2024-04-25T14:35:39.956Z

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Rund 130 Treffer schlagen für Manuel Münst vom SV Ringschnait in Liga-Spielen bis jetzt zu Buche.
Rund 130 Treffer schlagen für Manuel Münst vom SV Ringschnait in Liga-Spielen bis jetzt zu Buche. – Foto: Archivfoto: Volker Strohmaier
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Kapitän mit eingebauter Torgarantie

Manuel Münst vom SV Ringschnait zählt seit Jahren zu den Toptorjägern im Fußballbezirk Riß. Was seine Ziele für die anstehende Saison sind.

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Ringschnait / geki - Die Mannschaftskameraden gehen freudig auf den Spieler mit der Nummer acht zu und klatschen mit ihm ab. Wieder einmal hat die Kugel nach einem Torschuss des Ringschnaiter Offensivkünstlers Manuel Münst den Weg ins gegnerische Netz gefunden. Diese Situation hatte bei den Fußballern des SV Ringschnait in den vergangenen Jahren wahrlich keinen Seltenheitswert. Rund 130 Treffer schlagen für den pfeilschnellen Angreifer in Liga-spielen bis jetzt zu Buche.

Vater Manfred Münst der Wegbegleiter

Manuel Münst ist mit seinen 27 Jahren bereits ein Fußball-Dauerbrenner – genau genommen seit 23 Jahren. Im zarten Alter von vier Jahren schnürte er bei den Ringschnaiter Bambini erstmals die Kickstiefel. Von Vater Manfred, langjähriger aktiver Spieler und jetziger Vorsitzender des SVR, erlernte der Knirps die ersten Tipps und Kniffe, mit durchschlagendem Erfolg. In der E-Jugend gelangen dem talentierten Nachwuchskicker in einer Saison fast unglaubliche 117 Tore.

Nominierungen für die Bezirksauswahl folgten zwangsläufig, der Sprung in die Sportschule Ruit gelang ihm aber nie. Dies war aber wohl weniger dem fußballerischen Können, sondern eher der fehlenden Körpergröße geschuldet. Nach einem einjährigen Gastspiel in der A-Jugend des FV Biberach folgten schließlich mit einer Sondergenehmigung die ersten Einsätze in der Aktivenmannschaft des SV Ringschnait.

Schlagzeilen und Höhepunkte

Ein erster Höhepunkt seiner Aktivenzeit war der Landesliga-Aufstieg mit dem SVR in der Saison 2013/14. Fixiert wurde dieser ausgerechnet im Lokalderby gegen den SV Ochsenhausen am vorletzten Spieltag. An die anschließende Landesliga-Saison erinnert sich der Stürmer, damals 20 Jahre alt, trotz des sofortigen Wiederabstiegs gern zurück. "Wir hatten eine gute Mannschaft, aber leider zu viele Verletzte. In der ersten Halbzeit haben wir oft gut mitgespielt, die Ergebnisse fehlten aber." Münst gelangen in dieser Spielzeit immerhin sieben Tore.

Richtig startete der in Biberach lebende Logistik-Meister ab der Saison 2017/18 durch. Dank 31 Treffern durfte er erstmals die begehrte Torjäger-Kanone der Bezirksliga Riß in Empfang nehmen, mit dem SV Ringschnait landete er in der Endabrechnung auf Platz zwei. Mit dem vierten Spieltag dieser Saison verknüpft der Stürmer ein ganz besonderes persönliches Erlebnis. Einen Tag vor seinem Geburtstag gelang beim späteren Meister FV Biberach im Derby ein 4:2-Erfolg. Münst ebnete mit seinem Treffer zum 2:1 den Weg zum Sieg.

34 Treffer im Arbeitszeugnis

In der darauffolgenden Saison zündete sein Turbo sogar noch einen Tick mehr. 34 Treffer standen in dem Arbeitszeugnis des nun verletzungsfreien Torjägers. Neben der Torjäger-Kanone gewann Münst zwei Mal die SZ-Ehrung zum Sportler des Monats, bei der SZ-Wahl zum Sportler des Jahres landete er auf Platz zwei.

