FuPa: Peter, wo erreiche ich dich gerade? Im Krankenhaus?
Peter Heyer (34): Nein, ich bin wieder zu Hause, muss mich aber ständig Behandlungen unterziehen.
Wie geht es dir nach deiner schlimmen Verletzung?
Gut kann ich nicht sagen. Weil's ja in Baiersdorf bei Erlangen passiert ist, war ich zunächst in Erlangen in der Klinik, habe mich aber nach einer Woche nach Scheßlitz verlegen lassen, weil das näher an meinem Wohnort in Bamberg liegt. Die Operation am linken Unterschenkel nach dem Schien- und Wadenbeinbruch ist wohl ordentlich verlaufen. Aber anschließend sind Komplikationen aufgetreten und zwar bei der Muskulatur. Ich bin seitdem schon achtmal operiert worden, zeitweise alle zwei Tage, und mir musste der Fußheber-Muskel komplett entfernt werden. Welche Auswirkungen das haben wird, kann ich noch nicht sagen. Ich werde Mitte Januar zu einem Neurologen müssen. Das Bein sieht auf alle Fälle heftig aus und ich bin auch aufgrund der vielen Operationen ziemlich geschlaucht. Vorerst bin ich mal bis Mitte März krankgeschrieben.
Auch Sand-Coach Bernd Eigner zeigte sich auf dem Rasen tief ergriffen von der schlimmen Heyer-Verletzung. F: Erlanger Nachrichten
Wie geht es für dich weiter, privat, beruflich und sportlich?
Zunächst einmal geht es darum, dass ich wieder selbständig gehen kann. Momentan geht ohne Krücken nichts. Ich darf das Bein noch nicht belasten. Mitte Januar werde ich es zum Teil belasten können, so hoffe ich. Dann muss ich abwarten, wie der weitere Genesungsprozess verläuft. Vor allem ist total offen, wie das mit dem Fuß wird, nachdem dieser wichtige Muskel entfernt werden musste. Darüber kann ich derzeit nur spekulieren. Privat sieht es so aus, dass meine Frau Katrin Anfang Juni unser erstes Kind, ein Mädchen, erwartet. Ich hoffe, dass ich dann in der heißen Phase wieder fit bin und sie unterstützen kann. Beruflich falle ich noch aus und über das Sportliche mache ich mir derzeit keine Gedanken.
Du bist beim 1. FC Sand und in der Landesliga Nordwest mit 19 Toren bester Schütze. Was traust du deinem Team zu?
Es ist wahrlich eine sehr kuriose Saison. Vor einem Jahr wären wir mit 56 Punkten aus 22 Spielen in allen fünf bayerischen Landesligen Erster gewesen. Aber die DJK Don Bosco Bamberg hat noch sechs (!) Punkte mehr und wir haben mit dem TSV Abtswind einen weiteren Konkurrenten, der nur zwei Punkte hinter uns liegt. Noch Erster zu werden, wird schwer. Ich hoffe aber, dass die Mannschaft auch ohne mich zumindest über die Relegation den Aufstieg in die Bayernliga schafft. Gleich an den ersten drei Spieltagen finden die drei Direktduelle statt. Dann kann man schon eine echte Prognose wagen.
Und in der Bayernliga wird dann hoffentlich auch wieder Peter Heyer mit an Bord sein.
Ob ich selber nochmal spielen kann, ist völlig unklar. Darüber mache ich mir im Moment auch überhaupt keine Gedanken. Wichtig ist in erster Linie, dass ich wieder auf die Beine komme. Alles andere wird sich ergeben.
Kannst du dich noch an die Unfallszene erinnern?
Passiert ist es wohl so: Es kam ein langer Ball, dem ich nachgelaufen bin. Ich habe den Ball dann am Torwart vorbeigelegt und der hat mich voll am Standbein getroffen. Wie genau, dass weiß ich nicht. Ich war noch nie so schwer verletzt. Außer Zerrungen und Prellungen - also das Übliche - bin ich zuvor gut über die Runden gekommen.
Welche Wünsche hat du für 2015?
Ich wünsche mir, dass unser Nachwuchs gesund auf die Welt kommen möge. Gesundheit und wieder normal gehen können, das ist das, was ich mir 2015 für mich persönlich wünsche.