2024-06-14T14:12:32.331Z

Aufreger der Woche
– Foto: Volkhard Patten

Hellas-Boss verurteilt Bruder: »Er ist durchgedreht!«

Vorsitzende des SC Hellas Bielefeld und Bruder des Täters, Petros Sales, spricht gegenüber FuPa Ostwestfalen über den Eklat nachdem ein minderjähriger Schiedsrichter angegriffen wurde.

In der Debatte um den körperlichen Übergriff gegen den minderjährigen Schiedsrichter Ravel-Lukas Geck (16 Jahre alt) beim B-Liga-Spiel SC Hellas Bielefeld gegen den SC Peckeloh III hat sich nun doch noch Petros Sales geäußert. Der erste Vorsitzende ist zugleich der ältere Bruder des Täters. „So etwas tut man nicht, das ist ganz klar“ – wie von den anderen Beteiligten angedeutet hat Petros Sales als erster Vorsitzender eine klare Meinung zum Schubser seines Bruders gegen Schiedsrichter Ravel-Lukas Geck. „Alles, was nun auf uns zukommt, wird Angelos aus eigener Tasche begleichen müssen“, so Sales.

Schiedsrichter habe Kontrolle verloren

Auch der Vorsitzende schilderte, dass Hellas sich noch nie etwas zu Schulden kommen ließ und immer fair gespielt habe. Dennoch versuchte er, die Beweggründe zur Tat seines Bruders zu erläutern: „Der Schiedsrichter hatte völlig die Kontrolle über das Spiel verloren. Unser Torwart musste nach einem Zweikampf mit einem Peckeloh-Spieler ins Krankenhaus und wurde genäht – es gab nicht mal eine gelbe Karte. Ein anderer hatte Nasenbluten und sein ganzes Trikot war blutverschmiert – und wieder gab es nicht mal eine gelbe Karte. Da ist Angelos bei seinem eigenen Platzverweis irgendwann durchgedreht“.

„Ich weiß nicht“, fuhr Petros Sales fort, „ob es richtig ist, bei so einem Spiel einen sechzehnjährigen Schiedsrichter anzusetzen. Man kennt Peckeloh, das ist eine körperbetonte Mannschaft. Da muss man meiner Meinung nach einen erfahreneren Schiedsrichter stellen“.


Schiri-Boss Däger widerspricht

Bielefelds Schiri-Boss Philip Dräger hatte dieser Argumentation zuvor widersprochen: „Bei den Schiedsrichteransetzungen kommt es einzig und allein auf die Qualität und nicht auf das Alter des Unparteiischen an. Wenn die Minderjährigen das Selbstvertrauen haben und wir von ihnen überzeugt sind, setzen wir sie bewusst in den Herren-Kreisligen ein. Dort werden sie gefördert und daran können sie wachsen.“

Trotz allem betonte Petros Sales zum Ende erneut, dass er die Aktion seines Bruders verurteile und versicherte: „Angelos wird seine gerechte Strafe bekommen. Sowas geht gar nicht.“

Aufrufe: 026.8.2019, 19:45 Uhr
Nelis Heidemann / FuPaAutor