Auch in der Saison 2019/20 lag Münst zum Zeitpunkt des Corona-Abbruchs wieder auf klarem Kurs zum besten Torschützen der Bezirksliga, die Torjäger-Kanone wurde seinerzeit aber nicht vergeben. In diese Saison fällt allerdings auch eine der schwärzesten Stunden, die er auf dem grünen Rasen durchleben musste. Als Tabellenführer unterlag Ringschnait auf eigenem Platz dem SV Dettingen mit 1:7. Nicht ganz ohne Stolz verweist er auf die WFV-Pokalpartie gegen den FC Wangen, die Begegnung einer Bezirksauswahl gegen den FV Ravensburg sowie auf das für ihn unvergessliche Spiel gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart mit gestandenen Profis wie Christian Gentner oder Daniel Ginczek in einer Fanclub-Auswahl.

Alle Angebote in den Wind geschlagen

Da echte Torjäger nun mal nicht auf den Bäumen wachsen, wecken die Quoten des Ringschnaiter Stürmers regelmäßig großes Interesse bei anderen Vereinen. "Es gab etliche Angebote, auch von höherklassigen Vereinen. Auch als Spielertrainer hatte ich eine Anfrage." Auf die Frage, warum er den Verlockungen stets standgehalten hat, überlegt Manuel Münst, der als weitere große Leidenschaft Wandern und Tennisspielen angibt, nicht allzu lange. "Ich bin ein waschechter Ringschnaiter Junge. Das Umfeld, die Mannschaft, die Zuschauer sind einfach top. Das würde mir alles sehr abgehen." Bei einem Wechsel hätte es dann auch die SZ-Schlagzeile des Spieltags vom 29. April 2018 nicht gegeben: "Manuel Münst trifft fünf Mal für Ringschnait." Beim 5:4-Sieg gegen die SF Schwendi erzielte der Torjäger alle Treffer für seine Mannschaft.

Ein Kickschuhtick

Beim SV Ringschnait wissen sie, was sie an ihrem Kapitän und Torjäger vom Dienst haben. Spielleiter und Mannschaftskamerad Florian Katein sagt: "Der Manu ist zweifelsfrei einer der besten Spieler im Bezirk. Er bringt alles mit, was man als guter Fußballer braucht: Schnelligkeit, überragende Technik, Schussstärke, Torriecher und Teamgeist. Er ist zum Führungsspieler und Kapitän gereift, seine Meinung zählt. Er passt zu uns und die Mannschaft zu ihm." Bei derart viel Lobeshymnen scheint kein Platz für Schwächen oder Marotten. "Na ja", betont Katein augenzwinkernd. "Er parkt in manchen Spielen schon ganz gern mal auf dem linken oder rechten Flügel ab und beobachtet von dort das Spiel. Da hat er noch Luft nach oben und das weiß er auch." Über dessen Kickschuhtick weiß er: "Das fällt schon recht bunt aus. Ich glaube, zurzeit sind seine Treter pink."

Vorfreude auf anstehende Saison

Der sympathische Torjäger selbst freut sich nach der langen Corona-Pause auf die anstehende Saison. "Bei den immer besser werdenden Werten müsste es doch eigentlich wieder losgehen können. Mir hat der Fußball, die Zuschauer und auch das Zusammensein mit den Mannschaftskameraden schon sehr gefehlt." Im selben Atemzug nennt er dann auch gleich sein persönliches Saisonziel: "Auf jeden Fall wieder vorn mitspielen, am liebsten natürlich die Meisterschaft gewinnen." Zum Saisonstart werden sie dann auch wieder da sein, seine engsten und treuesten Anhänger, die ihn und die Mannschaft anfeuern: Der Vater, die Mutter, die Schwester und natürlich seine Freundin, die selber in der Frauenmannschaft des TSV Hochdorf dem runden Leder nachjagt.

Aufrufe: 011.6.2021, 21:03 Uhr
Schwäbische Zeitung / geki und Gerhard KirchenmaieAutor