"Ich bin nie ins Zweifeln gekommen"

Herr Struck, die Meisterschaft hatte Ihre Mannschaft, wie in der letzten Spielzeit, schon einige Wochen vor dem Saisonende sicher. Wie ist das Gefühl im Vergleich zum letzten Jahr als es noch das Entscheidungsspiel um den Aufstieg gab?
Andreas Struck: Bei uns herrscht große Freude. Die letzten Saisonspiele konnten wir mit der Meisterschaft und dem Aufstieg in der Tasche deutlich entspannter angehen als im letzten Jahr, in dem wir zu diesem Zeitpunkt noch ein schwieriges Spiel vor uns hatten. In den letzten Saisonspielen stand für uns jetzt einfach der Spaß am Fußball spielen im Vordergrund. Nachdem wir den Aufstieg letztes Jahr in letzter Sekunde verpasst haben, sind wir jetzt einfach erleichtert.

Nach dem verpatzten Entscheidungsspiel im letzten Jahr war die Enttäuschung groß. Wir bewerten Sie im Rückblick, noch ein Jahr in der B-Liga gespielt zu haben? Kommt es dem Team zugute, noch weitere Erfahrungen auf dem geringeren Spielniveau gesammelt zu haben?
Struck: Die Mannschaft hätte auch in der Saison 2017/2018 schon gerne in der A-Liga gespielt. Für uns ist es nicht unbedingt ein verlorenes Jahr, weil das Scheitern in letzter Sekunde auch eine einzigartige Erfahrung für die Jungs war. Ich bin dennoch der festen Überzeugung, dass wir unsere Entwicklung auch in der A-Liga mindestens genauso gut vorangetrieben hätten wie in der niedrigeren Spielklasse.

Was waren für Sie die Höhepunkte der Saison und wann kam es zu Rückschlägen?
Struck: Ich bin während der ganzen Saison nie ins Zweifeln gekommen, ob wir die Meisterschaft holen können. Die Niederlagen in Holzhausen und Lüchtringen waren für uns aber natürlich Rückschläge. In den Spielen haben wir uns in den letzten Minuten nicht mit einem Unentschieden zufrieden geben wollen, haben sehr offensiv gespielt und uns Gegentore eingefangen. Diese Rückschläge kurz vor der Winterpause bewerte ich im Rückblick als kleine Warnschüsse zum richtigen Zeitpunkt. In der Rückserie haben wir die Konzentration dann noch höher gehalten und keine weitere Niederlage kassiert. Höhepunkte der Saison war das richtungsweisende Spiel in Bredenborn direkt nach der Winterpause. Nach den schweren Regenfällen war auf dem Bredenborner Sportplatz praktisch kein Fußballspielen möglich und wir haben gezeigt, dass wir nicht nur spielerisch glänzen können, sondern auch mit Kampfstärke überzeugen.

Sie haben schon die fast fehlerfreie Rückrunde erwähnt: Nach der Winterpause hat Brakel II kein Spiel mehr verloren und den Vorsprung aus der Hinrunde weiter ausgebaut. Was sehen Sie als Erfolgsrezept für diese konstant dominierende Spielweise?
Struck: Wir haben natürlich einen für die B-Liga sehr qualitativ hochwertigen Kader. In Brakel haben wir zudem super Trainingsbedingungen und konnten trotz der starken Regenfälle nach der Winterpause immer unsere Trainingseinheiten durchführen. An den Wochenenden wurden wir zudem meist durch einen oder mehrere Spieler aus der ersten Mannschaft unterstützt. Natürlich spielt auch das gute Verhältnis der Spieler auf und neben dem Platz eine große Rolle. Die Jungs sind immer lernwillig, wollen sich weiterentwickeln und zeigen großen Ehrgeiz. Mit einem Punkt haben wir uns nie zufrieden gegeben und gaben bis zur letzten Minute Gas.

Wie schätzen Sie das Potenzial der Mannschaft in der A-Liga ein?
Struck: Wenn ich weiter Trainer der Mannschaft wäre, würde ich die Mannschaft auf den Plätzen drei bis fünf sehen wollen. Die Mannschaft wird zur neuen Saison abermals qualitativ verstärkt, hat keine Abgänge und wird sicher eine wichtige Rolle in der A-Liga spielen.

Sie haben die Mannschaft als Tabellenvorletzter in der Saison 2015/2016 übernommen und in den beiden Folgejahren jeweils die Meisterschaft geholt. Nun verlassen Sie die Spvg. Brakel II in Richtung ihres Heimatvereins FC Stahle. Was waren die letzten Worte an das Team?
Struck: Der Abschied aus Brakel nach neun Jahren fiel mir nicht leicht. Das wichtigste habe ich der Mannschaft natürlich schon am Samstag persönlich gesagt. Ich wünsche der Mannschaft, dass sie weiter so lernwillig und ehrgeizig bleibt und den eingeschlagenen Weg weitergeht. Ich denke, die Jungs werden dann noch viele Erfolge feiern.

Der Meisterkader: Tobias Stuwe, Lukas Anke, Jonas Wichers-Wiemers, Patrick Schäfer, Ray Maxhelaku, Torben Vogt, Mustafa Sido, Eric Wetzler, Robert Machleidt, Pascal Kunkel, Julien Szukalski, Noel Hillebrand, Jens Boeckmann, Manuel Kohl, Alex Thiel, Eugen Schmitt, Justin Gehrke, Daniel van Gorp und Niclas Scholand. Trainer Andreas Struck, Co-Trainer Jens Lessmann, Betreuer Reinhard Dittrich,