2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
LTS-Spieler Jan-Niklas Kersten (rechts) erzielte nach einer Rechtsflanke von Timo Tötheider das frühe 1:0 für die Elf von Dennis Ley.
LTS-Spieler Jan-Niklas Kersten (rechts) erzielte nach einer Rechtsflanke von Timo Tötheider das frühe 1:0 für die Elf von Dennis Ley. – Foto: Volker Schmidt

"Unser Blitzstart war der Dosenöffner"

LTS gewinnt das Seestadt-Derby beim ESC mit 4:1 - FC Oberneuland strauchelt beim FC Borgfeld - SV Hemelingen, TuS Schwachhausen und SFL weiter mit weißer Weste.

BREMERHAVEN. Die Leher TS besiegte mit einem Blitzstart den gastgebenden ESC Geestemünde vor 200 Zuschauern in der Harlos Arena mit 4:1 und will den Schwung mit in die Lotto-Pokal-Partie am Mittwoch beim SV Hemelingen nehmen. Dagegen dürfte es beim ESC nach der schwachen Vorstellung und dritten Saisonneiderlage in Folge reichlich Redebedarf geben.

ESC Geestemünde - Leher Turnerschaft 1:4


Tore: 0:1 Jan-Niklas Kersten (3.), 0:2 Gökhan Yücel (14.), 0:3 Fabio Matos Campota (18.), 1:3 Luca Mittelstädt (84.), 1:4 Julian Schniedewind (86.)

„Das war heute mehr Kopf als Körper. Meiner Mannschaft fehlten die Körperlichkeit, die Spannung und die Psyche. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie die Partie noch hätte drehen können“, sagte ESC-Coach Stefan Schlie gleich nach der dritten Heimpleite in Serie gegen die „Blauen“ aus dem Speckenbütteler Park. LTS-Trainer Dennis Ley sprach von einem verdienten Derbysieg und hatte noch ein dickes Lob für seinen Spielmacher Christopher Döscher, der in der Sommerpause vom TV Langen gewechselt ist: „Chris ist ein richtig geiler Kicker und ein super Typ. Wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagte Ley, dessen Schützlinge am Mittwoch im Pokal beim SV Hemelingen antreten müssen.

Die Leher Turner hatten sich mit einem gemeinsamen Frühstück auf den „Salondampfer MS Hansa“ vorbereitet und machten nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Jianfeng Cui, der eine solide Leistung bot, viel Dampf in Richtung ESC-Tor, das von Ansar Pazhigov gehütet wurde. Als Timo Tötheider von rechts ungehindert flanken konnte, ließ sich Jan-Niklas Kersten nicht zweimal bitten und schoss das Leder zum 0:1 in die Maschen. Die frühe LTS-Führung zeigte Wirkung bei den Gastgebern, die überhaupt nicht in die Partie fanden. Die Quittung war das 0:2, als Torjäger Gökhan Yücel nach einer Ecke von Döscher höher als Pazhigov sprang und zur Zweitoreführung traf. Es kam noch schlimmer: Nach Rückpass von Yücel aus dem Strafraum traf Fabio Campota mit einem sehenswerten Treffer aus 21 Metern zum umjubelten 3:0 für die Leher. „Wir hatten am Donnerstag im Abschlußtraining Volleys geübt. Einmal kann man es ja machen“, scherzte der Mittelfeldspieler nach dem Schlusspfiff, der unbedingt im Pokal weiterkommen will. Für Ley war der Traumstart der Dosenöffner für den Derbysieg, der nie in Gefahr war. Der sonst so offensivstarke ESC kam durch Philip Schönewolf (25./40.) und Kapitän Bruno da Silva Oliveira nur zu Halbchancen.

Und auch der 1:3-Anschlusstreffer von Tim Klowat war eher ein Zufallsprodukt, als der Kopfball des Offensivspielers vorbei an Freund und Feind den Weg ins Tor fand. 60 Sekunden später vergab Felipe Casanova die größte ESC-Möglichkeit, als er das Leder freistehend aus zehn Metern über das von Lukas Katarius gehütete Tor schoss.

„Die blitzsauberen LTS-Tore haben uns den Zahn gezogen. Am Sonnabend beginnt für uns gegen Neustadt der Abstiegskampf. In der momentanen Verfassung brauchen wir nicht über Ambitionen und Potenzial reden. Jeder Spieler muss sich mal hinterfragen, warum er heute keine Antworten und Lösungsansätze gefunden hat“, fand Schlie deutliche Worte.

ESC Geestemünde: Pazhigov – Nord (46. Ali Muhaxheri), Apel, Schlichting, Beck – Brüning, Leu (73. Tayircik), Casanova, Klowat, da Silva Oliveira – Schönewolf (46. Mittelstädt).

Leher TS: Katarius – Fahlbusch, Söntgerath, Schniedewind, Lautner – Timo Tötheider (59. Tulke), Campota, Zander (73. von Holten), Döscher (88. Watson) – Kersten, Yücel.

Tore: 0:1 (3.), Jan-Niklas Kersten, 0:2 (14.) Gökhan Yücel, 0:3 (18.) Fabio Campota, 1:3 (83.) Tim Klowat, 1:4 (86.) Julian Schniedewind.

Aufrufe: 018.8.2019, 17:01 Uhr
FuPa Bremerhaven / Bremen / Volker SchmidtAutor