2024-05-24T11:28:31.627Z

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In die Zange genommen: In der Hinrunde stolperte der Türkische SV Wiesbaden (hier: Toptorjäger Abdellatif El Mahaoui) beim FC Naurod - nun soll in der Rückrunde die Revanche gelingen.
In die Zange genommen: In der Hinrunde stolperte der Türkische SV Wiesbaden (hier: Toptorjäger Abdellatif El Mahaoui) beim FC Naurod - nun soll in der Rückrunde die Revanche gelingen. – Foto: Jochen Haupt

KOL-Topspiel: Nun ist der FC Naurod der Gejagte

Tabellenführer flog im Meisterschafts-Vierkampf lange unter dem Radar +++ Geht die Siegesserie beim Türkischen SV weiter?

Wiesbaden. Neues Kapitel im Vierkampf um die Meisterschaft in der Kreisoberliga Wiesbaden. Diesmal jedoch mit anderen Vorzeichen. Wenn der Türkische SV Wiesbaden am Sonntag (15 Uhr) den FC Naurod zum Topspiel empfängt, ist etwas anders als bislang. Denn zum ersten Mal geht der FCN als Tabellenführer in ein direktes Duell mit einem Aufstiegskonkurrenten.

Bislang war die Elf von Trainer Carsten Ache, verglichen mit den drei Konkurrenten Türkischer SV, Sonnenberg und Erbenheim, weitestgehend von der ganz großen (medialen) Aufmerksamkeit verschont geblieben. Das änderte sich jedoch spätestens am letzten Spieltag der Hinrunde. Weil Erbenheim patzte und Sonnenberg und der Türkische SV sich im direkten Duell die Punkte teilten, sprang der FCN von Tabellenplatz vier auf eins - und überwinterte als Tabellenführer. "Dass wir nicht so sehr medial in Erscheinung getreten sind, kam uns sehr gelegen", sagt Ache. Damit dürfte es nun vorbei sein. Der FCN ist nun der Gejagte - und will es auch bleiben. "Dem Druck werden wir schon standhalten", sagt Ache. Die Zahlen geben ihm Grund zur Hoffnung. Von den letzten 14 Ligaspielen hat Naurod nur eines verloren, seit drei Spielen steht hinten die Null.

Jahrelange gute Vereinsarbeit

Der FC schickt sich an, die Früchte jahrelanger guter Vereinsarbeit einzufahren. Trainer und Spieler sind schon seit Jahren im Verein und identifizieren sich mit dem Klub. Der Nachwuchsbereich wurde kontinuierlich ausgebaut, viele der aktuellen Kaderspieler kommen aus der eigenen Jugend. So auch Florian Jaschinger, aktuell bester FCN-Torjäger mit 18 Treffern. "Wir haben von hinten nach vorne ein starkes Gerüst", sagt Ache. Keeper Konrad Grimm hielt seinen Kasten bereits sechs Mal sauber. Davor spielt Innenverteidiger Dennis Wittmer "eine überragende Saison", wie ihm sein Trainer attestiert. Kapitän Marius Wanke überzeugt als Sechser wie eh und je. Die Defensive ist eingespielt und sicher, vorne gewinnt das Team durch hohes Anlaufen und Engmachen der Räume viele Bälle. Fehlen werden am Wochenende Luca Nowak (Fersenverletzung) und Florian Mach (Außenbandriss).

Auch der Trainer des kommenden Gegners, Hakan Tutkun, zollt Respekt: "Naurod hat es einfach clever gemacht. Sie spielen geduldig und mutig - und machen keine Fehler." Bereits im Hinspiel bekam Tutkun und sein Team das zu spüren, Naurod gewann verdient mit 3:1 (eine Bildergalerie vom Hinspiel findet ihr hier). "Unser schlechtestes Spiel der letzten zwei Jahre", findet Tutkun. Das soll sich aus TSV-Sicht nicht wiederholen. Im unangenehmen 11 Uhr-Auswärtsspiel bei den Freien Turnen gab sich sein Team keine Blöße, siegte 4:0. Torjäger Latif El Mahaoui (27 Saisontore) ist in Topform, kein Spieler traf zuletzt deutschlandweit öfter als er.

TSV-Neuzugänge auf Anhieb wichtig

Dazu haben sich die Neuzugänge gut eingefügt. Alex Zeeb, der von Germania kam, hat sich als Nummer eins etabliert, Anil Akcay (Türkspor Beerfelden/Odenwald) zeigt gute Leistungen im Abwehrzentrum, auch Faisal Daudi (FSV Wiesbaden) hat schon erste Einsatzzeiten gesammelt und gegen Biebrich II einen Treffer erzielt. Alle Spieler sind fit - ein Luxusproblem für Tutkun, der bei den Freien Turner gar einen Ali Bektas von der Bank bringen konnte. "Die Jungs sind heiß, wir wollen den Naurodern unser Spiel aufdrücken", sagt Tutkun.

Nach 90 Minuten wird sich dann zeigen, wer dann der Gejagte in der Kreisoberliga sein wird. Naurods Coach Ache hat da einen Tipp: "Wir bleiben nach dem Spiel Tabellenführer".

Aufrufe: 018.3.2022, 17:00 Uhr
Philipp DurilloAutor