TSV Gau-Odernheim: Moreno Fell schnürt Viererpack

Das Spiel begann geradezu absurd. In direkter Hörweite der Trainerbank knallte der Rüssinger Fabrizio Moncada seinem Gegenspieler ein Schimpfwort an den Kopf und sah Rot (6.). 84 Minuten Überzahl erwiesen sich für den TSV zunächst als zusätzliche Hürde, igelten sich die Platzherren doch hinten ein. Auf einem Geläuf, das einer Mischung aus dem Gau-Odernheimer Kunstrasen (Größe) und Naturrasen (Beschaffenheit) entspricht, wurden die Räume besonders eng. Chancen blieben Mangelware, auch wenn TSV-Trainer Christoph Hartmüller den Ballbesitzanteil auf 90 Prozent taxiert.

Dann brach Moreno im Gegenstoß nach Tim Zimmermanns Querpass den Bann (53.) und legte direkt ein Kontertor (56.) nach. Doch der starke Rückenwind machte quasi aus jedem Rüssinger Befreiungsschlag auf der Gegenseite eine Strafraumaktion. Die Folge: Tolga Karlidag (63., im Gestocher nach einer Ecke) und Geri Hasa (67., Distanzschuss) glichen aus. „Danach haben wir sehr große Moral bewiesen, Kompliment an die Truppe“, sagt Hartmüller.

"Den Tausendprozentigen vergibt er, den Unmöglichen macht er"

Seine Spieler ließen sich nicht entnerven, drückten wieder wie zuvor, ließen Chancen aus. „Fabio kann locker noch zwei Tore mehr schießen“, erzählt ein etwas heiserer Hartmüller, der seine Stimme in Minute 88 einbüßte. Drei Meter vor dem Tor schoss Moreno den Keeper an, bekam dann den Ball zurück, tanzte drei Mann aus uns netzte aus spitzem Winkel. „Den Tausendprozentigen vergibt er, den Unmöglichen macht er“, erzählt Hartmüller ungläubig. Ein neuerlicher Konter, den Moreno trocken abschloss (90.), sorgte für endgültige Klarheit. „Große Erleichterung“ macht der TSV-Trainer aus, „in dieser Saisonphase zählt nur das Ergebnis.“

TSV Gau-Odernheim: Diel – Meininger, Friedrich (85. Vanthournout), Hofmann, Maurer – Dietrich (55. T. Weinbach), Juricinec, Hillesheim (66. Dimitrijevic) – Gümüs (76. Maier) – Moreno, T. Zimmermann (90.+1 Galle).