Hinterzartens-Trainer Kay Ruf: "Mein Anspruch ist hoch“

BZ: Ihre Mannschaft steht aktuell auf Rang fünf, ein Spitzenplatz ist noch drin.
Ruf: Das ist okay. Wir haben ein paar Verletzte. Übers Wochenende geht der eine gerne mal Ski fahren, am Donnerstag wär’ das ja auch im Schwarzwald gegangen.

BZ: Sie haben Besetzungsprobleme.
Ruf: Wir hatten schon mal eine dickere Personaldecke. Mario Groß fehlt seit der Vorbereitung, Dominic Ristic kam jetzt aus dem Urlaub zurück, ist aber erst bei dreißig Prozent Leistung, Goran Misic ist verletzt und Jakob Ketterer ist krank. Es gibt Optimierungspotenzial.

BZ: Als Trainer hat man semiprofessionelle Ansprüche. Verzweifeln Sie manchmal daran, dass Fußball in der Kreisliga A vor allem Hobby ist?
Ruf: In der vergangenen Saison war ich als Trainerneuling noch wesentlich entspannter. Da musste ich nicht ständig durch die Decke gehen. Dieses Jahr hab’ ich mich weniger im Griff, vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass wir dort stehen, wo wir jetzt sind. Klar sehen viele die Kreisliga als Hobby. Ich seh’ das anders. Mein Anspruch ist hoch, vielleicht zu hoch.

BZ: Was macht Ihnen Freude?
Ruf: Seit anderthalb Wochen hat das Engagement im Training enorm zugenommen. Jeder hat wieder mehr Spaß, ist wieder wacher. So machen die Übungseinheiten viel mehr Freude. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich die Zügel ein bisschen lockerer lasse.

BZ: Am Sonntag ist Ihr Team im Spitzenspiel beim FC Lenzkirch gefordert.
Ruf: Da erwartet uns eine Mannschaft, die nach ganz oben möchte. Die Lenzkircher werden Gas geben wie die Sau. Die haben sicher noch das Hinspiel im Kopf, das meine Mannschaft mit 4:0 gewonnen hat. Ich erwarte eine extrem motivierte Lenzkircher Mannschaft.