2024-05-17T14:19:24.476Z

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Trainer Dennis Ley kann zur Winterpause nicht zufrieden sein. Mit 24 Zählern liegt die Leher TS nur auf Rang neun –und damit hinter dem selbst gesteckten Ziel. Scheer
Trainer Dennis Ley kann zur Winterpause nicht zufrieden sein. Mit 24 Zählern liegt die Leher TS nur auf Rang neun –und damit hinter dem selbst gesteckten Ziel. Scheer

„Ich hätte am Ende der Saison gerne mal ein bis zwei Plätze mehr“

Dennis Ley im Interview

Die Leher TS bleibt in der Bremen-Liga weiter launisch. Zur Winterpause liegen die Kicker aus dem Speckenbütteler Park nur im grauen Mittelfeld der Tabelle. Gut so – oder war mehr drin? Und wo geht die Reise hin? Im Interview mit Volker Schmidt zieht Trainer Dennis Ley sein Fazit für die erste Spielrunde, spricht über den Wert von Stürmer Jan-Niklas Kersten, das Lotto-Pokal-Halbfinale und die Ziele für die Rückserie.

Herr Ley, im vergangenen Jahr haben Sie und Ihre Mannschaft in der höchsten Bremer Amateurklasse auf Platz sieben überwintert. Momentan rangieren Sie mit den punktgleichen Teams von der SG Aumund/Vegesack und BSC Hastedt auf Platz neun. Haben Sie mehr erwartet?

Ja. Wir sind mit unseren 24 Punkten derzeit nicht zufrieden, da wir 30 Zähler angepeilt haben. Davon sind wir sechs Punkte weg. Der Abstand zum gesetzten Ziel ist groß.

Es bleibt dabei. Ihre Mannschaft ist wie in den vergangenen Jahren launisch und kann an guten Tagen gegen jeden gewinnen, an schlechten Tagen gegen jedes andere Team verlieren. Woran liegt das?

Das ist wirklich so. Wir sind einfach nicht konstant genug. Wenn ich den Schlüssel gefunden hätte, hätte ich ihn schon längst eingesetzt. Wir bringen nicht immer die gleiche Leidenschaft auf den Platz. Woran das liegt, weiß ich auch nicht zu hundert Prozent. Gerade gegen eine kämpferisch starke Mannschaft wie SFL haben wir nicht die Leidenschaft und nötige Härte gefunden. Der absolute Wille ist nicht immer so da. Daran werden wir weiter arbeiten müssen.

Die Bilanz mit sechs Siegen, sechs Unentschieden und sechs Niederlagen bestätigt die These nach dem 18. Spieltag. Was haben Sie sich und Ihre Mannschaft für die verbleibenden zwölf Spiele vorgenommen?

Natürlich die Bilanz zu verbessern. Weniger Spiele verlieren oder Remis spielen, dafür mehr Siege einspielen. Das ist doch klar.

Wie froh sind Sie, dass Torjäger Jan-Niklas Kersten zumindest bis zum Sommer im Speckenbütteler Park und nicht beim Regionalligisten SV Drochtersen/Assel kicken wird?

Ich bin sehr froh, dass wir Jan-Niklas weiter überzeugen können, dass wir ein guter Partner sind und dass es für ihn ein guter Weg ist. Natürlich ist es auch beruflich bedingt, dass er den Sprung noch nicht gewagt hat und bereits über den Sommer hinaus schon für die Saison 2019/20 bei uns zugesagt hat. Darüber sind wir sehr froh, da Jan-Niklas eine enorme Qualität hat und für unser Spiel sehr wichtig ist.

Hat es in den vergangenen Wochen personelle Veränderungen gegeben?

Wir haben keine Spieler abgegeben. Das spricht für uns. Mit Jakub Obarek haben wir einen erfahrenen Spieler dazugewonnen, der seit mehreren Wochen bei uns trainiert hat. Er will noch einmal spielen. Da schauen wir mal, ob er uns weiterhelfen kann.

