2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Pressefoto Eibner

KFC läutet Kampf um Klassenerhalt ein

Der Kader muss in der aktuell schwierigen Situation verkleinert werden.

Schon seit dem Sommer ist klar, dass der Uerdinger Kader zu groß ist und im Winter reduziert werden muss. Nach Heinz Mörschel und Stefan Velkov müssen noch zwei oder drei Spieler gehen.
Der KFC Uerdingen hat einen Kader für die Champions League – nicht qualitativ, aber quantitativ. 28 Spieler gehörten ihm zum Abschluss der Hinrunde an. Und wenngleich Trainer Stefan Krämer zurecht auf die außergewöhnlichen Belastungen des dicht gedrängten Spielplans aufgrund der Corona-Pandemie verweist, so ist seit Sommer klar: Der Kader ist zu groß.

Dieser entscheidende Fakt wird in diesen Tagen von nicht wenigen ignoriert. Da machte schnell das Wort „Auflösungserscheinungen“ die Runde, als die Nachricht bekannt wurde, dass Heinz Mörschel und Stefan Velkov den Verein verlassen. Das passt prima ins Bild des KFC, das in diesen Tagen von wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägt ist. Dass der Verein damit zu kämpfen hat, ist unstrittig und wurde nun durch die Einleitung des Eigenverwaltungsverfahrens nochmals dokumentiert.

Die personellen Aktivitäten der Uerdinger sollten damit jedoch noch nicht abgeschlossen sein. Selbst mit 26 Spielern ist der Kader noch zu üppig besetzt. Und vielleicht fällt nun auch dem einen oder anderen Spieler ein Vereinswechsel leichter. Bei der Auswahl ist jedoch Geschick gefragt, denn die Anzahl der Spieler soll verringert werden, nicht aber die Qualität des Kaders. Das ist natürlich nicht ganz einfach, denn das Interesse anderer Vereine gilt natürlich vor allem den Leistungsträgern.

Der für den Bereich Sport verantwortliche Geschäftsführer Niko Weinhart hat dabei durchaus das Ganze im Blick. „Wir werden für die beginnende Rückrunde und auch für unsere langfristigen Ziele einen konkurrenzfähigen Kader stellen“, betont Weinhart. „Natürlich ist es aber unabdingbar, dass wir unsere Mannschaft auf Einsparpotenzial beleuchten, um die laufenden Kosten zu senken.“ Auch laut Mikhail Ponomarev wird es keinen Ausverkauf geben: „Unser Wunsch ist es, noch zwei, maximal drei Spieler abzugeben.“ Damit hätte der Kader dann endlich die eigentlich angepeilte optimale Größe von 23 bis 24 Akteuren.

Mögliche Kandidaten für einen Vereinswechsel in der noch bis zum 1. Februar dauernden Transferperiode sind Torjäger Adriano Grimaldi, Rijad Kobiljar und Leon Schneider, aber auch Torhüter Lukas Königshofer oder Hans Anapak. Sie kamen in der Hinrunde nicht wie gewünscht zum Zug.

Trainer Stefan Krämer steht so oder so vor einer kniffligen Aufgabe. Ihm ist es in den zurückliegenden Wochen und Monaten gelungen, nach einem großen Umbruch aus einem zusammen gewürfelten Haufen eine Mannschaft zu formen. Mehr noch, er hat die Spieler in der Kabine zusammengeschweißt, so dass sie der Verlockung, sich aufgrund verschiedenster Widrigkeiten hängen zu lassen, widerstanden. So glänzte die Mannschaft zwar nicht immer spielerisch und erwarb auch nicht den Titel einer Torfabrik, doch überzeugte sie läuferisch und kämpferisch, was sich durch die nackten Zahlen belegen lässt: Der KFC ist als Elfter im Mittelfeld der Tabelle platziert, wenngleich der Abstand zu den Abstiegsrängen lediglich drei Punkte beträgt, die ihm nun auch noch abgezogen werden. Es ist das Resultat einer starken Abwehrleistung mit den drittwengisten Gegentoren der Liga, allerdings dem schwächsten Angriff aller 20 Vereine.

Aus alldem resultiert, dass ab sofort der Kampf um den Klassenerhalt eingeläutet ist. Dabei wird es darauf ankommen, ob es gelingt, den Teamgeist zu erhalten. Es werden vier spannende Monate.

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Aufrufe: 022.1.2021, 12:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor