2024-05-29T12:18:09.228Z

Vereinsnachrichten
Schotts Elias Huber (blau) gerät im Duell mit Bretzenheims Finn Yannick Gärtner ins Straucheln.
Schotts Elias Huber (blau) gerät im Duell mit Bretzenheims Finn Yannick Gärtner ins Straucheln. – Foto: hbz/Kristina Schäfer

Im Eiltempo nach oben

A-Junioren der TSG Bretzenheim sind in der Regionalliga angekommen

Bretzenheim. Landesliga, Verbandsliga und jetzt auch noch Regionalliga: Die A-Junioren der TSG Bretzenheim haben den Durchmarsch geschafft – von der viert- in die zweithöchste Spielklasse im deutschen Jugendfußball.

Dass der Erfolg aber auch seine Tücken mitbringt, weiß einer ganz genau: Nils Krämer. Der 30-Jährige steht seit nunmehr vier Jahren an der Seitenlinie der ältesten TSG-Jugendmannschaft und sieht sich Saison für Saison mit derselben Herausforderung konfrontiert: Jedes Jahr eine schlagfertige Mannschaft aufs Feld schicken zu können. Der alte Jahrgang muss ersetzt, der junge zum Bleiben bewegt werden. Keine leichte Aufgabe, denn der Erfolg der TSG, die in der Verbandsliga mit schnörkellosem Offensivfußball begeistert hatte, ist auch der Konkurrenz nicht verborgen geblieben.

Neuzugänge müssen sportlich und charakterlich passen

In Mainz sind das insbesondere der TSV Schott und der SV Gonsenheim, die die Talente der TSG umwerben – und in diesem Jahr erstmals Erfolg damit hatten. Zwei Aufstiegsgaranten verließen den Verein Richtung Gonsenheim. Gleichzeitig wechselten 16 Spieler der Aufstiegsmannschaft in den Aktivenbereich, was Krämer und seinem Trainerteam, bestehend aus Luca Scherer, Edgar Hobe und Navid Gharahgozlou, einiges an Kreativität auf dem Transfermarkt abverlangte. „Uns ist nicht nur die sportliche Qualität der Spieler wichtig, sie müssen auch charakterlich passen“, erklärt Krämer. Das mache die Suche nach neuen Leistungsträgern nochmal eine Nummer schwieriger. „Wir sind ein kleiner Verein. Wenn die Spieler die Wahl haben, wechseln sie derzeit doch eher häufiger zu Schott oder Gonsenheim als zu uns.“ Trotzdem reize es ihn auch, eine neue Mannschaft aufzubauen und sie Schritt für Schritt auf ein neues Niveau zu hieven. „Viele Jungs haben wir jetzt aus der eigenen B-Jugend hochgeholt. Sie identifizieren sich mit dem Verein und es macht einfach Spaß, mit ihnen zu arbeiten“, lobt Krämer.

Spieler müssen sich an Niveau der Regionalliga gewöhnen

Dass die neuformierte TSG über Potenzial verfügt, zeigte sich gleich zum Saisonstart. 3:3 hieß es da nach 0:2-Rückstand gegen den FK Pirmasens. Die Moral stimmt also. Im ersten Derby der Saison bekamen die Bretzenheimer dann allerdings ihre Grenzen aufgezeigt. Gegen den TSV Schott war die TSG so gut wie chancenlos und kassierte eine in dieser Höhe sogar noch schmeichelhafte 0:3-Niederlage. Trotz dieses Rückschlags gibt sich Krämer optimistisch: „Das Niveau in der Regionalliga ist nochmal ein ganz anderes als in der Verbandsliga, daran gilt es die Spieler zu gewöhnen“, sagt er und schiebt angriffslustig nach: „Ich freue mich schon wahnsinnig auf das Rückspiel gegen Schott. Dann können wir das Hinspiel als Gradmesser nehmen und zeigen, wie sehr wir uns verbessert haben.“

Mit dieser Zuversicht und Euphorie steckt Krämer auch seine Spieler an. Während er selbst akribisch am Spielfeldrand Kommandos über den Platz ruft, sitzt kein Ersatzspieler still. Selbst diejenigen, die keinen Platz im Kader gefunden haben, schmollen nicht, sondern feuern ihre Mitspieler lauthals an und bejubeln jede gelungene Aktion. Teamgeist eben. Und mit diesem Teamgeist will die TSG zeigen, dass sie in der Regionalliga bestehen kann.



Aufrufe: 028.8.2019, 11:00 Uhr
Christian SmudaAutor