2024-04-30T13:48:59.170Z

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Jonas Krautschneider (rechts, hier im Testspiel gegen SW Mauchenheim) schließt sich zur neuen Saison dem TuS Steinbach an.	Foto: BK/Axel Schmitz, Archiv
Jonas Krautschneider (rechts, hier im Testspiel gegen SW Mauchenheim) schließt sich zur neuen Saison dem TuS Steinbach an. Foto: BK/Axel Schmitz, Archiv

Krautschneider: »Eine geile Zeit«

Der Mauchenheimer schwärmt von seinen bald drei Jahren beim TSV Gau-Odernheim – und geht trotzdem

Mauchenheim. Wie viele andere auch, hofft Jonas Krautschneider, dass in den nächsten Wochen endlich wieder Fußball gespielt werden kann. Nicht nur, weil er ein „Vollblut-Fußballer“ ist, wie der 24-Jährige sagt. Sondern weil er auch seine Zeit beim TSV Gau-Odernheim ordentlich abschließen möchte.

Im Sommer verlässt Jonas Krautschneider den Verbandsligisten. Obwohl es ihm dort prächtig gefällt. Obwohl er dort viele „coole Leute“ kennenlernte. Und obwohl er dort die größten Erfolge seiner langen Fußball-Laufbahn feierte. Aber die Sehnsucht, endlich wieder mit Bruder Lukas zusammen in einer Mannschaft zu spielen, die war einfach stärker.

Lukas und Jonas Krautschneider spielten von Kindesbeinen an aufs gleiche Tor. Damals noch im Namen von SW Mauchenheim. Vor knapp drei Jahren aber trennten sich die Wege der Brüder. Jonas Krautschneider bekam das reizvolle Angebot, beim TSV Gau-Odernheim, zwei Klasse höher als in Mauchenheim, in der Verbandsliga einzusteigen. Christoph Hartmüller hatte ihn angehauen. Und Jonas Krautschneider sagte zu.

Lukas Krautschneider hielt es dann auch nicht mehr beim Heimatverein. Er orientierte sich um zum TuS Steinbach, mit dem er zwischenzeitlich bis in die Landesliga aufgestiegen ist. Dahin wechselt nun Jonas Krautschneider. Ein sportlicher Abstieg? Nur auf den ersten Blick, sagt der Zerspanungsmechaniker: „Mein Ziel ist es, in jedem Fall mit TuS Steinbach in der kommenden Runde in die Verbandsliga aufzusteigen. Vielleicht aber schafft er es sogar noch in dieser Runde. TuS Steinbach hat eine starke Mannschaft“.

Womöglich wäre Jonas Krautschneider sogar in Gau-Odernheim geblieben, was Christoph Hartmüller sehr gerne gesehen hätte. Er schätzt den nie verzagenden Beidfüßer. Letztlich aber ahnte am Petersberg niemand, wie extrem die beiden Brüder aneinanderhängen. Sonst hätten sie vielleicht Lukas Krautschneider ein Angebot unterbreitet. „Das aber ist ausgeblieben“, skizziert Jonas Krautschneider – aus welchen Gründen auch immer.

Dem TSV Gau-Odernheim dankbar für die Chance

Ende dieser Saison trug Jonas Krautschneider drei Jahre lang das Dress des TSV Gau-Odernheim. Es war eine erlebnisreiche Zeit, skizziert der Offensivspieler. Absoluter Höhepunkt für ihn war das Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Da bebt die Stimme heute noch, wenn er davon erzählt. Aber auch andere Pokalschlachten wie gegen den Oberligisten Schott Mainz, der im Elferschießen ausgeschaltet wurde, sind ihm präsent. Da einen Strafstoß verwandelt zu haben, zu diesem großartigen Sieg beigetragen zu haben, sind unvergessliche Erlebnisse, die er mit nach Steinbach nimmt. Genau wie die sympathische und bodenständige Art, die den Twen auszeichnet. Er sagt, er sei dankbar für das Vertrauen und die Chance, die ihm der TSV Gau-Odernheim geschenkt habe. Einen Spieler aus der A-Klasse in die Verbandsliga zu holen, sei alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Er brauchte eine Weile zur Umstellung. Auf das schnellere Spiel. Auf die robustere Spielweise. Aber er machte seinen Weg, auch wenn es den einen oder anderen Rückschlag gab. Eine schwere Schulterverletzung bremste ihn einige Wochen aus. Auch der Trainerwechsel, von Christoph Hartmüller auf Matthias Strasburger, habe ihn belastet, erzählt er: „Für mich war es ein Tiefpunkt, ohne Herrn Strasburger oder dessen Arbeit damit schlechtreden zu wollen.“

In dieser Saison wollte Jonas Krautschneider angreifen. „Wenigstens 15 Tore hatte ich mir vorgenommen“. Und dann machte ihm die Corona-Pause einen dicken Strich durch die Rechnung. Nach sechs Spielen war Schluss. Nun hofft er, dass wenigstens die verbleibenden Partien in der Hauptrunde noch gespielt werden können. Und natürlich der Pokal. Dem TSV Gau-Odernheim winkt durch einen Sieg über den SC Weselberg der Einzug ins Halbfinale. „Und der 1. FC Kaiserslautern ist ja auch noch im Wettbewerb“, reflektiert Jonas Krautschneider. Nochmals gegen die Profis vom Betzenberg auflaufen zu können, das wäre der krönende Abschluss seiner „geilen Zeit“ am Petersberg.

Aufrufe: 03.3.2021, 14:30 Uhr
Claus RosenbergAutor