2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Walter Krüger ist für SV Häger II unersetzlich. 20 Tore verbuchte der 39 Jahre alte Stürmer in der Saison 2019/20.
Walter Krüger ist für SV Häger II unersetzlich. 20 Tore verbuchte der 39 Jahre alte Stürmer in der Saison 2019/20. – Foto: Ralph Struck

Die "Pizarros" der Kreisliga B

Sie haben alle die 30 schon längst überschritten. Manche zählen sogar schon mehr als 40 Jahre. Trotzdem sind die Oldies der heimischen Clubs auf und neben dem Platz noch immer wichtige Bestandteile ihrer Mannschaften.

Wie fast überall im modernen Fußball setzen auch die meisten Vereine im Altkreis auf den Nachwuchs. Trainerlegende Otto Rehhagel hielt einst dagegen: „Es gibt keine jungen und alten Spieler, nur gute und schlechte.“ Das Haller Kreisblatt hat sich bei den elf heimischen B-Ligisten aus dem Altkreis umgehört und stellt den jeweils ältesten Spieler jeder Mannschaft aus der Saison 2019/20 vor.

TSV Amshausen II

Wegen anhaltender Sprunggelenkprobleme wollte sich Dennis van Erp (39) eigentlich auf seine Tätigkeit als Co-Trainer konzentrieren. Doch als nach dem Aufstieg extreme Personalprobleme auftraten, stellte sich „Erpse“ als Innenverteidiger zur Verfügung. TSV-Coach Rüdiger Scholz ist von der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Versmolder angetan: „Dennis ist ein Super-Typ, auf den man sich immer verlassen kann und der von allen gemocht wird.“


SV Häger II

Hägers Reserve-Trainer René Vemmer-Schiller hat selbst Stürmerblut in seinen Adern. Wenn er an Walter Krüger (39) denkt, gerät er regelrecht ins Schwärmen: „Trotz seines Alters ist er sportlich noch immer unersetzlich und hat in dieser Saison schon wieder 20 Tore erzielt, obwohl er gar nicht immer dabei war. Auch privat ist er ein ganz feiner Kerl, mit dem man viel Spaß haben kann. Walter hat vier Söhne, die genauso fußballverrückt sind wie er.“


SC Halle

Bei den Lindenstädtern baut Trainer Murat Belen nach wie vor auf Tolga Özata (33): „Er ist im Mittelfeld variabel einsetzbar. Tolga ist mittlerweile sehr routiniert und seine höherklassige Erfahrung kommt ihm natürlich auch zugute. Er ist ein sympathischer, aber auch ruhiger Vertreter, der sich nie in den Vordergrund drängt.“


TG Hörste

Manuel Lozano (39) hatte seine Fußballschuhe schon an den Nagel gehängt. Doch da sein Ex-Verein während der Saison in akute Abstiegsgefahr geriet, stellte er sich noch einmal für die „Rothosen“ zur Verfügung. Laut Coach Sebastian Nunnenkamp war seine Rückkehr für das Team ein großer Gewinn: „Er hat auf der Sechserposition gleich seine Klasse gezeigt, ist extrem ballsicher und abgeklärt.“


TuS Langenheide

Hakan Hüner (40) ist erst seit Saisonbeginn beim TuS, hat sich aber in kürzester Zeit hohe Sympathiewerte erarbeitet. TuS-Coach Göksu Keles, der mit dem Routinier verwandt ist, freut sich, dass Hüner in der kommenden Spielzeit sein Co-Trainer wird: „Hakan hat höherklassig gespielt, besitzt ein großes Fachwissen und kommt aufgrund seiner positiven Art unheimlich gut bei der Mannschaft an. Seine Rolle auf dem Platz ist ungefähr so wie die von Claudio Pizarro bei Werder Bremen. In seinen Kurzeinsätzen war er an einigen Toren beteiligt.“


SC Peckeloh III

Aus dem Kader des Aufsteigers ist Eugen Janke (32) nach wie vor nicht wegzudenken. Er ist Spielführer und wird rund um das Wöstenstadion nicht ohne Grund „Chief“ genannt. Aus Sicht von SCP-Trainer Zdenko Bilic ist Janke ein Vorbild für den Rest der Truppe: „Er ist ein Bulle, der 90 Minuten läuft. Er gibt nie auf und hat einen ausgeprägten Siegeswillen.“


TuS Solbad Ravensberg

Mehmet Solmaz (33) wollte in dieser Spielzeit eigentlich nur noch als Co-Trainer am Kleekamp agieren. Doch laut Solbads Sportlichem Leiter Gregor Jarzembek war er im Mittelfeld des TuS unverzichtbar: „Seine Anwesenheit auf dem Platz als routinierter Führungsspieler ist für unsere sehr junge Mannschaft unglaublich wichtig.“


Spvg. Steinhagen II

Bei der Steinhagener Reserve war der scheidende Coach Boris Mester (37) der älteste eingesetzte Akteur. Mester sieht sich gar nicht als Spielertrainer, musste jedoch zweimal als Torhüter aushelfen. Ein Umstand, den er nicht als optimal empfand: „Es ist schon schwer von der Torhüterposition aus Anweisungen an das Team weiterzugeben.“


FC Türksport Steinhagen

Neben Trainer Ergün Deli gehört Kemal Ayter (40) zu den Machern beim FCT. Beide sind Gründungsmitglieder des Vereins. Ayter ist inzwischen Spielertrainer der zweiten Mannschaft, hilft aber bei Bedarf in der Ersten aus. Deli schätzt seinen langjährigen Wegbegleiter sehr: „Kemal ist für den Verein unverzichtbar, und auch seine Einstellung auf dem Platz ist nach wie vor einmalig.“


Español Versmold

Jose-Manuel Lopez Valencia (44) ist seit der Vereinsgründung vor zehn Jahren bei den Spaniern dabei. Seit dieser Zeit engagiert sich „Pepe“ im Verein und hat auch schon einige Male als Interimscoach ausgeholfen. Der scheidende Coach Admir Bucan schätzt aber auch Valencias sportliche Qualitäten: „Er hat einen filigranen rechten Fuß und ist bei Standards sehr gefährlich.“


BV Werther II

Corbin Wieland (36) ist der Allrounder der BV-Reserve. Trainer Timo Siebrasse weiß zwar, dass der Oldie sich selbst als Stürmer sieht, setzt ihn aber auch immer wieder auf anderen Positionen ein: „Bis auf Torhüter hat er schon alles gespielt, und das eigentlich immer gut.“ Deshalb hofft Siebrasse auch, dass Wieland noch mindestens eine Spielzeit dranhängen wird.

Aufrufe: 018.5.2020, 11:00 Uhr
Ralph Struck / HK / FuPaAutor