2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Hertha triumphiert in Hamburg über Hamburg!

2:0 Erfolg reicht den Hauptstädtern!

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Dank einer guten ersten Halbzeit reicht der U19 der "alten Dame" ein 2:0 Erfolg über den Niendorfer TSV zur Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Nicht ganz unbeteiligt: Der SV Werder Bremen, der dank des Ausgleichs in der 90., dem HSV die sicher geglaubte Teilnahme noch entriss.

Leihspieler Weber stößt die Tür ganz weit auf

Erschöpft und enttäuscht lagen die Spieler der Hertha bereits auf dem Rasen am Sachsenweg, teilweise waren sie bereits in der Kabine verschwunden. Ihr Gastspiel beim Niendorfer TSV war bereits um 14:42 abgepfiffen worden und so musste man auf das Spiel in Bremen noch warten. Bereits während der Partie waren die Ereignisse des Parallelspiels über den Rasen von Anhängern gebrüllt worden, beim 1:1 noch freudig, nach der direkten Führung des HSVs war es aber merklich stiller geworden. Als dann nur wenig später der Ausgleich ankam waren wieder alle auf den Beinen und hatten sich um sämtliche Smartphones versammelt um die letzten Minuten noch zu verfolgen. Als dann um 14:51 feststand, dass der HSV seine Hausaufgabe nicht gemacht hatte war der Jubel unbeschreiblich. Vor allem das Telefon von BSC-Trainer Hartmann blieb nicht still.

Aber nun zum Spiel selber: Die Berliner legten von Beginn an gut los, in dem Wissen, dass eigentlich nur ein Sieg wirklich helfen würde und sie nutzten direkt die erste Gelegenheit. Nach nicht einmal 180 Sekunden sorgte Maximilian Gruschke nach einem Eckball für die frühe Gäste-Führung. Diese gab den Hauptstädtern viel Selbstvertrauen und sie übernahmen die Kontrolle über den Ball und Gegner. Der NTSV tat sich schwer den Ball kontrolliert aus der eigenen Hälfte nach vorne zu spielen, auch weil die Außen Gueye und Zabihi schnell gedoppelt wurden und die Niendorfer nicht schnell genug nachrückten. Die einzig wirklich gefährliche Situation hatte Kapitän Lennart Merkle auf dem Kopf, der in einen Chip-Ball von Moritz Nehb lief, aber, weil der Ball unmittelbar vor ihm nochmal auftropfte, nicht entschlossen genug in den Ball lief und so keinen Druck mehr hinter die Kugel bekam. Im Gegenzug sollte dann U17-Leihgabe Justin Weber, der ein gutes Spiel auf der linken Seite machte, für die Entscheidung sorgen. Niendorfs Innenverteidiger Fionouke Manasse gewann zwar erst das Luftduell gegen Weber, rutschte dann aber weg und weil Lewis John eine katastrophale Strafraumbeherrschung an den Tag legte, brauchte der 17-Jährige den Ball nur noch aus 16 Metern ins Tor lupfen.


Dennis Smarsch hält den Sieg fest

Der zweite Abschnitt begann genauso wie der erste aufgehört hatte, Berlin ließ den Ball laufen, spielte aber nicht mehr so konsequent und druckvoll nach vorne wie in der ersten halben Stunde. Die Gastgeber fanden so besser in die Partie, brauchten dann aber etwas Schützenhilfe für die erste dicke Chance. Nach einer eigentlich harmlosen Aktion an der linken Außenlinie zeigte der bis dato unauffällige und ruhige Schiedsrichter Maximilian Mierzwa dem Hertha Kapitän Florian Krebs die Rote Karte. "Ich war zu weit und muss den Schiedsrichter jetzt selber erst fragen warum er ihm die Rote Karte gegeben hat, wobei selbst sein Gegenspieler gesagt hat, dass da nichts war.", wusste auch Hertha-Coach Michael Hartmann nicht wofür sein Schützling am Ende gehen musste. Sein Gegenüber Andreas Prohn wusste lediglich, dass es sich um eine Beleidigung gehandelt haben soll. Eine diskutable Entscheidung, denn nicht nur die Berliner waren von dem Platzverweis überrascht.


Direkt im Anschluss gab es dann den ersten richtig gefährlichen Abschluss für die Gastgeber, doch Smarsch fischte den Kopfball aus fünf Metern von Kevin Apau noch gerade so weg. In Überzahl gelang es Niendorf dann spielerischen Druck auf den Favoriten aufzubauen, doch es fehlte die Zielstrebigkeit und die Genauigkeit beim letzten Pass um wirklich gefährlich zu werden. Die beste Chance hatte dann nach etwas mehr als einer Stunde wieder Kevin Apau, der den Ball links im Sechzehner bekam und das einzige Mal Smarsch bezwang, doch am Ende an Timo Lummrich auf der Linie scheiterte. Danach schaffte es die Hertha ihre Defensive an die Unterzahl anzupassen und ließ kaum mehr etwas zu.


"Ich glaube das wir das Spiel grundlegend beherrscht haben und das Ergebnis völlig in Ordnung geht, klar sind wir nach der roten Karte in Bedrängnis gekommen, aber trotzdem haben die Jungs das soweit ordentlich gemacht sich reingegangen und dementsprechend verdient 2:0 gewonnen. Letztenendes, wenn man die erste Halbzeit nimmt wo wir Riesenchancen hatten und schon das 3:0, das 4:0 machen müssen und der Gegner nicht eine Gelegenheit hatte, ist es von daher völlig verdient.", sprach Michael Hartmann seiner Mannschaft ein gutes Zeugnis aus. Ebenso ernüchternd fiel die Analyse von Niendorfs Trainer Andreas Prohn aus. " Ich denke in der ersten Halbzeit haben wir zwei ganz dumme Gegentore bekommen und haben auch nach Vorne nicht die Durchschlagskraft gehabt, haben auf den Flügeln viele Eins-gegen-Eins Situationen gehabt, aber alle verloren. Da haben uns der Biss und die Durchschlagskraft gefehlt! In der zweiten Halbzeit, natürlich auch bedingt durch die Unterzahlsituation von Hertha, haben wir reichlich Chancen gehabt das Spiel auch noch Unentschieden zu gestalten und dann verliert man halt so ein Spiel. Wir müssen besser in die Spiele reinkommen und die individuelle Klasse, die zweifelsohne da ist aber nicht in dem Maße wie bei der Hertha, besser ins Spiel bringen. Wenn die ersten fünf Eins-gegen-Eins am Flügel alle verloren gehen, dann wird es schwer überhaupt in so ein Spiel rein zu kommen.

Aufrufe: 05.5.2018, 15:03 Uhr
Johannes MewesAutor