Karadeniz verliert im Heimspiel die Nerven

“Wir sind momentan viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt und da sind Aktionen dabei, die für mich überhaupt nicht gehen”, ärgerte sich Trainer Matthias Mahr gleich über mehrfache egoistische Denk- und Handelsweisen einiger seiner Spieler. So verweigerte etwa Bakary Joof in der Schlussphase seine Einwechslung, während andere Karadeniz-Kicker sich über deren Auswechslung echauffieren. “Was sich einige rausnehmen, ist wirklich unglaublich”, hat der 32-Jährige dafür keinerlei Verständnis und kündigt Konsequenzen an. Die negative Stimmung bei den Löwen spiegelte sich auch in den ersten 45 Minuten wieder. Viel lief nicht zusammen, was auch Gästetrainer Tino Häuser festhielt: “Auf diesem Platz ist so viel Zufall und Geplänkel dabei, du kannst kein gescheites Spiel aufbauen, das ist eine Katastrophe.” Da reiche auch keine halbe Stunde Aufwärmen vor dem Duell. “Und wenn du jemand einwechselst, ist es eigentlich schon wieder Montag, bis der sich daran gewöhnt hat”, so Häuser, dessen Team durch einen Sonntagsschuss von

Benjamin Mayer in Führung ging (23.). “Das spielt dir in einem Spiel, in dem es nicht viele Chancen gibt, dann natürlich in die Karten.” Während sich die Kreuznacher immer wieder in Diskussionen mit dem Unparteiischen verstrickten, hielten sich die Gäste weitestgehend an den Plan ihres Coaches. “Wir wollten diszipliniert spielen und haben das auch sehr gut gemacht”, hält der SG-Trainer fest, während Matthias Mahr nach einer Standpauke zur Pause eine klare Leistungssteigerung ausmachte. “Aber wir sind gerade in einer Phase, in der wir eigentlich ordentlich mitspielen, aber unsere Tore nicht machen.” In Kombination mit den vielen Nebenschauplätzen zu wenig, um in der Bezirksliga Punkte zu holen. Nach dem zwischenzeitlichen 0:2 durch Tino Wolf (57.) kamen die Löwen durch den platzierten Abschluss von Ali Jito zwar nochmal ran (70.), die Drangphase blieb jedoch, abgesehen von einem Jito-Kopfball genau auf Benedikt Stieb, ohne klare Chancen. Stattdessen rächte sich einmal mehr der Diskussionsdrang der Platzherren. Während die sich noch über einen Freistoßpfiff aufregten, spielten die Gäste den Ball lang, Benjamin Mayer hob den Ball über den herauseilenden Keeper Marjan Madjaroski und der eingewechselte Muhammed Kurtoglu sorgte für die Entscheidung (87.). Kurz vor Spielschluss flog Cemal Senel dann noch mit Gelb-rot vom Feld, wieder wegen Reklamierens. “Das müssen wir einfach abstellen, das schadet uns nur”, hält Matthias Mahr fest und erklärt: “Es gibt einiges aufzuarbeiten. Aber wir brauchen einfach auch mal wieder ein Erfolgserlebnis und müssen vielleicht mal wieder in Führung gehen.” Die Gäste hätten weniger zugelassen und ihre Tore einfach zum richtigen Zeitpunkt gemacht. So kamen Mahr und Tino Häuser letztlich zum selben Ergebnis: Ein verdienter Sieg der SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim, die somit das Rennen um die Plätze in der Aufstiegsrunde nochmal richtig spannend macht.

Karadeniz: Madjaroski - Akdeniz (87. Ikiz), Meydan, R. Tasci, Ünal - F. Senel, Mahr, Isufi (78.Yasar), Cöteloglu (46. C. Senel) - Jito, Bayir.
SG: Stieb - Keita (55. Haas), Ranft, A. Kurtoglu, Seifert - Dangel, Biegner (72. Eckart), Kural, Mayer - Wolf (85. M. Kurtoglu).
Tore: 0:1 Benjamin Mayer (23.), 0:2 Tino Wolf (57.), 1:2 Ali Jito (70.), 1:3 Muhammed Kurtoglu (87.).
Zuschauer: 50.