2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview der Woche
Wird am 10. Mai für einen Nackenheimer Pokalsieg alles versuchen: Torjäger Marius Schäfer. Grafik: Ig0rZh – stock.adobe / Foto: Horozovic, Samuel
Wird am 10. Mai für einen Nackenheimer Pokalsieg alles versuchen: Torjäger Marius Schäfer. Grafik: Ig0rZh – stock.adobe / Foto: Horozovic, Samuel

"Ich habe einfach einen Sahnetag erwischt"

"Nachspielzeit" mit Marius Schäfer +++ Youngster des 1. FC Nackenheim spricht über seinen Doppelpack im Halbfinale, seinen Trainer und seine Zukunft

Nackenheim. Es ist mal wieder Zeit für unsere Interview-Rubrik "Nachspielzeit". Hier befragen wir wöchentlich interessante Spieler oder Trainer aus der Region zu ihrer aktuellen sportlichen und persönlichen Situation. Heute zu Gast: Marius Schäfer vom 1. FC Nackenheim.

Der junge Stürmer spielt eine tolle erste Saison im Herrenbereich und hat bereits 18 Saisontore in Liga und Pokal auf dem Konto. Zuletzt haben seine Tore den Nackenheimer Einzug ins Kreispokalfinale ermöglicht. Diese Erfolge bewerkstelligt Marius neben einem zeitintensiven dualen Studium in Edenkoben.

Hallo Marius, super, dass es geklappt hat. Du hast den 1. FC Nackenheim letzte Woche mit zwei Toren ins Kreispokalfinale geschossen. Warum lief es in dem Spiel so gut für dich und wie war die Stimmung nach der Partie?

Ein Pokalhalbfinale motiviert natürlich besonders. Ich stand vorher erst einmal in einem Halbfinale, ich glaube in der B-Jugend. Auch der Gegner war natürlich motivierend. Harxheim liegt in der Nähe von Nackenheim, man kennt sich. Dort spielt unter anderem mein bester Freund Marc Waldner. Ansonsten ist es im Fußball ja so, dass es an manchen Tagen gut und an anderen eben schlechter läuft. Für mich lief es so gut, weil ich einfach einen Sahnetag erwischt habe.

Der Sieg hat uns natürlich sehr gefreut. Das Spiel war aber unter der Woche, sodass wir im Anschluss nicht groß feiern konnten.

In der Liga hast du bereits zwölf Mal getroffen, im Pokal insgesamt sechs Mal. Hättest du gedacht, dass es in deiner Rookie-Saison gleich so gut laufen würde?

Das hätte ich eigentlich nicht gedacht. Wegen meines Studiums kann ich ab und zu drei Monate am Stück nicht am Training teilnehmen. Aber die Mannschaft ist generell sehr jung und der Trainer setzt auf junge Spieler - das war und ist natürlich ideal für meinen Start im Herrenbereich.

Apropos: Euer Trainer Uwe Brinkmann hat durch seine Arbeit beim FSV Mainz 05 und beim Verband viel Erfahrung in der Weiterentwicklung junger Spieler. Welche Rolle spielt er für deine aktuelle Situation?

Eine große. Er redet viel mit den Spielern und begründet genau, wie man spielen kann. Ich habe von ihm schon viel gelernt. Unser Trainer hat einen guten Draht zu jungen Spielern. Außerdem ist er begeistert vom Fußball und immer hochmotiviert. Er arbeitet sehr detailliert und findet immer Aspekte, bei denen man sich verbessern kann.

Gerade im Sturm gibt es ja viele verschiedene Spielertypen. Bist du eher Strafraumstürmer, Flügelflitzer, falsche Neun oder Sprinter durch die Mitte?

Ich bin am ehesten ein Sprinter durch die Mitte. Ich werde gerne steil geschickt, so kann ich meine Schnelligkeit ausspielen. Manchmal spiele ich auch außen, auch das funktioniert, aber am wohlsten fühle ich mich im Sturmzentrum.

Hast du ein Stürmeridol, dessen Spielweise dich begeistert?

Nicht direkt. Ich mag aber Thomas Müller sehr. Obwohl er weder zu den technisch stärksten oder schnellsten Spielern gehört, ist er auf seiner Position einer der weltbesten.

Gleich zwei Spieler aus deinem Team (Böhm und Dorsheimer) haben noch mehr Tore als du erzielt. Kommt dir die offensive Ausrichtung von Nackenheim zugute? Ihr habt ja immerhin die zweitmeisten Tore in der A-Klasse erzielt.

Auf jeden Fall. Wir versuchen extrem schnell zu spielen und zügig umzuschalten. Generell besteht unsere Offensive aus schnellen Spielern, Sven Böhm und Leon Dorsheimer sind zusätzlich super Fußballer. Mittlerweile können wir flexibel aufgestellt werden, nachdem wir zunächst mit einer Doppelspitze in die Saison gestartet sind. Nun spielen wir gelegentlich auch mit einer Spitze. Auch eine hängende Spitze kommt bei uns gelegentlich zum Einsatz. Die Aufstellung ist natürlich immer auch vom Gegner abhängig.

Blicken wir auf´s anstehende Pokalfinale. Gegen Nieder-Olm habt ihr in der Liga zuletzt mit 5:0 gewonnen, ihr habt derzeit in der Liga elf Punkte mehr als euer Finalgegner. Kann da noch etwas anbrennen?

Schon. Das Hinspiel hatten wir ja verloren und bis zum 10. Mai ist es noch lang, da kann noch viel passieren. Außerdem findet das Spiel in Harxheim statt, der Rasenplatz dort kommt uns nicht zugute. Wir trainieren ja immer auf unserem Kunstrasen. Ich wage also noch keine Prognose. Wir werden natürlich alles versuchen!

Aktuell spielst du mit dem 1. FC Nackenheim in der A-Klasse Mainz-Bingen, ein Aufstieg erscheint nach den letzten Ergebnissen in dieser Saison nicht mehr möglich zu sein. Träumst du davon, irgendwann in einer höheren Liga zu spielen?

Davon träume ich erstmal nicht. Wegen meines Studiums muss ich momentan ja häufig länger pausieren, das wäre in einer höheren Liga wohl kaum möglich. Es kommt darauf an, wie es sich entwickelt. Momentan steht bei mir aber Nackenheim absolut im Vordergrund.

Die WM steht bald an. Wen würdest du als Nationalcoach ins Sturmzentrum stellen: Wagner, Werner, Gomez oder Müller?

Ich würde Timo Werner aufstellen. Er ist am treffsichersten und hat natürlich einen starken Antritt.

FuPa bedankt sich für das Gespräch und wünscht alles Gute.

Aufrufe: 028.3.2018, 17:00 Uhr
Marc Möller-BoldtAutor