2024-06-06T14:35:26.441Z

Interview
Am 29. November ereignete sich die schlimmer Verletzung von Peter Heyer beim Gastspiel in Baiersdorf. F: Erlanger Nachrichten
Am 29. November ereignete sich die schlimmer Verletzung von Peter Heyer beim Gastspiel in Baiersdorf. F: Erlanger Nachrichten

Heyer nach acht OPs: Comeback völlig unklar

Schwer verletzter Sand-Goalgetter hofft auf 2015: »Gesundheit und wieder normal gehen können«

Den 29. November 2014 wird Peter Heyer nie vergessen. An diesem Tag zog sich der Toptorjäger des 1. FC Sand, Tabellenzweiter in der Landesliga Nordwest, im letzten Saisonspiel des Jahres bei Neuling Baiersdorfer SV einen Schien- und Wadenbeinbruch nach einem Foul des gegnerischen Torhüters zu, der dafür für vier Spiele gesperrt wurde. Unter den Folgen wird der 34-Jährige noch lange leiden müssen. Nach Komplikationen und inzwischen acht Operationen wurde der in Bamberg mit seiner Frau Katrin lebende Lehrer erst unmittelbar vor Weihnachten aus dem Krankenhaus in Scheßlitz entlassen. Viele Fragen über die Zukunft bleiben für Heyer offen, der Anfang Juni zum ersten Mal Vater wird. Sportlich ist zudem offen, wie es für den Knipser weitergeht. Nun heißt es für den Mittelstürmer erst einmal wieder gesund zu werden und neu gehen zu lernen. FuPa sprach mit dem ehemaligen Regionalliga-Stürmer des FC Eintracht Bamberg und des 1. FC Schweinfurt 05.

FuPa: Peter, wo erreiche ich dich gerade? Im Krankenhaus?
Peter Heyer (34): Nein, ich bin wieder zu Hause, muss mich aber ständig Behandlungen unterziehen.

Wie geht es dir nach deiner schlimmen Verletzung?
Gut kann ich nicht sagen. Weil's ja in Baiersdorf bei Erlangen passiert ist, war ich zunächst in Erlangen in der Klinik, habe mich aber nach einer Woche nach Scheßlitz verlegen lassen, weil das näher an meinem Wohnort in Bamberg liegt. Die Operation am linken Unterschenkel nach dem Schien- und Wadenbeinbruch ist wohl ordentlich verlaufen. Aber anschließend sind Komplikationen aufgetreten und zwar bei der Muskulatur. Ich bin seitdem schon achtmal operiert worden, zeitweise alle zwei Tage, und mir musste der Fußheber-Muskel komplett entfernt werden. Welche Auswirkungen das haben wird, kann ich noch nicht sagen. Ich werde Mitte Januar zu einem Neurologen müssen. Das Bein sieht auf alle Fälle heftig aus und ich bin auch aufgrund der vielen Operationen ziemlich geschlaucht. Vorerst bin ich mal bis Mitte März krankgeschrieben.



Auch Sand-Coach Bernd Eigner zeigte sich auf dem Rasen tief ergriffen von der schlimmen Heyer-Verletzung. F: Erlanger Nachrichten


Wie geht es für dich weiter, privat, beruflich und sportlich?
Zunächst einmal geht es darum, dass ich wieder selbständig gehen kann. Momentan geht ohne Krücken nichts. Ich darf das Bein noch nicht belasten. Mitte Januar werde ich es zum Teil belasten können, so hoffe ich. Dann muss ich abwarten, wie der weitere Genesungsprozess verläuft. Vor allem ist total offen, wie das mit dem Fuß wird, nachdem dieser wichtige Muskel entfernt werden musste. Darüber kann ich derzeit nur spekulieren. Privat sieht es so aus, dass meine Frau Katrin Anfang Juni unser erstes Kind, ein Mädchen, erwartet. Ich hoffe, dass ich dann in der heißen Phase wieder fit bin und sie unterstützen kann. Beruflich falle ich noch aus und über das Sportliche mache ich mir derzeit keine Gedanken.

Du bist beim 1. FC Sand und in der Landesliga Nordwest mit 19 Toren bester Schütze. Was traust du deinem Team zu?
Es ist wahrlich eine sehr kuriose Saison. Vor einem Jahr wären wir mit 56 Punkten aus 22 Spielen in allen fünf bayerischen Landesligen Erster gewesen. Aber die DJK Don Bosco Bamberg hat noch sechs (!) Punkte mehr und wir haben mit dem TSV Abtswind einen weiteren Konkurrenten, der nur zwei Punkte hinter uns liegt. Noch Erster zu werden, wird schwer. Ich hoffe aber, dass die Mannschaft auch ohne mich zumindest über die Relegation den Aufstieg in die Bayernliga schafft. Gleich an den ersten drei Spieltagen finden die drei Direktduelle statt. Dann kann man schon eine echte Prognose wagen.

Heyer: »Ob ich selber nochmal spielen kann, ist völlig unklar.«

Und in der Bayernliga wird dann hoffentlich auch wieder Peter Heyer mit an Bord sein.
Ob ich selber nochmal spielen kann, ist völlig unklar. Darüber mache ich mir im Moment auch überhaupt keine Gedanken. Wichtig ist in erster Linie, dass ich wieder auf die Beine komme. Alles andere wird sich ergeben.

Kannst du dich noch an die Unfallszene erinnern?
Passiert ist es wohl so: Es kam ein langer Ball, dem ich nachgelaufen bin. Ich habe den Ball dann am Torwart vorbeigelegt und der hat mich voll am Standbein getroffen. Wie genau, dass weiß ich nicht. Ich war noch nie so schwer verletzt. Außer Zerrungen und Prellungen - also das Übliche - bin ich zuvor gut über die Runden gekommen.

Welche Wünsche hat du für 2015?
Ich wünsche mir, dass unser Nachwuchs gesund auf die Welt kommen möge. Gesundheit und wieder normal gehen können, das ist das, was ich mir 2015 für mich persönlich wünsche.


Aufrufe: 031.12.2014, 13:43 Uhr
Dirk MeierAutor