Ihre Mannschaft hat beim 22. Neujahrsturnier des ESC Geestemünde einen starken Auftritt in der Stadthalle hingelegt, der für Platz drei gereicht hat. Am Ende der Saison qualifizieren sich die acht besten Bremen-Liga-Teams für das Lotto-Masters in der ÖVB-Arena. Ist der angestrebte achte Platz ein Motivationsfaktor für den Rest der Saison?

Ich hoffe, dass es ein Motivationsfaktor ist. Das Hallenturnier in Bremen ist ein Highlight. Wir haben das Turnier zweimal mit großer Freude gespielt. Aber das bedeutet nicht, dass wir nur Achter werden wollen. Ich hätte gerne auch einmal ein bis zwei Plätze mehr am Ende der Saison.

Ihre Mannschaft hat sich mit einem 6:4-Sieg (2:2) nach Elfmeterschießen gegen den Habenhauser FV den Einzug ins Lotto-Pokal-Halbfinale am 17. März gesichert. Dann müssen Sie beim FC Oberneuland antreten, wo Sie in der Liga am Vinnenweg mit 0:9 verloren haben. Können Ihre Männer den Husarenstreich wie vor zwei Jahren gegen den Bremer SV wiederholen, der mit dem Einzug in die DFB-Hauptrunde gegen den 1. FC Köln belohnt wurde?

Wir sind sehr froh, dass wir noch im Pokal dabei sind. Das wird eine ganz schwere Aufgabe, da sich der FCO zielstrebig verstärkt hat. Er ist schon in der Vorbereitungszeit in einer guten Verfassung. Sie werden die Aufgabe nicht unterschätzen. Klar, sie wollen ins Endspiel, aber das wollen wir auch. Viele Jungs von uns haben das schon gegen den Bremer SV erlebt und wissen, welche Emotionen das freisetzen kann. Wir werden da alles reinhauen. Hoffentlich wieder mit einigen Zuschauern im Hintergrund, die uns begleiten. Vielleicht schaffen wir es ja tatsächlich, den Einzug ins Lotto-Pokalfinale zu wiederholen.

Am 16. Februar steht das erste Pflichtspiel beim abstiegsbedrohten OSC Bremerhaven an. Dann treffen Sie erneut auf eine komplett neue OSC-Mannschaft, die nur noch mit einer Siegesserie die Klasse halten kann. Das Hinspiel konnte Ihre Mannschaft mit 2:1 gewinnen. Was erwarten Sie vom Prestigederby?

Es wird, wie in den vergangenen Jahren, eine schwierige Aufgabe, da wir uns nach der Winterpause immer schwertun. Der OSC muss mit der neuen Mannschaft vom ersten Spieltag an punkten. Wir müssen unsere Stärken auf den Platz bringen und wollen nicht die Ersten sein, die die Punkte dort hergeben. Wir brauchen selbst die Punkte, die wir mit einer Top-Mannschaftsleistung einspielen wollen.

Sie wollen mit LTS Schritt für Schritt vorankommen und streben Platz fünf und sechs an. Was muss sich weiter verbessern?

Wir verbessern uns seit Jahren stetig in der Infrastruktur und haben ein gutes Paket. Wir sind schon sehr weit in der Kaderplanung und haben seit Jahren eine große Konstanz im Kader. Weiter wollen wir ein bis zwei Qualitätsspieler überzeugen, im nächsten Jahr bei LTS zu spielen. Wir sind da auf dem richtigen Weg. Vielleicht schaffen wir es ja schon in diesem Jahr, uns ein bis zwei Plätze zu verbessern.

Wie sehen Ihre Planungen für die Spielzeit 2019/20 aus? Gibt es schon Zusagen für die neue Saison?

Wir haben 80 bis 90 Prozent der Mannschaft für 2019/20 zusammen. Wir sind im Austausch mit den jungen Spielern des JFV Bremerhaven und sind sehr froh, dass wir schon fast alle Baustellen abgearbeitet und alle Leistungsträger zugesagt haben. Momentan sind wir sehr, sehr zufrieden.

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball in Bremerhaven

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Aufrufe: 05.2.2019, 21:00 Uhr
Nordsee-Zeitung/ vsAutor