtuch

West-Bezirksligist muss sich eine Woche vor Saisonstart nach einem neuen Trainer umsehen +++ Differenzen in der Personalpolitik ausschlaggebend

Überraschende Meldung aus der Bezirksliga West: eine Woche vor dem Saisonstart hat Raphael Zeilhofer (32) seinen Posten als Coach beim TSV Langquaid zur Verfügung gestellt. Der langjährige Landesligakicker des TSV Bad Abbach hatte seinen Heimatverein vor zwei Jahren übernommen und zweimal zum Klassenerhalt geführt. Nun sieht der B-Lizenz-Inhaber die Möglichkeiten für eine sportliche Weiterentwicklung jedoch nicht mehr gegeben.

"Ich habe mit der klaren Bedingung verlängert, die Personalpolitik zur neuen Saison anders zu gestalten. Dabei waren für mich verschiedene Möglichkeiten denkbar. Unter anderem braucht die Mannschaft Führungsspieler, die sich mit dem Verein identifizieren und regelmäßig am Training teilnehmen. Eine Woche vor Saisonstart ist zwar der Stamm der regionalen Spieler seit mehreren Wochen mit vollem Einsatz bei der Sache, allerdings haben die von der Abteilungsleitung als Gerüst vorgesehenen und von ihr gesetzten vier Spieler bisher so gut wie gar nicht trainiert - teilweise ist sogar ihre genaue Rückkehr noch unklar. Unter diesen Voraussetzungen sehe ich keine Möglichkeit mehr, die Mannschaft nachhaltig nach vorne zu bringen und in nächster Zeit ein echtes Team zu formen", begründet Zeilhofer seinen durchaus nicht zu erwartenden Entschluss. Der erst vor wenigen Wochen mit vielen Hoffnungen zurückgeholte Abwehrchef Zdenek Becka weilt bis Ende August in Frankreich, Patrik Domabyl leidet aktuell an den Folgen eines Zeckenbisses und kann frühestens Ende Juli wieder ins Geschehen eingreifen. Mit Torhüter Johannes Groß (20, TSV Bogen) und Benjamin Huber (24, TV Schierling) konnte der TSV neben Becka lediglich zwei weitere Neuzugänge an Land ziehen. "Damit der Verein sein Potential voll ausschöpfen kann, hoffe ich darauf, dass zukünftig ein verbindlicherer Umgang mit den eigenen und möglichen neuen Spielern gepflegt wird, auf eine frühzeitigere Kaderplanung, höhere Wertschätzung für die Spieler, die das Vereinsleben aktiv gestalten, sowie auf mehr Offenheit für neue Impulse. Bei der Vereinsführung möchte ich mich trotzdem für das mir entgegengebrachte Vertrauen und die Möglichkeit, mich als Trainer weiterzuentwickeln, bedanken. Vor allem die Zusammenarbeit mit meinem Co-Trainer Marian Littel und die Entwicklung junger Spieler haben mir viel Freude bereitet", erklärt Raphael Zeilhofer, der seine sportliche Zukunft auf sich zukommen lassen will. "Für die Zukunft möchte ich eine Tätigkeit im höherklassigen Nachwuchsbereich oder bei einem interessanten Team im Herrenbereich nicht ausschließen. Ich kann mir auch vorstellen, dem TSV Langquaid vorerst zumindest als Spieler weiter zu helfen. Dazu müssen aber erst noch Gespräche geführt werden", so der Sportlehrer.

Zeilhofer: »Ich habe mit der klaren Bedingung verlängert, die Personalpolitik zur neuen Saison anders zu gestalten. Allerdings haben die von der Abteilungsleitung als Gerüst vorgesehenen Spieler bisher so gut wie gar nicht trainiert. Unter diesen Voraussetzungen sehe ich keine Möglichkeit mehr, die Mannschaft nachhaltig nach vorne zu bringen und in nächster Zeit ein echtes Team zu formen.«

Der TSV Langquaid gerät durch den Rücktritt seines Chefanweisers eine Woche vor Saisonstart natürlich in die Bredouille. "Raphaels Entschluss kam für uns völlig überraschend. Der Zeitpunkt ist natürlich sehr ungünstig, aber wir müssen seine Entscheidung akzeptieren. Er hat in seinen beiden Trainerjahren viel investiert und die gesteckten Ziele wurden erreicht. Wir bedanken uns bei Raphi für seinen Einsatz ", betont TSV-Abteilungsleiter Franz "Bill" Fuchsbrunner, der verständlicherweise noch keinen neuen Trainer präsentieren kann. "Wir werden eine Lösung finden", meint Fuchsbrunner gewohnt gelassen. Auch ihren Kader möchten die Labertaler gerne noch verstärken. "Wir halten Augen und Ohren weiter offen und wollen nach Möglichkeit noch nachlegen", verrät der umtriebige Funktionär. Den abschließenden Test absolvieren Dippold, Sin, Wagner und Co. am Samstag beim Straubinger Kreisligisten FC Teisbach, ehe man dann am kommenden Freitag mit dem Derby beim ATSV Kelheim in die neue Bezirksliga-Saison startet.

Die TSV-Chronik der letzten Jahre:

SaisonLigaPlatzBilanzTrainer 2016 / 2017 Bezirksliga West 9. 9 - 9 - 12
Zeilhofer, Raphael9S - 9U - 12N
2015 / 2016 Bezirksliga West 11. 8 - 11 - 11
Zeilhofer, Raphael8S - 11U - 11N
2014 / 2015 Landesliga Mitte 16. 7 - 5 - 22 2013 / 2014 Bezirksliga West 1. 16 - 9 - 5
Lommer, Martin16S - 9U - 5N
Haselbeck, Bastian8S - 1U - 1N
2012 / 2013 Bezirksliga West 12. 11 - 6 - 13
Lommer, Martin11S - 6U - 13N
Haselbeck, Bastian0S - 0U - 0N
Aufrufe: 014.7.2017, 10:50 Uhr
Tobias Wittenzellner / tsAutor