2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Das erfolgreiche Aufsteigerteam des JFV Alsfeld mit Trainer Matthias Stein (stehend, rechts). 	Foto: Stein
Das erfolgreiche Aufsteigerteam des JFV Alsfeld mit Trainer Matthias Stein (stehend, rechts). Foto: Stein

JFV Alsfeld freut sich auf »Mission Verbandsliga Nord«

JUNIORENFUSSBALL: +++ Unbändiger Kampfgeist der Schlüssel zum Erfolg für Team von Matthias Stein +++

Alsfeld . Eine mehr als erfolgreiche Saison 2017/18 liegt hinter den A-Junioren des JFV Alsfeld. Auch wenn die Meisterschaft letztlich an den VfB Aßlar ging, so können sich die Mannen von Trainer Matthias Stein nach einem starken zweiten Tabellenplatz in der Gruppenliga Gießen/Marburg über den Aufstieg freuen. „Mission Verbandsliga Nord“ heißt es also in der kommenden Spielzeit.

Dabei waren die Ziele vor der Saison doch eher bescheiden formuliert worden, zu schlecht war die Sommer-Vorbereitung verlaufen. „Wir hatten eigentlich nie das komplette Team beisammen, da viele Spieler ja auch an den jeweiligen Senioreneinheiten und -spielen teilnahmen. Wichtig war für uns daher der Start“, denkt der JFV-Trainer an den August vergangenen Jahres zurück, als gleich die erste Partie zum Schlüsselerlebnis wurde. Bei Eintracht Wetzlar lag der JFV zunächst mit 0:2 und zehn Minuten vor dem Ende noch mit 2:3 zurück, siegte aber im Schlussspurt noch mit 4:3. „Da haben wir unheimlichen Kampfgeist an den Tag gelegt. Das war über die gesamte Saison eine unserer großen Stärken. Wir haben nie aufgegeben“, betont Stein. Nach dem Ende der Vorrunde lag der JFV zusammen mit Aßlar und dem VfB Wetter noch im Titelrennen, drei Auswärtsniederlagen bei Spielen unter der Woche hatten eine größere Punkteausbeute bis dato verhindert.

Hatte Trainer Stein Anfang des Jahres 2018 auf eine bessere Vorbereitung gehofft als noch vor der Saison, wurde er schnell eines Besseren belehrt. Denn entweder machten den Alsfeldern die Absagen von Testspielgegnern oder das hartnäckige und langanhaltende Winterwetter einen Strich durch die Rechnung. Zudem musste Stein fortan auf seinen besten Torjäger Marcel Schott verzichten, der in der Rückrunde zunächst nur noch für den Gruppenligisten SpVgg. Leusel auf Torejagd ging. Zudem konnte Stammspieler Dennis Koch nach einer schweren Schulterverletzung im weiteren Saisonverlauf nicht mehr eingesetzt werden. „Das haben wir aber im Kollektiv aufgefangen, Konrad Kretschmer ist in Marcels Abwesenheit aufgeblüht und hat richtig gute Leistungen gebracht. Zudem konnten sich einige Spieler der zweiten Mannschaften toll entwickeln und sind zu Gruppenliga-Spielern gereift“, berichtet Stein und nennt Pascal Wich hier stellvertretend. Aber auch die guten Vorstellungen von Daniel Zinn, Pascal Quehl oder Henning Kellendonk trotz Doppelbelastung bei den Senioren waren wichtig dafür, dass der JFV im Dreikampf um die Meisterschaft dabei blieb. Auch B1-Torwart Dennis Schlegel strahlte enorme Ruhe und Gelassenheit aus und spielte eine starke Rückrunde.

Klasse Unterstützung

Zudem spielte den A-Junioren in die Karten, dass der B-Junioren-Jahrgang nach einer starken Saison frühzeitig den Verbandsliga-Klassenerhalt gesichert hatte. Da zudem Leusel bei den Senioren den Gruppenliga-Verbleib bereits einige Spieltage vor Schluss klar gemacht hatte, stand auch Schott in der entscheidenden Phase wieder zur Verfügung. Und aus dem Dreikampf wurde kurz vor Saisonende ein Zweikampf, denn der JFV triumphierte mit 4:0 beim VfB Wetter und entledigte sich damit eines Rivalen. „Das war mit Abstand unser bestes Spiel. Wenn der gegnerische Trainer und die Zuschauer kommen, einem gratulieren und sagen, dass wir die beste Mannschaft waren, die sie in dieser Saison gesehen haben, dann gibt es wohl kaum ein größeres Kompliment“, sagt Stein voller Stolz.

Bis zum Saisonende gewannen die punktgleichen Kontrahenten aus Aßlar und Alsfeld dann souverän ihre Partien. Ein Entscheidungsspiel hätte daher nach Saisonende über die Meisterschaft entscheiden sollen, doch der JFV verzichtete. Eine sehr salomonische Entscheidung, denn so feierte der VfB den Titel, der JFV aber den Aufstieg. Beide Teams konnten nach einer starken Saison feiern. „Sie haben uns zwei Mal geschlagen und hatten das bessere Torverhältnis. Daher haben sie es verdient. Sie können sich über Platz eins, wir uns über den Aufstieg freuen. Was will man mehr?“, ist Stein mit der Entscheidung nach wie vor sehr zufrieden. Zudem freute den Coach die große Disziplin in seiner Mannschaft, erst kürzlich wurden die A-Junioren für ihre Fairness ausgezeichnet. So erhielt der JFV während der Saison nur 14 gelbe Karten und eine Zeitstrafe, in 22 Spielen ein unglaublich guter Wert.

Auch wenn sich das Team aktuell noch in der Sommerpause befindet, so hat der JFV-Coach die kommende Saison in der Verbandsliga Nord schon fest im Blick. Der Kader ist mit aktuell 16, 17 Spielern noch ein wenig dünn besetzt, vor allem im Angriff besteht noch Handlungsbedarf, weshalb die Verantwortlichen Augen und Ohren offenhalten. Neuzugänge zu verpflichten ist aktuell aber alles andere als einfach. Ein Ziel für die neue Spielzeit gibt es allerdings schon. „Natürlich lautet dies Klassenerhalt“, macht Stein unmissverständlich klar. Wenn diese Zielsetzung dann wie in diesem Jahr „nach oben“ verpasst werden würde , hätte der Aufstiegstrainer aber sicherlich auch nichts dagegen.



Aufrufe: 021.6.2018, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor