2024-04-29T14:34:45.518Z

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Karim Maria Mathis vom TSV Gau-Odernheim (links) behauptet den Ball.	Foto: pakalski-press/Boris Korpak
Karim Maria Mathis vom TSV Gau-Odernheim (links) behauptet den Ball. Foto: pakalski-press/Boris Korpak

Die Standards sitzen

TSV Gau-Odernheim schlägt den TuS Steinbach vor prächtiger Kulisse mit 2:0

Gau-Odernheim. Wie oft hatte Daniel Diel gepredigt, Standardsituationen zu trainieren und ernst zu nehmen? Und wie oft schlugen die Fußballer vom TSV Gau-Odernheim keinen Profit draus? Vergessen. Beim 2:0 über den TuS Steinbach trugen die Appelle des Kapitäns abermals Früchte. „Ich hoffe, dass fortan alle dran glauben, dass Freistöße und Eckbälle spielentscheidend sein können“, meinte Christoph Hartmüller, der Trainer des Verbandsligisten, und schaute Richtung Himmel. So, als erhoffe er sich von dort Unterstützung.

Es lief die 76. Spielminute. Fabio Fell Moreno hatte kurz zuvor eine dicke Chance vertan. Eins-gegen-eins gegen Klaus Siebecker, der Steinbacher Torhüter siegte. Über den prächtig besuchten Sportplatz ging ein Raunen. Die TuS-Fans atmeten tief durch, die Gau-Odernheimer Anhänger rauften sich die Haare. Sicher, ihre Elf war hoch überlegen. Aber wenn solche Chancen schon vergeben werden, wie ist so ein Spiel zu gewinnen?

Die Antwort folgte. Lukas Knell hatte auf der rechten Außenbahn einen Freistoß erkämpft. Fell Moreno legte sich den Ball zurecht. Dann drosch er das Leder Vollspann in den dicht besetzten Strafraum. Jakob Friedrich stand richtig, hielt den Fuß hin. Per Direktannahme überwand er den ehemaligen Gau-Odernheimer Keeper Siebecker.

Später korrigierte der Torschütze den Torschützen. „Nein“, betonte Friedrich, „ich hatte den Fuß nicht am Ball. Ich bedrängte den Steinbacher Verteidiger, der dadurch ein Eigentor schoss“, stellte der 23-Jährige klar. Ehrenwert. TuS konnte sich aber nichts davon kaufen. Es hieß 0:1, gleich, wer eingelocht hatte.

Auch wenn Jonas Krautschneider hoch motiviert war: Wirklich gefährlich waren die Steinbacher selten. Auch nicht nach dem 0:1, woran auch der frühere Gau-Odernheimer Angreifer beim besten Willen nichts ändern konnte. „In der Tat haben wir hinten wenig zugelassen“, kommentierte der Friedrich.

Und vorne? Da zauberten die TSVler, ohne aber den Deckel drauf zu machen. Bis zu dieser Ecke. Die vergoldete Jonathan Maier. Wieder war Siebecker chancenlos. Wieder ein Standard. Krautschneider schüttelte ungläubig mit dem Kopf. Solche Tore vom TSV Gau-Odernheim, den er aus seiner Zeit dort wie aus dem Effeff kennt, unfassbar.

Aber genau diese Standards machen die Petersberger derzeit besonders stark. Intensiv trainiert aber werden sie nicht, schildert Friedrich. „Wir wollen Fußball spielen, aus dem Feld heraus Tore erzielen“, skizziert er weiter. Und schwört die Offensivabteilung ein, künftig zielstrebiger den Abschluss zu suchen: „Wir brauchen den Ball nicht in den Winkel zu schrauben“, sagt er. Man kann das Leder auch geradlinig und konsequent ins Tor bugsieren. Dann bräuchte es auch nicht die Hilfe vom Hünen aus der Abwehr, der in den zurückliegenden Spielen häufiger entscheidende Treffer markierte als die Stürmer.

Doch egal: Am Ende feierte der TSV den Geburtstag von Christoph Hartmüller und den Sprung auf Tabellenplatz auf Platz fünf, punktgleich mit dem Zweiten. Der Saisonstart ist geglückt. Endgültig.



Gau-Odernheim 2 TuS Steinbach 0

TSV Gau-Odernheim: Diel – Meininger, Dimitrijevic, Knell, Gualtieri, Friedrich, Dietrich, Moreno Fell, Hofmann, Robinson, Mathis-

Tore: 1:0 Friedrich (76.), 2:0 Maier (86.).

Aufrufe: 030.8.2022, 23:00 Uhr
Claus RosenbergAutor